Formica cunicularia
Die "Rotrückige Sklavenameise" (Formica cunicularia) aus der Unterfamilie der Schuppenameisen (Formicinae) gehört zur Gattung der Waldameisen (Formica) und dort zur Untergattung der Sklavenameisen (Serviformica).
Verbreitung und Lebensraum
Formica cunicularia ist in ganz Deutschland planar bis montan weit verbreitet. Dabei ist sie oft als sehr anpassungsfähiger Kulturfolger anzutreffen, und besiedelt rasch vom Menschen stark beeinflusste Habitate. Bevorzugt werden offene, xerotherme Habitate, wobei Nester häufig unter Steinen oder Wegplatten anzutreffen sind. Meistens befinden sich die Nester im Boden, unter Steinen oder Straßen.[1]
Merkmale
Die Arbeiterinnen werden 4 - 7,5 mm groß, Königinnen erreichen eine Länge von 9 – 11 mm, Männchen bleiben mit 9 – 10 mm etwas kleiner. Wie bei den meisten Ameisenarten sind die Männchen im Erscheinungsbild deutlich schmaler gebaut, und sind deutlich von den Königinnen zu unterscheiden, trotz geringem Längenunterschied. Die Gaster und der Kopf von Formica cunicularia sind braun gefärbt, der Thorax (Brust und "Rücken") ist rötlich. Formica cunicularia kann aufgrund ihrer Färbung und ihres Aussehens mit zahlreichen anderen Formica-Arten verwechselt werden.
Ernährung
Als Nahrung dienen tote Insekten, in der Natur wird auch sonstiges kleineres Aas nicht verschmäht, sowie Honigtau. Formica cunicularia ernährt sich somit vorwiegend zoophag.
Kolonie und Nestgründung
Die Kolonien erreichen eine Größe von mehreren tausend Arbeiterinnen. Die Schwarmflüge finden von Juni bis August statt, begattete Formica cunicularia -Königinnen gründen daraufhin claustral. Überwiegend sind die Kolonien monogyn, seltener enthält eine Kolonie mehrere Königinnen (polygyn)
Sonstiges
Formica cunicularia ist eine häufige Hilfsameise für verschiedene andere Arten, wie zum Beispiel Raptiformica sanguinea, oder Polyergus rufescens.
Einzelnachweise
- ^ Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007