Ausbruchsicherung: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Polytetrafluorethylen''' (Markenname Teflon) ist eine chemische Substanz, genauer gesagt ein Polymer. Es ist für die Verwendung als Mittel zur Ausbruchsicherung geeignet da es folgende Eigenschaften aufweist: | '''Polytetrafluorethylen''' (Markenname Teflon) ist eine chemische Substanz, genauer gesagt ein Polymer. Ausführliche Informationen zur Ausbruchsicherung mit Teflon findest Du unter [[PTFE]]. | ||
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Oft wird beobachtet wie Ameisen trotz | Oft wird beobachtet wie Ameisen trotz PTFE-Ausbruchsicherung entkommen können. | ||
So schrieb der User '''vern''' im | So schrieb der User '''vern''' im Ameisenforum am 18.11.2005: "Ich habe auch schon mehrfach beobachten können, dass meine [[Lasius niger]] die Ausbruchsicherung überwinden können." | ||
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Beide Personen haben das PTFE | Beide Personen haben das PTFE-Präparat aus dem [http://www.antstore.de ANTSTORE] benutzt. | ||
Auch in einem anderen Forum wurde berichtet, | Auch in einem anderen Forum wurde berichtet, dass insbesondere die Lasius niger [[Pygmäen]] keinerlei Schwierigkeiten haben, die PTFE-Schicht zu überqueren. | ||
Diese Ausbrüche sind jedoch eher auf eine fehlerhafte Anwendung zurückzuführen. Bei korrekt aufgetragener PTFE-Schicht sind weder '''Polyrhachis''' noch '''Lasius niger''' in der Lage, diese Sperre zu überwinden. So berichtet der User '''Sahal''' an vielen Stellen in den Foren, dass PTFE (auch das Präparat von Antstore) richtig aufgetragen eine sehr zuverlässige Ausbruchsicherung darstellt und bisher keine seiner Ameisenarten diese Sperre überwunden hat.<br /> | |||
Eine Anleitung zum korrekten Auftragen findest Du unter [[PTFE]]. | |||
== Wassergraben == | == Wassergraben == |
Version vom 3. April 2007, 12:57 Uhr
Das Thema Ausbruchsicherung wird unter Ameisenhaltern immer wieder diskutiert. Grundlegend haben sich zwar einige Arten durchgesetzt, durch bestimmte Fehler oder aufgrund besonderer Eigenschaften mancher Ameisenarten werden diese jedoch unwirksam.
Nachdenklich machen Berichte in verschiedenen Foren:
- Am 10.10.05 schreibt ein Benutzer im amerikanischem Forum, dass sein Stiefvater seine gesamten Formikarien draußen ausgekippt und das Zubehör weitgehend weggeworfen habe. (Zum Glück dürfen US-Amerikaner ja keine Ameisen aus anderen US-Staaten oder gar aus dem Ausland kaufen, halten also nur Arten aus ihrer näheren Umgebung!) Hintergrund scheint ein Familienproblem zu sein; nach seinen Worten wird er in einigen Tagen zu seinem echten Vater umziehen.
- In einem der deutschsprachigen Foren wurde kürzlich auch berichtet, dass zwei sich prügelnde Brüder ein Formicarium zu Boden schickten.
Auch so etwas kann man beim Thema Ausbruchsicherung nicht völlig außer acht lassen.
Ausbruchsicherungen
Talkum
Talkumpulver wird langsam mit Wasser gemischt, bis eine glatte, klumpenfreie Masse entstanden ist. Um die Ausbruchssperre optisch etwas zu verbessern, sollte man den Bereich des Formicarium-/Terrariumrandes, auf den die Talkummasse aufgetragen werden soll, mit Malerkrepp abkleben. Am besten trägt man die Talkummasse nicht zu dick mit einem feinen Haarpinsel auf. Danach muss das Ganze ein paar Stunden trocknen.
Ist die Sperre getrocknet, das Malerkrepp wieder abziehen und die Talkumschicht mit einem trockenen Pinsel oder Finger leicht aufrauen.
Versucht nun eine Ameise über diesen Talkumstreifen zu klettern, findet sie auf dem Talkum keinen Halt, da sich unter ihren Füßen feinste Partikel ablösen. Die Ameise fällt früher oder später auf den Formicarium-/Terrariumboden zurück (schadet der Ameise nicht).
Talkum ist ungiftig und hat keine abschreckende Wirkung sondern verhindert lediglich ein Weiterkommen. Es können auch andere Stellen, als der Aquariumrand damit gesichert werden, beispielsweise Kabel oder Schläuche, die in das Formicarium/Terrarium ragen.
überschüssiges Talkum nicht wegwerfen, sondern einfach trocknen lassen und aufbewahren. Es kann jederzeit wieder mit Wasser vermengt und neu aufgetragen werden. Talkum kann für ca. 1€/100g bei den meisten Apoteken erworben werden.
Nachteile von Talkum: Der Talkumstreifen ist deutlich sichtbar und Talkum staubt und bröselt bei leichter Berührung etwas ab.
Gefahren
Durch Kombination Talkumstreifen und Wassergraben kann aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit das Talkum wieder zu feucht werden und stellt dann kein Hindernis mehr dar.
Von Zeit zu Zeit muss der Talkumstreifen nachgebessert werden, da sich bei jedem Ausbruchsversuch etwas Talkum ablöst
Graphit
Eine Kunststoff Arena kann am oberen Rand einige cm. breit mit Pulvergraphit bestrichen werden. man macht es am besten mit dem Finger und nicht mit einem Pinsel, das Graphit glättet alle Unebenheiten und die Oberfläche wird glatt wie Teflon. Diese Schicht muss sehr selten erneuert werden.
