Furagieren: Unterschied zwischen den Versionen

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''Furagieren''' (von franz. fourage)
[[Bild:Attastraße_Mexico.jpg|thumb|240px|Ameisenstraße von ''[[Atta]]'' sp. in Yucatan, Mexiko]]


Als Furagieren wird das Sammeln von Futter (Fourage) bezeichnet und stammt ursprünglich aus dem Militär, wobei die Soldaten im Krieg die nähere Umgebung nach Essbarem durchsuchten. Bezogen auf die Ameisen: Die Arbeiter der Ameisen verlassen das Nest, um die nähere und weitere Umgebung des Ameisennestes zu erkunden und nach Futterquellen, Wasser und besseren Nistplätzen abzusuchen.
Als '''Furagieren'''  (von französisch ''fourrage'' - Futter) wird das Sammeln von [[Nahrung]] durch Ameisen bezeichnet. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militär, wobei die Soldaten im Krieg die nähere Umgebung nach Essbarem durchsuchten. Bezogen auf Ameisen: Die [[Arbeiterin]]nen verlassen das [[Nest]], um die nähere und weitere Umgebung des Ameisennestes zu erkunden und nach Futterquellen, Wasser und besseren Nistplätzen abzusuchen. Arbeiterinnen von einigen mitteleuropäischen Arten (z. B. ''[[Formica]]'') können hierbei Entfernungen von 50 m und mehr pro Wegstrecke zurücklegen. Wenn viele Arbeiterinnen den gleichen Weg nutzen, bildet sich eine [[Ameisenstraße]].


Das Furagieren der Ameisen unterliegt verschiedenen Faktoren, insbesondere dem Nahrungsbedarf der Kolonie. Viele Anfänger sind gerade bei kleinen Gründungskolonien über die mangelnde Aktivität der Ameisen enttäuscht oder gar besorgt.
Die Arbeiterinnen die auf Nahrungssuche gehen sind zumeist älter als diejenigen die sich um die Brut und den Nestausbau kümmern. Königinnen furagieren in den meisten Fällen nicht, eine Ausnahme hiervon stellen Arten mit [[semiclaustral]]er Gründung dar.


Es ist absolut normal, dass eine kleine Kolonie wenig bis gar nicht furagiert. Man sollte sich vor Augen halten: jegliche Außenaktivität einer Kolonie bedeutet eine potenzielle Gefahr für die Arbeiterinnen, insbesondere durch Fressfeinde. Freiwillig oder aus reiner Neugierde wird so also keine Ameisen das schützende Nest verlassen, jegliche Außenaktivität ist somit zweckgebunden und erfolgt nur nach Bedarf.
==Furagieren in der [[Ameisenhaltung]]==
Das Furagieren der Ameisen unterliegt verschiedenen Faktoren, insbesondere dem Nahrungsbedarf der Kolonie. Viele [[Einsteiger]] sind gerade bei kleinen [[Gründung]]skolonien über die mangelnde Aktivität der Ameisen in der [[Arena]] enttäuscht oder gar besorgt.


Eine Gründungskolonie ohne Larven wird sehr selten furagieren und sehr wenig Protein aufnehmen. Je mehr Larven vorhanden sind, desto höher der Nahrungsbedarf und stärker die Außenaktivität. Trotzdem sollte immer genügend Wasser und [[Nahrung]] (Honig/Honigwasser und Protein) zur Verfügung stehen.  
Es ist absolut normal, dass eine kleine Kolonie wenig bis gar nicht furagiert. Man sollte sich vor Augen halten: Jegliche Außenaktivität einer Kolonie bedeutet eine potenzielle Gefahr für die Arbeiterinnen, insbesondere durch konkurrierende Ameisenkolonien und (andere) [[Fressfeinde]]. Freiwillig oder aus reiner Neugierde wird keine Ameise einer frisch gegründeten Kolonie das schützende Nest verlassen, jegliche Außenaktivität ist somit zweckgebunden und erfolgt nur nach Bedarf.


