Manica rubida
Systematik/Allgemeines
- Unterfamilie: Myrmicinae
- Gattung: Manica
- Nahrung: zoophag (kleine Insekten) vermutlich auch trophobiotisch (Blattläuse)
- Herkunft: südliches Europa; selten auch an warmen Standorten in BRD
- Lebensraum: feuchte Bereiche; an Flussauen und Seen, jedoch vereinzelt auch Stadthabitate
- Nest: Erdnest; immer in feuchten Substrat; gerne in Sand
- Koloniegröße: groß; mehrere tausend Tiere mit ausgedehnten Zweignestern
- Königinnen: gründen semiclaustral; größere Kolonien auch polygyn
- Winterruhe: Oktober bis März
- Schwärmzeit: Mai- September
Größe
- Königinnen: 9,5-13 mm
- Männchen: 8-10 mm
- Arbeiterinnen: 8-9 mm
- Soldaten: Keine
Färbung/Aussehen
- Arbeiterinnen: komplett rote Tiere; sehen aus wie „zu groß geratene Myrmica rubra", haben aber im Gegensatz zu diesen am Epinotum (Hinterende des Thorax) keinerlei Dornen.
- Königinnen: gleiches Aussehen wie Arbeiterinnen, nur größer.
Entwicklungsdauer
(bei ca. tags 27°C Nestoberflächentemperatur, nachts 22°C):
- Ei- Larve: 1 Monat
- Larve- Puppe: 1 Monat
- Puppe- Imago: 1Monat
(gemessen mit 11 Arbeiterinnen)
Viele Larven überwintern und setzen nach dieser Pause von 6-7 Monaten erst ihre Entwicklung zur Puppe fort. Entsprechend verlängert sich die gesamte Entwicklungsdauer auf fast ein Jahr.
Haltung
Temperatur: warm; Wärmespot 30°C (auf Nest); übrige Temperatur Raumtemperatur (22°C)
Das Nest ist immer feucht zu halten, da Manica rubida sehr empfindlich gegenüber Austrocknung ist und bei Wassermangel schnell sehr viele Tiere sterben können. In der Haltung ist zu beachten, dass die Tiere sehr empfindlich auf Vibrationen und auf Lichteinfall reagieren. Außerdem scheint nach Beobachtungen eines Halters rote Folie als Nest-Verdunkelung nur geringe Auswirkungen auf M. rubida zu haben, was jedoch durchaus (wie in den meisten Fällen) auf eine mangelhafte Folie zurückgeführt werden könnte. Als Nest eignet sich Ytong sehr gut, da er leicht ausreichend feucht gehalten werden kann.
Sonstiges
Die Arbeiterinnen sind aktive Jäger und erbeuten auch größere Tiere, die sie mit ihrem Stachel töten. Obwohl sie nur wenig angriffslustig ist, ist diese Art dennoch sehr wehrhaft und von anderen Ameisenarten kaum zu überwinden. Ihr Stich ist äußerst schmerzhaft (vergleichbar mit einem Wespestich). Siehe auch diesen Bericht. Als Nahrung dienen Insekten und Honigtau.
M. rubida gilt in Deutschland als gefährdet.