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Version vom 3. März 2009, 10:13 Uhr
Lasius niger oder auch Schwarze Wegameise, Mattschwarze Wegameise, Schwarze Gartenameise oder Schwarzgraue Wegameise genannt, ist eine der häufigsten Ameisen Mitteleuropas.
Die Arbeiterinnen sind 3 bis 5 mm lang, Königinnen 8 – 9 mm und Männchen 3,5 – 4,5 mm. Die Farbe variiert zwischen Braun und Schwarz mit feinen Haaren auf der Gaster wodurch ein silbriger glanz entstehen kann.
Im August 1931 wurde von Hr. Appel eine begattete Königin gefangen, die erst im April 1960 verstorben ist. Bis zu ihrem Tod war sie in der Lage befruchtete Eier zu legen. Damit sind diese 28 3/4 Jahren die längste nachgewiesene Lebensspanne einer Königin.
Haltung
Die Haltung von Lasius niger ist einfach und für den Anfänger zu empfehlen. Hier reicht eine kleine Arena und ein entsprechendes Nest (YTong, Gips oder Farm). Da Lasius niger eine einheimische Art ist, wird von zusätzlichen Wärmequellen, wie etwa Heizmatten oder Heizsteinen abgeraten. Eine Beleuchtung ist nicht notwendig und dient mehr dazu, dass der Halter seine Ameisen besser beobachten kann. Wie jede einheimische Art sollte Lasius niger auch Winterruhe halten. Als Futter sollte immer Honig oder Zuckerwasser in der Arena vorhanden sein. Weiterhin ist es notwendig die Kolonie regelmässig mit toten Insekten zu füttern.
Eignung für Anfänger
Da Lasius niger sehr robust sind und (fast) kein Ansprüche an die Haltungsbedingungen stellen, ist es eine Art, die sehr für Anfänger zu empfehlen ist. Verglichen mit anderen Arten entwickelt sich L. niger recht schnell und ist sehr aktiv, agressiv und lebhaft, so dass der Halter auch schnell etwas zu beobachten hat.
Ein weiterer Punkt ist der Platzverbrauch. Auch wenn Lasius niger sich gut vermehren und relativ große Kolonien bilden, so sind sie sehr leicht auch mit wenig Platz zufriedenzustellen. Selbst Kolonien mit ein paar Tausend Arbeiterinnen lassen sich noch in einer 40x25 Arena halten.
Einziger Nachteil ist die hohe Nesttreu von Lasius niger. Diese Art verlässt nur sehr ungern ihren alten Neststandort und demenstprechend lange dauert es auch, bis sie aus dem Reagenzglas in das bereitgestellt Nest umgezogen sind.
Lebensweise und Schwarmflug
Man findet die Schwarze Wegameise in Wäldern und offenen Landschaften. Als sehr anpassungsfähige Ameise lebt sie auch in Gärten und Städten, wo sie sich unter Steinen, Baumrinde, im Rasen und in Mauerspalten verbirgt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über Europa, Asien, Afrika und Nordamerika.
Nahrung sind zuckerhaltige Substanzen (hauptsächlich Honigtau), Fleisch und andere Insekten.
An warmen Hochsommertagen schwärmen die Geschlechtstiere. Die Begattung findet im Fluge statt. Während die Männchen bald darauf sterben, werfen die Jungköniginnen die Flügel ab und gründet ein Nest. Sie verschließt sich in einer unterirdischen Kammer, wo sie auch die Eier legt und die ersten Arbeiterinnen aufzieht. Die Koloniegründung kann auch durch Pleometrose erfolgen, was in der Natur aber eher selten vorkommt.
Lasius niger betreut Blattläuse auf Pflanzen und beschützen diese vor Fressfeinden. Man liest oft, dass Ameisen die Blattläuse "melken", da sie die Blattläuse mit ihren Fühlern betrillern um sie zur Abgabe von Honigtau zu animieren. Um den Weg zu verkürzen werden die Läuse auch auf Pflanzen in Nestnähe gebracht.