Gefahren bei der Haltung exotischer Ameisen (Einsteiger): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 23. Juni 2011, 00:01 Uhr
Oft wird diese Frage gestellt, und zumeist mit falschen Gedanken. Denn es sind oft nicht einmal die eingeschleppten Ameisen, die die größte Gefahr darstellen, sondern die Krankheitserreger und Parasiten, die sie mit sich bringen.
Als Beispiel muss hier nur die aus Asien eingeschleppte Milbe genannt werden, die Bienen befällt. 40% aller deutschen Bienen wurden durch diese Milbe innerhalb eines Jahres getötet, eine fatale Folge eingeschleppter Arten.
Oft haben unsere einheimischen Arten keine Abwehrmechanismen gegen Parasiten und Erreger aus anderen Weltteilen und so beginnt das Massensterben und der Artenrückgang. Das Schicksal der deutschen Bienen kann durchaus unsere Ameisen treffen.
Zudem gibt es auch Ameisenarten, die außerhalb ihres Ursprungslandes erhebliche Schäden anrichten können, beispielsweise die Feuerameise (z. B. Solenopsis geminata oder Solenopsis invicta), die sich sowohl in Australien als auch in Amerika innerhalb weniger Jahre wie die Pest ausbreiteten, und nun einheimische Tierarten und auch Pflanzenarten bedrohen. Millionengelder werden von der Regierung zur Bekämpfung dieser Art ausgegeben.
Solche Schadameisen sind auch als Pestants bekannt.
Hier ein Auszug aus einem Bericht vom 09.04.2002 über eine Internationale Konferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Darin ein Punkt:
- "Einschleppen und Ausbringen gebietsfremder Arten verhindern"
- "Als eine der größten Bedrohungen der biologischen Vielfalt gelten inzwischen weltweit die durch Tourismus, Verkehr, Transport und Handel eingeschleppten gebietsfremden Arten. Sie verdrängen häufig einheimische Arten und rufen oftmals nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Schäden hervor. Der Vertragsstaatenkonferenz liegen Leitlinien zur Beschlussfassung vor, mit denen das Einschleppen fremder Arten ebenso verhindert werden soll wie das Ausbringen einheimischer Arten in andere Regionen der Erde. Aus deutscher Sicht sollte dies von einer Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen der Freisetzung gebietsfremder Organismen flankiert werden."
Auch privat gehaltene tropischen Ameisen können eine Gefahr für unser Ökosystem darstellen, die meisten Arten können zwar unseren kalten Winter nicht überleben, doch es gibt anpassungsfähige und resistente Arten (z. B. Pheidole). Zudem besteht immer noch die Gefahr, dass Erreger und Parasiten der Ameisen in unsere Natur entkommen und unsere einheimischen Arten "verseuchen".
Daher sind folgende Regeln bitte zu beachten:
- Erhebliche Ausbruchssicherung bei exotischen/tropischen, nicht einheimischen Ameisenarten (am Besten doppelte oder besser dreifache Ausbruchssicherung)
- Ein luftdichter Deckel + Wassergraben ist zu empfehlen.
- Kein Aussetzen der Ameisen in unsere heimische Natur.
- Bei Absterben oder Beseitigung der Kolonie, diese vor dem Wegwerfen in den Müll unbedingt abkochen um Parasiten zu töten.