Camponotus piceus: Unterschied zwischen den Versionen
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''Camponotus piceus'' kommt vorzugsweise in Südeuropa vor. Dort tritt sie mit Vorliebe in lichten Wäldern und halbschattigen Wiesen auf. In Mitteleuropa wurden Kolonien nur in sehr xerothermen Bereichen mit naturnahen Trocken- und Halbtrockenrasen über Kalkgestein der planaren und collinen Höhenstufe gefunden. | ''Camponotus piceus'' kommt vorzugsweise in Südeuropa vor. Dort tritt sie mit Vorliebe in lichten Wäldern und halbschattigen Wiesen auf. In Mitteleuropa wurden Kolonien nur in sehr xerothermen Bereichen mit naturnahen Trocken- und Halbtrockenrasen über Kalkgestein der planaren und collinen Höhenstufe gefunden. | ||
In Mitteleuropa ist der Bestand dieser Art stark gefährdet, möglicherweise sogar vom Aussteben bedroht. Zurückzuführen ist das auf die Umwandlung von Halbtrocken und Trockenrasen in landwirtschaftliche Nutzflächen und die zunehmende Verbuschung intakter Halbtrocken- und Trockenwiesen. | In Mitteleuropa ist der Bestand dieser Art stark gefährdet, möglicherweise sogar vom Aussteben bedroht. Zurückzuführen ist das auf die Umwandlung von Halbtrocken und Trockenrasen in landwirtschaftliche Nutzflächen und die zunehmende Verbuschung intakter Halbtrocken- und Trockenwiesen. | ||
[[Bild:Camponotus piceus (Boro) Jungkönigin.jpg|thumb|250px|left| ''Camponotus piceus'' -Jungkönigin kurz vor dem Abflug auf einem Blatt]] | [[Bild:Camponotus piceus (Boro) Jungkönigin.jpg|thumb|250px|left| ''Camponotus piceus'' -Jungkönigin kurz vor dem Abflug auf einem Blatt]] | ||
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Neben [[Camponotus lateralis]] gilt auch ''Camponotus piceus'' als eher scheue Ameisenart, die jedem Konflikt mit einer anderen Art aus dem Weg zu gehen scheint. Jedoch konnte im Jahre 2009 (Borovsky) beobachtet werden, dass sowohl ''Camponotus lateralis'' als auch ''Camponotus piceus'' bei einem Aufeinandertreffen eben dieses Verhaltensmuster nicht aufweisen. <ref> | Neben [[Camponotus lateralis]] gilt auch ''Camponotus piceus'' als eher scheue Ameisenart, die jedem Konflikt mit einer anderen Art aus dem Weg zu gehen scheint. Jedoch konnte im Jahre 2009 (Borovsky) beobachtet werden, dass sowohl ''Camponotus lateralis'' als auch ''Camponotus piceus'' bei einem Aufeinandertreffen eben dieses Verhaltensmuster nicht aufweisen. <ref>(Borovski 2009): ''Ameisenschutz aktuell'' 03/09 - ''Aggressives Verhalten von Camponotus piceus (Lech 1825) und Camponotus lateralis (Oliver 1792)'' (http://www.ameisenschutzwarte.de/inhaltvz.php?kat=A)</ref><br> | ||
Ausgangssituation dieser Beobachtung waren dem Autor zufolge zwei dicht beieinander liegende Nester der beiden Arten in Istrien. Meist kam dabei eine der "kämpfenden" Arbeiterinnen zu Tode. "Raubzüge" und "Wachposten" konnten ebenfalls beobachtet werden. Für als scheu und nicht konfliktbereit geltende Ameisenarten ist ein soclhes Verhalten sehr ungewöhnlich. | Ausgangssituation dieser Beobachtung waren dem Autor zufolge zwei dicht beieinander liegende Nester der beiden Arten in Istrien. Meist kam dabei eine der "kämpfenden" Arbeiterinnen zu Tode. "Raubzüge" und "Wachposten" konnten ebenfalls beobachtet werden. Für als scheu und nicht konfliktbereit geltende Ameisenarten ist ein soclhes Verhalten sehr ungewöhnlich. | ||
