Crematogaster scutellaris: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Ameisen sind auffallend gefärbt, der Kopf ist rötlich Mesosoma und Gaster sind schwarzbraun bis schwarz. Die Arbeiterinnen sind etwa 4mm groß. Die Königinnen 9-10mm. Bei Gefahr recken sie ihre Gaster empor und sondern eine Abwehrflüssigkeit ab, die zum Teil am Ende des Stachels als Tropfen sichtbar ist.


''Crematogaster scutellaris'' ist in Südeuropa weit verbreitet. Als nördlichstes Verbreitungsgebiet gelten das Tessin und Südtirol.
==Merkmale==
Die Art gelangt immer wieder nach Deutschland, konnte sich aber noch nicht längerfristig hier halten.
Die Ameisen sind auffallend gefärbt, der [[Kopf]] ist rötlich, Mesosoma und [[Gaster]] sind schwarzbraun bis schwarz. Die Arbeiterinnen sind etwa 4 mm groß und [[monomorph]], die Königinnen 9–10 mm. Bei Gefahr recken sie ihre [[Gaster]] empor und sondern eine Abwehrflüssigkeit ab, die zum Teil am Ende des [[Stachel]]s als Tropfen sichtbar ist.


Diese Art baut sehr stark bevölkerte Kartonnester in Hohlräumen von Bäumen, z. B. in abgestorbenen hohlen  Ästen und auch unter der Rinde.
==Verbreitung und Lebensraum==
Nester werden auch in die Rinde der Korkeichen angelegt und können auf Plantagen zu wirtschaftlichen Schäden führen.
''Crematogaster scutellaris'' ist in Südeuropa weit verbreitet. Als nördlichstes natürliches Verbreitungsgebiet gelten das Tessin und Südtirol. ''"Aber auch im Rheinland wurden schon mehrere Kolonien in verschiedenen Einfamilienhäusern detektiert."'' - '''Kommentar''': Dazu wären exakte Angaben bzw. Nachweise sinnvoll! 
''Crematogaster scutellaris'' kommt aber in kühleren Bereichen auch im Gebälk von Dachstühlen vor.


Werden ''Crematogaster scutellaris'' von anderen Ameisen bedroht oder ihr Nest angegriffen, biegen sie ihren Gaster skorpionartig nach oben und sondern an der Stachelspitze ein Abwehrsekret ab, mit dem sie sich schützen und verteidigen.
Die Art gelangt immer wieder nach Deutschland, konnte sich aber noch nicht längerfristig ansiedeln.<ref name="seifert">Bernhard Seifert: ''Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas''. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1.</ref>


Neben einer trophobiotischen Ernährung sammeln diese Ameisen auch proteinreiche Nahrung in Form von kleinen Insekten und Blattläusen.
==Kolonie==
Auch ist ''Crematogaster scutellaris'' neben ''[[Pheidole pallidula]]'' ein Fressfeind der Feigenwespe ''Blastophaga psenes''. Diese Wespe ist ein Bestäuber von ''Ficus carica''. Während der Hauptflugzeit der Wespen kann eine große ''Crematogaster'' Kolonie bis zu 600 Wespen pro Tag und Baum fangen.
Diese Art baut sehr stark bevölkerte Kartonnester in Hohlräumen von Bäumen, z. B. in abgestorbenen hohlen  Ästen und auch unter der Rinde. Nester werden auch in der Rinde der Korkeichen angelegt und können auf Plantagen zu wirtschaftlichen Schäden führen. ''Crematogaster scutellaris'' kommt in kühleren Gebieten auch im Gebälk von Dachstühlen vor.
Aber auch große tote Insekten und kleine Wirbeltiere werden von den Arbeiterinnen zerlegt und mit dem Abwehrsekret erfolgreich gegen andere Räuber (z. B. Wespen) verteidigt.
 
Es werden dicht belaufene Ameisenstrassen angelegt.
==Schwarmflug==
C. scutellaris [[Schwarmflug|schwärmt]] im Herbst (September, Oktober; beobachtet auf Malta).<ref name="schembri&collingwood">Schembri, S. P., Collingwood, C. A. 1981: A revision of the myrmecofauna of the Maltese Islands (Hymenoptera, Formicidae); Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. "Giacomo Doria" 83: 417-442, [http://gap.entclub.org/taxonomists/Collingwood/S1981.pdf hier] frei verfügbar (PDF)</ref>
 
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Bild:1-Crematogaster.jpg|Bilder vom [[Schwarmflug]] von ''Crematogaster scutellaris'' in Italien, 21. Okt. 2011 Noto Antica, Sizilien, ca. 14:00, nach...
Bild:2-Crematogaster.jpg|...einem Gewitter mit Graupelschauern um die Mittagszeit. Nur Männchen und Arbeiterinnen sind sichtbar.
Bild:3-Crematogaster.jpg|[[Gyne]], 21. Okt. 2011 in  Donnalucata, Sizilien, gegen 17:00 MESZ, am Fenster einer Ferienwohnung im Ort.
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==Ernährung==
Neben einer [[Trophobiose|trophobiotischen]] [[Ernährung]] sammeln diese Ameisen auch proteinreiche Nahrung in Form von kleinen Insekten und Blattläusen.
 
