Camponotus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 23. März 2010, 08:30 Uhr
Camponotus ist eine zur Unterfamilie der Schuppenameisen (Formicinae) gehörende Gattung, deren Arten im Deutschen meist als Rossameisen, selten auch als Holzameisen bezeichnet werden. Weltweit sind mehr als 1.500 Arten und Unterarten beschrieben, in Deutschland ist das Vorkommen von mindestens acht Arten bekannt. Diese sind C. herculeanus, C. ligniperda, C. vagus, C. fallax, C. aethiops, C. piceus, C. lateralis und C. truncatus (die sogenannte "Stöpselkopfameise"). Obwohl als Holzameisen bezeichnet, sind nicht alle Camponotus-Arten arboricol (baumbewohnend).
Besonderheiten
Camponotus herculeanus und C. ligniperda sind die größten mitteleuropäischen Ameisen. Die Arbeiterinnen messen bis zu 14 mm, die Königinnen sind sogar noch größer. Weiterhin wurde für diese beiden Arten nachgewiesen, dass die Winterruhe mit Diapause auch bei erhöhten Temperaturen eingehalten wird (HÖLLDOBLER, 1961). Es wurde allerdings nicht untersucht, ob bei einer "warmen" Überwinterung bleibende Schäden entstehen. Siehe hierzu Winterrruhe.
C. truncatus ist die einzige in Deutschland heimische Art mit einem Kastendimorphismus.
Die Männchen und Königinnen der europäischen Camponotus-Arten überwintern meist zweimal im Mutternest, einmal als Larve und einmal als Imago. Erst im dritten Jahr verlassen sie die Kolonie zur Paarung (Schwarmflug). Eine Ausnahme stellt Camponotus aethiops dar, deren Geschlechtstiere als Larven überwintern, dann aber im 2. Jahr die Entwicklung zu Imagines abschließen und in demselben Jahr im Hoch- oder Spätsommer noch schwärmen.
Bisher einzigartig ist, dass sich Männchen an sozialen Aktivitäten wie Trophallaxis beteiligen.
Nach einer neuen wissenschaftlichen Untersuchung an Camponotus floridanus besitzen die Rossameisen im Darm Endosymbionten (Bakterien der Gattung Blochmannia). Diese Symbionten versorgen die Ameisen mit bestimmten essentiellen Aminosäuren. Obwohl Camponotus Allesfresser sind und somit alle notwendigen Bestandteile aus ihrer Nahrung beziehen können, verschafft ihnen diese Symbiose dennoch einen Vorteil, wenn einzelne Bestandteile nur in zu geringem Umfang aufgenommen werden können. Siehe hierzu diesen Link.