Myrmecocystus mimicus
Myrmecocystus mimicus ist eine Art der Honigtopfameisen aus Mittelamerika und dem Süden der USA. Bekannt wurde sie besonders durch eine spezielle Art des Territorialverhaltens, so genannte Kommentkämpfe (engl. tournaments) (Hölldobler 1976). Bei territorialen Auseinandersetzungen tritt an die Stelle eines Beschädigungskampfes ein ritualisiertes Drohverhalten: Die Tiere richten sich auf ihren durchgestreckten sechs Beinen so hoch wie möglich auf („um größer zu erscheinen“). Die überlegene Truppe verfolgt schließlich die Verteidiger der kleineren Kolonie in deren Nest und plündert dort die Puppen. Auch Honigtöpfe werden bei dieser Gelegenheit geraubt und in das Nest der Sieger geschleppt. Hölldobler bezeichnet dies als „true dulosis“, echte Sklaverei, und damit als einen „intraspezifischen Parasitismus“.
Myrmecocystus mimicus - Jungköniginnen wurden wiederholt im Ameisenhandel angeboten. Dennoch sind Berichte über eine langfristig erfolgreiche Haltung nicht vorhanden (Stand Februar 2009); es gibt lediglich einen einzigen (!) Bericht über eine erfolgte Koloniegründung (bislang ohne langfristige Haltung bzw. stabile Kolonie), dieser findet sich hier. Mit erheblichen Haltungsschwierigkeiten ist also zu rechnen.
Literatur
- Hölldobler, B. 1976: Tournaments and slavery in a desert ant. - Science 192, 912-914.
- Hölldobler, B. & E.O. Wilson 1990: The Ants.