Vaseline, oder Öle
Statt Talkum kann auch Vaseline, oder Öl als Ausbruchsicherung verwendet werden. Dickflüssiges Parafinöl wird gerne verwendet jedoch auch verschiedene pflanzliche Öle. Öle haben den Vorteil, dass sie kaum sichtbar sind. Der Nachteil ist, dass Öle häufig - etwa 14 tägig - erneuert werden müssen. Es gibt jedoch Berichte von Haltern, bei denen z.B. Myrmica rubra sich von Vaseline nicht aufhalten ließen.
Gefahren
Beim Anbringen sollte man darauf achten dass das Öl nicht die ganze Scheibe hinunterläuft. Vor allem Öle können leicht eintrocken und somit "unsicher" werden, auch Vaseline muss von Zeit zu Zeit nachgebessert werden.
Abdecken
Man kann durchaus ein Aquarium abdecken und luftdicht verschließen (z.B. Glasplatte auflegen). Hierbei muss man jedoch beachten wie sich Temperatur und Luftfeuchtigkeit entwickeln. Die Ameisen benötigen keine allzu großen Mengen Sauerstoff. Deshalb würde gelegentliches Lüften reichen. Will man sein Formicarium nicht luftdicht verschließen können Fliegengitter, oder noch besser Metallgaze verwendet werden.
Gefahren
Je nach Größe der Ameisen müssen Luftlöcher winzig sein. Beim Öffnen der Abdeckung können oft Ameisen auf dieser sitzen und dann leicht ausbrechen. Einige Arten können sich durch bestimmte Materialien durchbeißen. Bei luftdicht verschlossenen Behältern besteht höhere Schimmelgefahr.
Teflon (PTFE)
Polytetrafluorethylen (Markenname Teflon) ist eine chemische Substanz, genauer gesagt ein Polymer. Ausführliche Informationen zur Ausbruchsicherung mit Teflon findest Du unter PTFE.
Es ist für die Verwendung als Mittel zur Ausbruchsicherung geeignet da es folgende Eigenschaften aufweist:
Vorteile
- sehr zuverlässiger Ausbruchsschutz
- Ungiftig
Nachteile
- Aufwändiger in der Aufbringung
- Nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums bilden sich milchige Punkte
ACHTUNG Beim aufbringen auf die Scheibe unbedingt eine Schutzbrille und Handschuhe tragen. Sollte dennoch Teflon ins Auge gelangen dieses sofort reichlich ausspülen und einen Augenarzt kontaktieren!
Oft wird beobachtet wie Ameisen trotz PTFE-Ausbruchsicherung entkommen können. So schrieb der User vern im Ameisenforum am 18.11.2005: "Ich habe auch schon mehrfach beobachten können, dass meine Lasius niger die Ausbruchsicherung überwinden können."
Im selbigen Thread schrieb im Ameisenforum.de am 18.11.2005 der User Jogi-Bär: "Bei meinen Polyrhachis funktioniert es nicht. Habe es rund um die Siebe auf den Abdeckscheiben meiner Formicarien aufgetragen und die Ameisen überwinden diese Sperre dennoch. Es ist an der unterseite des Glases aufgetragen (richtige Seite!). Obwohl die Ameisen Kopfüber diese Sperre betreten, konnte ich nicht feststellen das eine je abgestürzt ist."
Beide Personen haben das PTFE-Präparat aus dem ANTSTORE benutzt.
Auch in einem anderen Forum wurde berichtet, dass insbesondere die Lasius niger Pygmäen keinerlei Schwierigkeiten haben, die PTFE-Schicht zu überqueren.
Diese Ausbrüche sind jedoch eher auf eine fehlerhafte Anwendung zurückzuführen. Bei korrekt aufgetragener PTFE-Schicht sind weder Polyrhachis noch Lasius niger in der Lage, diese Sperre zu überwinden. So berichtet der User Sahal an vielen Stellen in den Foren, dass PTFE (auch das Präparat von Antstore) richtig aufgetragen eine sehr zuverlässige Ausbruchsicherung darstellt und bisher keine seiner Ameisenarten diese Sperre überwunden hat.
Eine Anleitung zum korrekten Auftragen findest Du unter PTFE.
Wassergraben
Viele Ameisen werden auf "Inseln" gehalten. Als Faustregel für die Breite gilt: Mindestens doppelte Länge der größten Arbeiterinnen. Der Inselrand sollte nicht glatt sein um ein versehentliches Abrutschen zu Vermeiden. Ameisen können nicht schwimmen. Viele Ameisenhalter lehnen einen Wassergraben ab da Ausbruchsversuche mit dem Leben bezahlt werden. Durch die Zugabe von Seife (ein paar Tropfen) kann die Oberflächenspannung zusätzlich herabgesetzt werden.
Gefahren
Ameisen können auf dem Wasser laufen, wenn die Oberflächenspannung zu groß wird. Vor allem durch Verunreinigung, wie z.B. Hausstaub, kann das Wasser schnell "begehbar" werden. Ameisen können ertrinken. Vorallem bei Panik, zB durch eine Erschütterung, kann dass zu größeren Verlusten führen.
Zusammenfassung
Oftmals werden verschieden Varianten miteinander kombiniert. Außerdem testen viele Ameisenhalter immer wieder neue Ausbruchsicherungen mehr oder weniger erfolgreich. Es lässt sich zu jeder bekannten Ausbruchssicherung ein Haltungsbericht über einen erfolgreichen Ausbruch finden. Informiert man sich jedoch genau über die Fähigkeiten seiner ausgewählten Art und kontrolliert man seine Sicherung öfter kann man einen Ausbruch fast 100% ausschließen.