Camponotus sericeus: Unterschied zwischen den Versionen

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| Unterfamilie    = Formicinae
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| Untergattung = Orthonotomyrmex
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| Heimat          = Asien
| Verbreitung = Asien
| Habitat          = offene, sonnige Landschaft
| Habitat          = offene, sonnige Landschaft
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Aktuelle Version vom 2. August 2011, 00:11 Uhr

Camponotus sericeus
Camponotus sericeus MajorCamponotus sericeus Major
Systematik
Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Camponotus
Untergattung: Orthonotomyrmex
Art: Camponotus sericeus
Weitere Informationen
Verbreitung: Asien
Habitat: offene, sonnige Landschaft
Wissenschaftlicher Name
Camponotus sericeus

(Fabricius, 1798)

Camponotus sericeus gehört zur Unterfamilie Formicinae. Die Tiere sind schwarz gefärbt mit einer golden behaarten Gaster. Die Intensität der goldenen Behaarung kann bei verschiedenen Nestern erheblich abweichen. So sind Tiere bekannt, welche sehr intensiv golden erscheinen, andere dagegen wirken fast gänzlich schwarz.

Lebensraum und Vorkommen

Diese Art ist im südasiatischen Raum weit verbreitet. Sie besiedelt dort zahlreiche Lebensräume, von Gärten und Parks in Städten über landwirtschaftliche Flächen und Dörfer bis zu niedrigen Dschungeln und trockenen, immergrünen Laubwäldern. Camponotus sericeus zeigt hierbei eine Vorliebe für offene, sonnige Areale und ist kaum bis gar nicht in bewaldeten Bereichen zu finden. Die Tiere sind sehr wärmeliebend und bauen deshalb an diesen sonnenexponierten Standorten ihre Erdnester. Diese reichen tief bis in kühlere Bodenschichten hinab, in welche sich die Ameisen bei zu großer Hitze zurückziehen. Die Eingänge der Nester können sich unterscheiden, je nach besiedelten Lebensraum. So erscheinen die Eingänge entweder in eher trockenen Gebieten als unauffällige, runde Löcher, oder sie sind in Gebieten, die regelmäßig durch den Monsun überschwemmt werden, mit einem Kamin aus Erde umgeben. Dieser verhindert ein zu schnelles Eindringen von Wasser in das Nest.

Ernährung

Die Arbeiterinnen gehen hauptsächlich tagsüber einzeln oder in kleinen Gruppen auf Nahrungssuche. Sie ernähren sich von Insekten sowie in starkem Umfang von Nektar, Honigtau oder anderen süßen Säften. Sehr häufig kann man diese Art in Cashewnuss-Plantagen finden, wo sie den Nektar aus extrafloralen Nektarien an den Blättern, aus Blüten und von sich entwickelnden Nüssen der Cashewbäume sammelt.

Tandemlauf

Etwas ungewöhnlich für die Gattung Camponotus ist die Art, in der Arbeiterinnen andere zu Nahrung oder Ähnlichem führen, der Tandemlauf. Findet eine Arbeiterin eine ergiebige Nahrungsquelle oder einen neuen Nistplatz, läuft sie zurück ins Nest und rekrutiert dort andere Arbeiterinnen. Um Arbeiterinnen zu Nahrungsquellen zu führen, läuft die Arbeiterin sehr schnell kurze Strecken im Nest und bietet Kostproben der gefunden Nahrung an. Um Arbeiterinnen zu neuen Nistplätzen zu führen, greift die rekrutierende Ameise eine ihr gegenüberstehende Nestgenossin und zieht diese ruckartig zu sich. Dabei dreht sie sich um 180°, lässt die andere los und präsentiert ihre Gaster. Anschließend führt die Arbeiterin die von ihr rekrutierten Schwestern im sogenannten Tandemlauf zur Nahrung oder zum neuen Nest. Dabei werden von dem Leittier Pheromone auf dem Körper abgegeben, an welchem sich das folgende Tier unter ständigem Fühlerkontakt mit der Gaster des vorauslaufenden orientiert. Ein weiteres Sekret, welches die führende Arbeiterin über ihre Gaster abgibt, ist nachweislich nicht ausschlaggebend für den Tandemlauf. Es dient eher als eine Art Orientierung für das Leittier.

Quellen

  • Bert Hölldobler, Michael Möglich and Ulrich Maschwitz (1974): Communication by tandem running in the ant Camponotus sericeus. Journal of Comparative Physiology A: Neuroethology, Sensory, Neural, and Behavioral Physiology 90, 105-127. (Zusammenfassung)