Auch ist ''Crematogaster scutellaris'' neben ''[[Pheidole pallidula]]'' ein Fressfeind der Feigenwespe ''Blastophaga psenes''. Diese [[Wespen|Wespe]] ist ein Bestäuber von ''Ficus carica''. Während deren Hauptflugzeit kann eine große ''Crematogaster''-Kolonie bis zu 600 der Wespchen pro Tag und Baum erbeuten.
Aber auch große tote Insekten und kleine Wirbeltiere werden von den Arbeiterinnen zerlegt und mit dem Abwehrsekret erfolgreich gegen andere Räuber, wie zum Beispiel Faltenwespen verteidigt.
Es werden dicht belaufene Ameisenstraßen angelegt.
 
==Verteidigungsverhalten==
Werden ''Crematogaster scutellaris'' von anderen Ameisen bedroht oder ihr Nest angegriffen, biegen sie ihre Gaster skorpionartig nach oben und sondern an der Stachelspitze ein Abwehrsekret ab, mit dem sie sich schützen und verteidigen.
 
==Weblinks==
*[http://www.antstore.net/viewtopic.php?f=133&t=11992 Video] zur Entwicklung eines Volkes in Gefangenschaft: Der Halter rätselt, wie er die innerhalb von 9 Monaten zu groß gewordene Kolonie umsiedeln kann.
*[https://secure.flickr.com/photos/mckillaboy/3681639960/ Video] von Nest & Fütterung einer großen Kolonie
*[http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=1129 Ein Bericht] über Crematogaster scutellaris auf einem Balkon im Raum Stuttgart
 
==Einzelnachweise==
<references/>

Aktuelle Version vom 20. Juni 2014, 07:32 Uhr

Crematogaster scutellaris
C. scutellaris Arbeiterinnen in AbwehrhaltungC. scutellaris Arbeiterinnen in Abwehrhaltung
Systematik
Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Crematogaster
Art: Crematogaster scutellaris
Weitere Informationen
Verbreitung: Südeuropa
Königinnen: monogyn
Wissenschaftlicher Name
Crematogaster scutellaris

(Olivier, 1791)

Crematogaster scutellaris gehört zur Unterfamilie der Knotenameisen. Die Art ist monogyn und baumbewohnend.

Merkmale

Die Ameisen sind auffallend gefärbt, der Kopf ist rötlich, Mesosoma und Gaster sind schwarzbraun bis schwarz. Die Arbeiterinnen sind etwa 4 mm groß und monomorph, die Königinnen 9–10 mm. Bei Gefahr recken sie ihre Gaster empor und sondern eine Abwehrflüssigkeit ab, die zum Teil am Ende des Stachels als Tropfen sichtbar ist.

Verbreitung und Lebensraum

Crematogaster scutellaris ist in Südeuropa weit verbreitet. Als nördlichstes natürliches Verbreitungsgebiet gelten das Tessin und Südtirol. "Aber auch im Rheinland wurden schon mehrere Kolonien in verschiedenen Einfamilienhäusern detektiert." - Kommentar: Dazu wären exakte Angaben bzw. Nachweise sinnvoll!

Die Art gelangt immer wieder nach Deutschland, konnte sich aber noch nicht längerfristig ansiedeln.[1]

Kolonie

Diese Art baut sehr stark bevölkerte Kartonnester in Hohlräumen von Bäumen, z. B. in abgestorbenen hohlen Ästen und auch unter der Rinde. Nester werden auch in der Rinde der Korkeichen angelegt und können auf Plantagen zu wirtschaftlichen Schäden führen. Crematogaster scutellaris kommt in kühleren Gebieten auch im Gebälk von Dachstühlen vor.

Schwarmflug

C. scutellaris schwärmt im Herbst (September, Oktober; beobachtet auf Malta).[2]

Ernährung

Neben einer trophobiotischen Ernährung sammeln diese Ameisen auch proteinreiche Nahrung in Form von kleinen Insekten und Blattläusen.

Auch ist Crematogaster scutellaris neben Pheidole pallidula ein Fressfeind der Feigenwespe Blastophaga psenes. Diese Wespe ist ein Bestäuber von Ficus carica. Während deren Hauptflugzeit kann eine große Crematogaster-Kolonie bis zu 600 der Wespchen pro Tag und Baum erbeuten. Aber auch große tote Insekten und kleine Wirbeltiere werden von den Arbeiterinnen zerlegt und mit dem Abwehrsekret erfolgreich gegen andere Räuber, wie zum Beispiel Faltenwespen verteidigt. Es werden dicht belaufene Ameisenstraßen angelegt.

Verteidigungsverhalten

Werden Crematogaster scutellaris von anderen Ameisen bedroht oder ihr Nest angegriffen, biegen sie ihre Gaster skorpionartig nach oben und sondern an der Stachelspitze ein Abwehrsekret ab, mit dem sie sich schützen und verteidigen.

Weblinks

  • Video zur Entwicklung eines Volkes in Gefangenschaft: Der Halter rätselt, wie er die innerhalb von 9 Monaten zu groß gewordene Kolonie umsiedeln kann.
  • Video von Nest & Fütterung einer großen Kolonie
  • Ein Bericht über Crematogaster scutellaris auf einem Balkon im Raum Stuttgart

Einzelnachweise

  1. ^ Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas. lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1.
  2. ^ Schembri, S. P., Collingwood, C. A. 1981: A revision of the myrmecofauna of the Maltese Islands (Hymenoptera, Formicidae); Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. "Giacomo Doria" 83: 417-442, hier frei verfügbar (PDF)