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{{Ameisengattung | |||
| Autor = Latreille, 1804 | |||
| Unterfamilie = Myrmicinae | |||
| Gattung = Myrmica | |||
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| Bildbeschreibung = ''[[Myrmica rubra]]'' Kolonie | |||
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'''''Myrmica''''' ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) und gehört zur Unterfamilie der [[Myrmicinae|Knotenameisen]] (Myrmicinae). Vertreter sind in Mitteleuropa überall verbreitet und werden im Volksmund als „Rote Ameisen“ bezeichnet. Zu den bekanntesten Arten gehören ''[[Myrmica rubra]]'' ("Rote Gartenameise"), ''[[Myrmica ruginodis]]'', und ''[[Myrmica scabrinodis]]'' ("Trockenrasen-Knotenameise"). | '''''Myrmica''''' ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) und gehört zur Unterfamilie der [[Myrmicinae|Knotenameisen]] (Myrmicinae). Vertreter sind in Mitteleuropa überall verbreitet und werden im Volksmund als „Rote Ameisen“ bezeichnet. Zu den bekanntesten Arten gehören ''[[Myrmica rubra]]'' ("Rote Gartenameise"), ''[[Myrmica ruginodis]]'', und ''[[Myrmica scabrinodis]]'' ("Trockenrasen-Knotenameise"). | ||
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Version vom 21. März 2009, 13:44 Uhr
Myrmica ist eine Gattung der Ameisen (Formicidae) und gehört zur Unterfamilie der Knotenameisen (Myrmicinae). Vertreter sind in Mitteleuropa überall verbreitet und werden im Volksmund als „Rote Ameisen“ bezeichnet. Zu den bekanntesten Arten gehören Myrmica rubra ("Rote Gartenameise"), Myrmica ruginodis, und Myrmica scabrinodis ("Trockenrasen-Knotenameise").
Merkmale
Die Arbeiterinnen sind von mittlerer Größe, meist um etwa fünf Millimeter. Sie können in den Farbtönen Rot, Gelb und Braun bis fast Schwarz gefärbt sein. Die Farbe ist allerdings wenig artspezifisch und kann bei verschiedenen Populationen derselben Art, sogar bei Arbeiterinnen des selben Nestes, variieren. Die Mandibeln sind am Kaurand mit 7 bis 10 Zähnen besetzt, die zur Spitze hin größer werden. Wie alle Knotenameisen, also Angehörige der Unterfamilie Myrmicinae, verfügen die weiblichen Kasten über einen Giftstachel. Der Postpetiolus ist glatt ohne Anhängsel an der Unterseite. Durch Reibung des Postpetiolus an der gerillten Oberseite des ersten Gastersegments können Stridulationslaute erzeugt werden. Die Geräusche dienen der Kommunikation, sind für den Menschen allerdings nicht hörbar. Auf dem Propodeum sitzen zwei lange Dornen oder kurze, spitze Zähne.
Ähnliche Gattungen
Verwechselungsgefahr besteht mit Vertretern der Gattung Manica, z. B. Pygmäen von Manica rubida, der "großen Knotenameise". Manica-Arbeiterinnen sind morphologisch recht ähnlich, haben allerdings keine Dornen auf dem Propodeum und sind meist wesentlich größer. Kleinere Myrmica-Arten können auch mit unauffällig gefärbten Vertretern aus den Gattungen Leptothorax und Temnothorax verwechselt werden.
Verbreitung
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die gesamte Holarktis. Viele Arten sind in Asien vertreten, wo sie von Nordsibirien bis in das Bergland von Hinterindien vorkommen. Auch im Kaukasus sind viele Arten häufig anzutreffen. In Europa reicht das besiedelte Gebiet von Fennoskandien bis in den Mittelmeerraum, wobei in wärmeren Gebieten nur wenige Arten an feuchteren Standorten auftreten. In Nordafrika sind nur noch einzelne Vorkommen bekannt. In der Nearktis kommen diverse Arten vom Polarkreis bis ins Hochland von Mexiko vor. Myrmica fehlt in Südamerika, Australien und in Afrika südlich des Atlasgebirges.