Version vom 22. März 2011, 16:09 Uhr
Camponotus piceus ist eine Ameisenart der Unterfamilie Formicinae. Sie kommt vorzugsweise in Südeuropa vor. Vorkommen in Mitteleuropa sind auch bekannt, jedoch selten und zerstreut. Erst vor kurzer Zeit konnte Camponotus piceus erstmals im Saarland nachgewiesen werden.[1]
Merkmale
Färbung/Aussehen:
- Königin: Glänzend schwarz, wie Arbeiterinnen, massig gebaut
- Männchen: Glänzende schwarz wie Arbeiterinnen und Königin, kleiner Kopf, Gaster kleiner als bei Königin
- Minors-Majors: hochglänzend; Gesamter Körper, Kopf, Beine und Gaster schwarz
Camponotus piceus ist eine eher kleinere Camponotus -Art, im Vergleich zu den in Mitteleuropa heimischen Camponotus ligniperdus ist sie deutlich kleiner.
Größe:
- Königin: 7 - 9mm
- Männchen: ?
- Minors-Majors: 4 - 7mm
Der lateinische Artname piceus, der auf deutsch so viel bedeutet wie "rabenschwarz" oder "stockfinster" bezieht sich auf die Färbung dieser Art. Der ganze Körper ist durchgehend schwarz gefärbt und glänzt stark.
Vorkommen
Camponotus piceus kommt vorzugsweise in Südeuropa vor. Dort tritt sie mit Vorliebe in lichten Wäldern und halbschattigen Wiesen auf. In Mitteleuropa wurden Kolonien nur in sehr xerothermen Bereichen mit naturnahen Trocken- und Halbtrockenrasen über Kalkgestein der planaren und collinen Höhenstufe gefunden. In Mitteleuropa ist der Bestand dieser Art stark gefährdet, möglicherweise sogar vom Aussteben bedroht. Zurückzuführen ist das auf die Umwandlung von Halbtrocken und Trockenrasen in landwirtschaftliche Nutzflächen und die zunehmende Verbuschung intakter Halbtrocken- und Trockenwiesen.
Verhalten
Neben Camponotus lateralis gilt auch Camponotus piceus als eher scheue Ameisenart, die jedem Konflikt mit einer anderen Art aus dem Weg zu gehen scheint. Jedoch konnte im Jahre 2009 (Borovsky) beobachtet werden, dass sowohl Camponotus lateralis als auch Camponotus piceus bei einem Aufeinandertreffen eben dieses Verhaltensmuster nicht aufweisen. [2]
Ausgangssituation dieser Beobachtung waren dem Autor zufolge zwei dicht beieinander liegende Nester der beiden Arten in Istrien. Meist kam dabei eine der "kämpfenden" Arbeiterinnen zu Tode. "Raubzüge" und "Wachposten" konnten ebenfalls beobachtet werden. Für als scheu und nicht konfliktbereit geltende Ameisenarten ist ein soclhes Verhalten sehr ungewöhnlich.
Weblinks
- Bilderbericht über den Schwarmflug dieser Art
- Bilderbericht mit dieser Art
- Vergleich mit Camponotus laterlis
Einzelnachweise
- ^ (Dewes 2009): Ameisenschutz aktuell 01/09 Hft.23 - Camponotus piceus (LEACH 1825), Erstnachweis für das Saarland(http://www.ameisenschutzwarte.de/inhaltvz.php?kat=A)
- ^ (Borovski 2009): Ameisenschutz aktuell 03/09 - Aggressives Verhalten von Camponotus piceus (Lech 1825) und Camponotus lateralis (Oliver 1792) (http://www.ameisenschutzwarte.de/inhaltvz.php?kat=A)