Schnappkiefer: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Odontomachus sp. queen trigger hairs.jpg|thumb|200px|Königin von ''Odontomachus''; die Auslösehaare sind in der linken Mandibel zu erkennen]]
[[Bild:Odontomachus sp. queen trigger hairs.jpg|thumb|200px|Königin von ''Odontomachus''; die Auslösehaare sind in der linken Mandibel zu erkennen]]


Ameisen mit Schnappkiefern (engl. trap-jaws) besitzen umgebildeten [[Mandibel]]n, die mit einer Geschwindigkeit von 35-64 m/s den Fang von Beutetieren ermöglichen. Diese Bewegung ist die bisher schnellste gemessene im Tierreich <ref>Patek SN, Baio JE, Fisher BL, Suarez AV (2006). "Multifunctionality and mechanical origins: Ballistic jaw propulsion in trap-jaw ants" [http://www.pnas.org/content/103/34/12787.full.pdf+html (PDF)]. Proceedings of the National Academy of Sciences 103 (34): 12787–12792. doi:10.1073/pnas.0604290103</ref>; Videos dazu s. [http://www.berkeley.edu/news/media/releases/2006/08/21_ant_video.shtml hier].
Ameisen mit Schnappkiefern (auch Schnappfallenkiefer, engl. trap-jaws) besitzen umgebildete [[Mandibel]]n, die bis über 180 ° gespreizt werden können und mit einer Geschwindigkeit von 35-64 m/s den Fang von reaktionsschnellen Beutetieren ermöglichen. Diese Bewegung ist die bisher schnellste gemessene im Tierreich <ref>Patek SN, Baio JE, Fisher BL, Suarez AV (2006). "Multifunctionality and mechanical origins: Ballistic jaw propulsion in trap-jaw ants" [http://www.pnas.org/content/103/34/12787.full.pdf+html (PDF)]. Proceedings of the National Academy of Sciences 103 (34): 12787–12792. doi:10.1073/pnas.0604290103</ref>; Videos dazu s. [http://www.berkeley.edu/news/media/releases/2006/08/21_ant_video.shtml hier].


Die schnelle Reaktion wird durch das Vorspannen der Mandibeln ermöglicht. Sobald ein Beutetier gegen die Auslösehaare auf der Innenseite der Mandibeln stößt, wird die Arrettierung gelöst und die Schnappkiefer schlagen zusammen. Die Beute wird dabei entweder getötet oder betäubt; sollte dies nicht der Fall sein, kann der Mechanismus auch mehrfach hintereinander ausgelöst werden.
Die schnelle Reaktion wird durch das Vorspannen der Mandibeln ermöglicht. Sobald ein Beutetier gegen die Auslösehaare auf der Innenseite der Mandibeln stößt, wird die Arrettierung gelöst und die Schnappkiefer schlagen zusammen. Die Beute wird dabei entweder getötet oder betäubt; sollte dies nicht der Fall sein, kann der Mechanismus auch mehrfach hintereinander ausgelöst werden.


Schnappkiefer haben sich im Lauf der Evolution mehrfach bei Ameisen entwickelt; Ameisen mit Schnappkiefern finden sich bei den
Schnappkiefer haben sich im Lauf der Evolution mehrfach bei Ameisen entwickelt; Ameisen mit Schnappkiefern finden sich bei den
*[[Formicinae]]
**[[Myrmoteras]]
*[[Ponerinae]]
*[[Ponerinae]]
**[[Anochetus]]
**[[Anochetus]]
**[[Odontomachus]]
**[[Odontomachus]]
und
*[[Myrmicinae]]
*[[Myrmicinae]]
**[[Acanthognathus]]
**[[Acanthognathus]]

Version vom 31. März 2011, 15:09 Uhr

Zeichnung der Schnappkiefer-Mandibeln von Odontomachus hastatus
Königin von Odontomachus; die Auslösehaare sind in der linken Mandibel zu erkennen

Ameisen mit Schnappkiefern (auch Schnappfallenkiefer, engl. trap-jaws) besitzen umgebildete Mandibeln, die bis über 180 ° gespreizt werden können und mit einer Geschwindigkeit von 35-64 m/s den Fang von reaktionsschnellen Beutetieren ermöglichen. Diese Bewegung ist die bisher schnellste gemessene im Tierreich [1]; Videos dazu s. hier.

Die schnelle Reaktion wird durch das Vorspannen der Mandibeln ermöglicht. Sobald ein Beutetier gegen die Auslösehaare auf der Innenseite der Mandibeln stößt, wird die Arrettierung gelöst und die Schnappkiefer schlagen zusammen. Die Beute wird dabei entweder getötet oder betäubt; sollte dies nicht der Fall sein, kann der Mechanismus auch mehrfach hintereinander ausgelöst werden.

Schnappkiefer haben sich im Lauf der Evolution mehrfach bei Ameisen entwickelt; Ameisen mit Schnappkiefern finden sich bei den

Einzelnachweise

  1. ^ Patek SN, Baio JE, Fisher BL, Suarez AV (2006). "Multifunctionality and mechanical origins: Ballistic jaw propulsion in trap-jaw ants" (PDF). Proceedings of the National Academy of Sciences 103 (34): 12787–12792. doi:10.1073/pnas.0604290103

Quelle