Myrmecia nigriceps
Myrmecia nigriceps ist eine in Australien beheimatete Ameisenart der Unterfamilie Myrmeciinae. Sie wurde im Jahre 1862 zum ersten Mal von Mayr beschrieben. Myrmecia nigriceps ist eine der größten Arten der Gattung Myrmecia, und kann Mandibeln von bis 0,5 cm Länge besitzen. Auffälliges Erkennungsmerkmal ist der schwarze Kopf.
Merkmale
Die Arbeiterinnen und Königinnen dieser Art werden etwas größer als ihre Verwandten der Art Myrmecia pavida, deren Größe mit 2,5 bis 3 cm angegeben ist. Der Thorax ist rötlich gefärbt, das Abdomen und der Kopf sind schwarz. Die Art verhält sich aggressiv. Weiterhin besitzt sie ein sehr gutes Sehvermögen und kann wie alle Arten der Gattung Myrmecia, dank der großen Gliedmaßen sehr schnell laufen. Beutetiere werden oft über längere Strecken verfolgt. Als Nahrung werden außer Insekten Honigtau und Pflanzensäfte genutzt. Die Art ist in Südostaustralien heimisch. Myrmecia nigriceps wird oftmals wie auch Myrmecia pavida als "Bulldoggenameise" bezeichnet, obwohl dieser Begriff auf mehrere Arten zutrifft. Die Kolonien sind monogyn.
Der lateinische Artname "nigriceps" bedeutet "schwarzköpfig", was sich auf den dunklen, schwarz gefärbten Kopf dieser Art bezieht.
Ausserdem, wie bei allen Myrmecia-Arten sind die Mandibeln dieser Art stark bezahnt, was Aufschluss über ihre räuberische Lebensweise gibt. Beutetiere werden, dank des erhöhten Sehvermögens in Relation mit anderern Ameisenarten regelrecht "aufgespürt" und erjagt. Oftmals verfolgen "jagende" Arbeiterinnen ein Beutetier über viele Meter, bis sie es durch einen Stich erlegen können. Ein Rekrutierungsverhalten oder "Teamwork" bem Abtransport der Nahrung ist nur gering festzustellen, bis kaum vorhanden. Myrmecia nigriceps besitzt wie alle Myrmecia-Arten einen starken, langen Stachel, dessen Gift beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen kann. Dazu ein Abschnitt aus dem Artikel über Myrmecia pavida:
Zudem darf man das Gift dieser Art nicht unterschätzen. Neueren Untersuchungen zufolge ist das Gift möglicherweise gar nicht so harmlos und kann auch für nicht allergisch reagierende Personen sehr unangenehme Folgen haben, beispielsweise Schwindel, Erbrechen und leichtes Fieber. Ob dies auf das Gift direkt, oder auf Infektionen durch den eindringenden Stachel zurück zu führen ist, muss jedoch noch genauer untersucht werden. Sicher ist aber, dass man sich der Giftigkeit dieser Art bewusst sein muss, auch wenn sie eigentlich nicht tödlich ist. Myrmecia pavida gehört, wenn überhaupt, nur in die Hände von sehr erfahrenen und verantwortungsvollen Haltern.
Vorkommen
Myrmecia nigriceps kommt im Osten Australiens bis in den Südosten vor. Genauere Informationen sind rar, das beschriebene Gebiet ist riesig, genaue Verbreitungsgrenzen der Art sind unbekannt. Bevorzugte Habitate sind nach Beurteilungen von Naturfotografien steppen-, bis wüstenähnliche Umgebungen mit wenig bis mäßig Vegetation. Auch in vegetationsreicheren Gegenden, die jedoch im Verbreitungsgebiet vergleichbar selten zu finden sind, wurde sie schon gesichtet. Es ist nicht genau bekannt wie wüstenbewohnende Myrmecia in einem zudem noch vegetationsarmen Bereich ihren Wasserhaushalt regeln. Ab einer gewissen Nesttiefe in der Natur ist eine Bodenfeuchtigkeit festzustellen, die jedoch in der Trockenzeit höchstwahrscheinlich absinkt.
Haltung
Myrmecia nigriceps wurde in der Vergangenheit durch Ameisenhändler in Deutschland angeboten. Die Haltung dieser Art ist nur ausgesprochen erfahrenen Haltern zu empfehlen. Neben der Stressanfälligkeit dieser Art, die sich besonders negativ auf die Brutentwicklung speziell während der Gründungsphase auswirkt, hat sie aufgrund ihrer Größe einen enormen Platz- und Futterbedarf und stellt besondere Ansprüche in klimatischer Hinsicht.
Möchte man dennoch das Wagnis eingehen, ist es fraglich, ob Myrmecia nigriceps überhaupt nochmals im Handel angeboten wird. Ameisenarten der Gattung Myrmecia sind zudem im Vergleich zu anderen Ameisenkolonien sehr teuer. So ist bei fehlerhafter Haltung nicht nur eine Ameisenkolonie verloren, sondern auch ein beträchtlicher Geldbetrag. Die Haltung dieser Art sollte demnach möglichst gut überdacht werden, und vor allem erfahrenen Haltern überlassen werden!