Auswirkungen von Hochwasser: Unterschied zwischen den Versionen
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Im Jahr 2001 haben Frankfurter Wissenschaftler, die untersucht haben, wie sich Ameisen bei Regen verhalten, bei der malaysischen Art ''T. binghami'' eine Entdeckung gemacht, die die Schwarm- oder Kollektivintelligenz ein weiteres Mal unterstreicht. Wenn es regnet und in den Hohlräumen des von ihnen bewohnten Bambus "Hochwasser" droht, haben die Ameisen einen zweistufigen Plan zu deren Schutz entwickelt: Sobald das erste Wasser in die Pflanzen läuft, verriegeln die Ameisen mit ihren Köpfen den Stamm von innen wie ein Korken. Das bereits eingedrungene Wasser wird von anderen Tieren getrunken und nach dem Regen draußen ausgespien (der originale Artikel spricht im englischen von ''peeing'', also pinkeln <ref name="maschwitz2000">[[Ulrich Maschwitz]], | Im Jahr 2001 haben Frankfurter Wissenschaftler, die untersucht haben, wie sich Ameisen bei Regen verhalten, bei der malaysischen Art ''T. binghami'' eine Entdeckung gemacht, die die Schwarm- oder Kollektivintelligenz ein weiteres Mal unterstreicht. Wenn es regnet und in den Hohlräumen des von ihnen bewohnten Bambus "Hochwasser" droht, haben die Ameisen einen zweistufigen Plan zu deren Schutz entwickelt: Sobald das erste Wasser in die Pflanzen läuft, verriegeln die Ameisen mit ihren Köpfen den Stamm von innen wie ein Korken. Das bereits eingedrungene Wasser wird von anderen Tieren getrunken und nach dem Regen draußen ausgespien (der originale Artikel spricht im englischen von ''peeing'', also pinkeln <ref name="maschwitz2000">[[Ulrich Maschwitz]], J. Moog: ''Communal peeing: a new mode of flood control in ants''. Springer (2000) Naturwissenschaften, Volume 87, Issue 12, pp 563-565, DOI 10.1007/s001140050780</ref>). ''C. muticus'' hat ein etwas anderes Verfahren entwickelt: Auch diese Ameisen trinken das eingedrungene Wasser, scheiden es aber dann über den Enddarm aus. Das Verhalten wurde als "Kollektivpinkeln" beschrieben (siehe ''[[Cataulacus muticus]]''). | ||
In 2009 wurde das Dammbauverhalten von einigen fern verwandten Ameisenarten einer südamerikanischen Überflutungsfläche daraufhin untersucht, wie gut sie bei künstlich herbeigeführten Überschwemmungen standhalten. Veröffentlicht wurde 2011 in '' | In 2009 wurde das Dammbauverhalten von einigen fern verwandten Ameisenarten einer südamerikanischen Überflutungsfläche daraufhin untersucht, wie gut sie bei künstlich herbeigeführten Überschwemmungen standhalten. Veröffentlicht wurde 2011 in ''Insectes Sociaux''<ref name="lebrun2011">E. G. LeBrun, M. Moffett, D. A. Holway: ''Convergent evolution of levee building behavior among distantly related ant species in a floodplain ant assemblage.'' Insectes Sociaux, 58:263–269pp, http://invasivespecies.ucsd.edu/pubs/Lebrun2011.pdf</ref>. | ||
''[[Pogonomyrmex rugosus]]'' verlässt in Reaktion auf Regen das Nest.<ref>http://www.wired.com/wiredscience/2008/10/ant-queens-have/</ref> | |||
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==Externe Links== | ==Externe Links== | ||
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/MyrmeNews_002_0035-0041.pdf "Ameisen bei Hochwasser" | http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/MyrmeNews_002_0035-0041.pdf "Ameisen bei Hochwasser" | ||
==relevante Bilder== | ==relevante Bilder== |
Version vom 13. Juli 2013, 20:34 Uhr
Mögliche Überlebensstrategien bei Hochwasser: Ausharren im Erdnest mit Luftblasen darin, vertikale Flucht an Vegetation etc., Bildung von Ameisentrauben oder Flößen, usw..
Neubesiedlung überschwemmter Nester
...
Archiv älterer Ereignisse/2010 -> erster Beitrag "Ameisen unter Wasser: Wie überstehen sie Überflutungen? (01. Dezember 2010)"
Verhalten bei Nest-Überflutung
Im Jahr 2001 haben Frankfurter Wissenschaftler, die untersucht haben, wie sich Ameisen bei Regen verhalten, bei der malaysischen Art T. binghami eine Entdeckung gemacht, die die Schwarm- oder Kollektivintelligenz ein weiteres Mal unterstreicht. Wenn es regnet und in den Hohlräumen des von ihnen bewohnten Bambus "Hochwasser" droht, haben die Ameisen einen zweistufigen Plan zu deren Schutz entwickelt: Sobald das erste Wasser in die Pflanzen läuft, verriegeln die Ameisen mit ihren Köpfen den Stamm von innen wie ein Korken. Das bereits eingedrungene Wasser wird von anderen Tieren getrunken und nach dem Regen draußen ausgespien (der originale Artikel spricht im englischen von peeing, also pinkeln [1]). C. muticus hat ein etwas anderes Verfahren entwickelt: Auch diese Ameisen trinken das eingedrungene Wasser, scheiden es aber dann über den Enddarm aus. Das Verhalten wurde als "Kollektivpinkeln" beschrieben (siehe Cataulacus muticus).
In 2009 wurde das Dammbauverhalten von einigen fern verwandten Ameisenarten einer südamerikanischen Überflutungsfläche daraufhin untersucht, wie gut sie bei künstlich herbeigeführten Überschwemmungen standhalten. Veröffentlicht wurde 2011 in Insectes Sociaux[2].
Pogonomyrmex rugosus verlässt in Reaktion auf Regen das Nest.[3]
Siehe auch
Quellen
- ^ Ulrich Maschwitz, J. Moog: Communal peeing: a new mode of flood control in ants. Springer (2000) Naturwissenschaften, Volume 87, Issue 12, pp 563-565, DOI 10.1007/s001140050780
- ^ E. G. LeBrun, M. Moffett, D. A. Holway: Convergent evolution of levee building behavior among distantly related ant species in a floodplain ant assemblage. Insectes Sociaux, 58:263–269pp, http://invasivespecies.ucsd.edu/pubs/Lebrun2011.pdf
- ^ http://www.wired.com/wiredscience/2008/10/ant-queens-have/
Externe Links
http://www.landesmuseum.at/pdf_frei_remote/MyrmeNews_002_0035-0041.pdf "Ameisen bei Hochwasser"