Aber auch eine kleine Kolonie mit wenigen Larven wird nicht täglich furagieren oder Proteine  annehmen. ZB meine Lasius niger Kolonie mit ca 50 Imagines verstärken nur alle 2 – 3 Tage ihre Außenaktivität und nimmt dann Proteine an.
Eine Gründungskolonie ohne Larven wird daher sehr selten furagieren und sehr wenig Protein aufnehmen. Je mehr Larven vorhanden sind, desto höher ist der Nahrungsbedarf und stärker die Außenaktivität. Trotzdem sollte immer genügend Wasser und [[Nahrung]] (Honig/Honigwasser und Protein) zur Verfügung stehen.
 
Aber auch eine kleine Kolonie mit wenigen [[Larven]] wird nicht täglich furagieren oder Proteine  annehmen. Eine ''[[Lasius niger]]''-Kolonie mit etwa 50 [[Imagines]] beispielsweise verstärkt nur durchschnittlich alle 2 – 3 Tage ihre Außenaktivität und nimmt dann Proteine an.
 
Um in der Haltung längere Laufwege zu simulieren, kann man mit Acrylröhren oder Schläuchen die Wegstrecken verlängern.
 
[[Kategorie:Fachbegriffe]]
[[Kategorie:Ameisenhaltung]]

Aktuelle Version vom 2. November 2013, 14:40 Uhr

Ameisenstraße von Atta sp. in Yucatan, Mexiko

Als Furagieren (von französisch fourrage - Futter) wird das Sammeln von Nahrung durch Ameisen bezeichnet. Der Begriff stammt ursprünglich aus dem Militär, wobei die Soldaten im Krieg die nähere Umgebung nach Essbarem durchsuchten. Bezogen auf Ameisen: Die Arbeiterinnen verlassen das Nest, um die nähere und weitere Umgebung des Ameisennestes zu erkunden und nach Futterquellen, Wasser und besseren Nistplätzen abzusuchen. Arbeiterinnen von einigen mitteleuropäischen Arten (z. B. Formica) können hierbei Entfernungen von 50 m und mehr pro Wegstrecke zurücklegen. Wenn viele Arbeiterinnen den gleichen Weg nutzen, bildet sich eine Ameisenstraße.

Die Arbeiterinnen die auf Nahrungssuche gehen sind zumeist älter als diejenigen die sich um die Brut und den Nestausbau kümmern. Königinnen furagieren in den meisten Fällen nicht, eine Ausnahme hiervon stellen Arten mit semiclaustraler Gründung dar.

Furagieren in der Ameisenhaltung

Das Furagieren der Ameisen unterliegt verschiedenen Faktoren, insbesondere dem Nahrungsbedarf der Kolonie. Viele Einsteiger sind gerade bei kleinen Gründungskolonien über die mangelnde Aktivität der Ameisen in der Arena enttäuscht oder gar besorgt.

Es ist absolut normal, dass eine kleine Kolonie wenig bis gar nicht furagiert. Man sollte sich vor Augen halten: Jegliche Außenaktivität einer Kolonie bedeutet eine potenzielle Gefahr für die Arbeiterinnen, insbesondere durch konkurrierende Ameisenkolonien und (andere) Fressfeinde. Freiwillig oder aus reiner Neugierde wird keine Ameise einer frisch gegründeten Kolonie das schützende Nest verlassen, jegliche Außenaktivität ist somit zweckgebunden und erfolgt nur nach Bedarf.

Eine Gründungskolonie ohne Larven wird daher sehr selten furagieren und sehr wenig Protein aufnehmen. Je mehr Larven vorhanden sind, desto höher ist der Nahrungsbedarf und stärker die Außenaktivität. Trotzdem sollte immer genügend Wasser und Nahrung (Honig/Honigwasser und Protein) zur Verfügung stehen.

Aber auch eine kleine Kolonie mit wenigen Larven wird nicht täglich furagieren oder Proteine annehmen. Eine Lasius niger-Kolonie mit etwa 50 Imagines beispielsweise verstärkt nur durchschnittlich alle 2 – 3 Tage ihre Außenaktivität und nimmt dann Proteine an.

Um in der Haltung längere Laufwege zu simulieren, kann man mit Acrylröhren oder Schläuchen die Wegstrecken verlängern.