Lebensweise
Myrmica-Kolonien sind zumeist polygyn, die Volksstärke reicht dabei gewöhnlich von 300 bis 1.500 Individuen. Selten wird eine Individuenanzahl von bis zu 10.000 Tieren erreicht. Die Arbeiterinnen bewegen sich meist einzeln, entweder in der Streuschicht oder auf der Erdoberfläche. Einige Arten belaufen auch Büsche und Bäume. Die Ernährung ist zum größten Teil zoophag. Zusätzlich sammeln sie auch Nektar und betreiben Trophobiose mit unterirdisch und überirdisch lebenden Blattläusen und Schildläusen. Darüber hinaus stehen viele Arten in symbiotischer oder parasitärer Beziehung zu beinahe hundert verschiedenen anderen Insekten, insbesondere Schmetterlingen (vorwiegend Bläulingen). Die Nester werden unterirdisch angelegt, meist im Schutz von Steinen oder liegenden Baumstämmen sowie am Wurzelwerk von Pflanzen.
Fortpflanzung und Koloniegründung
Die geflügelten Geschlechtstiere schwärmen im Sommer. Dabei kommt es zum Ausbreitungsflug, oft treffen sich die Tiere verschiedener Nester an markanten Geländepunkten (Hilltopping). Männchen können dort mehrere Tage verharren, bis paarungsbereite Junköniginnen auftauchen. Die Begattung findet nie im Flug, sondern immer auf einer festen Unterlage statt. Die Weibchen sind zur selbstständigen Koloniegründung fähig, welche semiclaustral erfolgt. Die Gründung kann auch gemeinsam durch mehrere Tiere in Pleometrose erfolgen. Jungköniginnen werden auch häufig in bereits bestehende Nester der gleichen Art aufgenommen (adoptiert), dementsprechend sind die meisten Myrmica-Kolonien polygyn.
Systematik
Weltweit gibt es 187 beschriebene Arten sowie weitere Unterarten und Variationen. Bei vielen offiziell gültigen Taxa dürfte es sich um jüngere Synonyme einer anderen Art handeln. Die sozialparasitischen Arten, von denen in der Westpaläarktis vier vorkommen, werden heute in die Gattung Myrmica gestellt, oder auch in eine Untergattung Symbiomyrma.
In Mitteleuropa kommen mindestens 18 verschiedene Vertreter der Gattung Myrmica vor, darunter folgende Arten:
- Myrmica hellenica, Finzi 1926
- Myrmica hirsuta, Elmes 1978
- Myrmica lonae, Finzi 1926
- Myrmica rubra, (Linnaeus 1758) („Rote Gartenameise“)
- Myrmica ruginodis, Nylander 1846 („Waldknotenameise“)
- Myrmica rugulosa, Nylander 1849 („Gerunzelte Knotenameise“)
- Myrmica sabuleti, Meinert 1861 („Säbeldornige Knotenameise“)
- Myrmica salina, Ruzsky 1905
- Myrmica scabrinodis, Nylander 1846 („Trockenrasen-Knotenameise“)
- Myrmica schencki, Viereck 1903
- Myrmica (Symbiomyrma) karavajevi, Arnoldi 1930
Literatur
- Bert Hölldobler, Edward O. Wilson: Ameisen. Die Entdeckung einer faszinierenden Welt. Birkhäuser Verlag, Basel - Boston - Berlin 1995. ISBN 3-7643-5152-7
Weblinks
- AntWeb Bilder verschiedener Myrmica Arten
Dieser Artikel basiert auf einem Artikel der deutschsprachigen Wikipedia (Myrmica, Versionsgeschichte) und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation.