Ameiseninsel

Aus Ameisenwiki
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Die Ameiseninsel ermöglicht es, Ameisen besonders gut zu beobachten, da sie nicht in einem geschlossenen Formicarium untergebracht sind. Die Ameisen leben dabei auf einer Insel, die von Wasser eingeschlossen ist. Für eine einfache Insel kann man schon 2 unterschiedlich große Teller ineinanderstellen. Auf dem inneren Teller (Alternative: Blumentopfuntersetzer) werden die Ameisen (Nest und Arena) untergebracht, der äußere Teller wird mit Wasser gefüllt. Es gibt auch kommerziell erwerbbare Ameiseninseln, die zum Teil etwas besser aussehen.

Die Sicht auf die Ameisen ist auf der Insel sehr gut und nicht durch Scheiben begrenzt, was z. B. für Fotos von großem Vorteil ist. Außerdem kann man jederzeit perfekt eingreifen. Das Entfernen von Abfall ist um ein Vielfaches leichter, man muss keinen Deckel anheben, was den Ameisen eine Fluchtmöglichkeit bieten würde.

Wasser besitzt als Ausbruchssicherung jedoch verschiedene Nachteile. Zum einen verdunstet es und muß regelmäßig aufgefüllt werden. Zum anderen versuchen Ameisen bisweilen auch über das Wasser zu laufen, was nicht selten gelingt. Um dies zu verhindern, kann man einen Tropfen Spülmittel in das Wasser geben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Übrigens: Ameisen, die doch einmal ins Wasser gefallen sind, können oft gerettet werden, wenn man sie heraus fischt und zum Trocknen zurück auf die Insel legt, am Besten auf ein wasser-aufsaugendes Material wie Küchenpapier. Ein weiterer Nachteil ist wohl, dass die Insel an sich nicht sonderlich stabil ist: Ein leichter Stoß, und das Wasser schwappt über, im schlimmsten Fall über die Ameisen. Zudem wird das Wasser mit der Zeit schlecht, es können sich z. B. Algen bilden.

Außerdem besteht bei größeren Völkern die Gefahr, dass beim Schwarmflug die Geschlechtstiere abfliegen. Deswegen sind die Ameiseninseln eher nur für kleinere Jungvölker geeignet.

Im Großen und Ganzen stellt die Insel eine brauchbare Alternative zum normalen Formicarium dar. Besonders für kleinere Völker ist sie sehr gut geeignet, und sie ist auch preisgünstig. Ein paar Blumentopfuntersetzer bekommt man für wenige Euro, und mit schöner Gestaltung übertrifft eine Insel so manches teure Terrarium.

"Freie" Haltung auf Pflanzen wird von Händlern für mehrere Arten empfohlen, z. B. für Oecophylla smaragdina, Crematogaster rogenhoferi sowie (in einem Forum) Polyrhachis dives. Als Ausbruchsschutz dient lediglich ein Wassergraben um den Fuß der Pflanze herum. Man muss bedenken, dass eine solche frei aufgestellte Konstruktion umfallen oder umgestoßen werden kann, und dass geflügelte Geschlechtstiere freien Ausflug haben. Welche Mengen an Geschlechtstieren aus einem Kartonnest von Crematogaster rogenhoferi quellen können, ist hier zu sehen. Glücklicherweise schwärmten die Tiere in diesem Fall in einem geschlossenen Behälter.

Gerade für Oecophylla kursieren falsche Behauptungen: Sie "dürften" sich nicht fallen lassen, weil das im Freiland ihr Todesurteil bedeuten würde. Richtig ist: Wo immer Oecophylla in den Bäumen wohnen, sind sie auch am Boden in Massen aktiv! Siehe Bild 4 unter Oecophylla smaragdina.