Ameiseninsel: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ameiseninsel''' ermöglicht es, Ameisen besonders gut zu beobachten, da diese nicht in einem geschlossenen Formicarium untergebracht sind. Die Ameisen leben dabei auf einer Insel, die von Wasser eingeschlossen ist. Für eine einfache Insel kann man schon 2 unterschiedlich große Teller ineinanderstellen. Auf dem inneren Teller (Alternative: Blumentopfuntersetzer eignen sich sehr gut) werden die Ameisen (Nest u. Arena) untergebracht, der äußere Teller wird mit Wasser gefüllt. Es gibt natürlich auch kommerziell erwerbliche Ameiseninseln, die nach etwas mehr aussehen.
Die '''Ameiseninsel''' ermöglicht es, Ameisen besonders gut zu beobachten, da sie nicht in einem geschlossenen Formicarium untergebracht sind. Die Ameisen leben dabei auf einer Insel, die von Wasser eingeschlossen ist. Für eine einfache Insel kann man schon 2 unterschiedlich große Teller ineinanderstellen. Auf dem inneren Teller (Alternative: Blumentopfuntersetzer) werden die Ameisen (Nest und Arena) untergebracht, der äußere Teller wird mit Wasser gefüllt. Es gibt auch kommerziell erwerbbare Ameiseninseln, die zum Teil etwas besser aussehen.


Die Sicht auf die Ameisen ist dadurch sehr gut und nicht durch Scheiben begrenzt, was z.B. für Fotos von großen Vorteil ist. Außerdem kann man jederzeit perfekt eingreifen- das entfernen von Abfall ist um ein vielfaches leichter, man muss keinen Deckel anheben, und den Ameisen eine Fluchtmöglichkeit bieten.
Die Sicht auf die Ameisen ist auf der Insel sehr gut und nicht durch Scheiben begrenzt, was z. B. für Fotos von großem Vorteil ist. Außerdem kann man jederzeit perfekt eingreifen. Das Entfernen von Abfall ist um ein Vielfaches leichter, man muss keinen Deckel anheben, was den Ameisen eine Fluchtmöglichkeit bieten würde.


Wasser besitzt als Ausbruchssicherung verschiedene Nachteile. Zum einen kann es verdunsten und muß gelegentlich aufgefüllt werden. Zum anderen schaffen/versuchen Ameisen bisweilen auch den Gang über das Wasser. Um dies zu verhindern, kann man einen Tropfen Spülmittel in das Wasser geben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Übrigens: Ameisen, die doch einmal ins Wasser gefallen sind, können oft wiederbelebt werden, wenn man sie herausfischt und zum Trocknen zurück auf die Insel legt, am Besten auf ein wasser-aufsaugendes Material wie Küchenpapier. Ein weiterer Nachteil ist wohl, dass die Insel an sich nicht sonderlich stabil ist- ein Anschubser zu viel, und das Wasser schwabt über, im schlimmsten Fall über die Ameisen. Zudem wird das Wasser mit der Zeit schlecht, es können sich z.B. Algen bilden.
Wasser besitzt als Ausbruchssicherung jedoch verschiedene Nachteile. Zum einen verdunstet es und muß regelmäßig aufgefüllt werden. Zum anderen versuchen Ameisen bisweilen auch über das Wasser zu laufen, was nicht selten gelingt. Um dies zu verhindern, kann man einen Tropfen Spülmittel in das Wasser geben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Übrigens: Ameisen, die doch einmal ins Wasser gefallen sind, können oft gerettet werden, wenn man sie heraus fischt und zum Trocknen zurück auf die Insel legt, am Besten auf ein wasser-aufsaugendes Material wie Küchenpapier. Ein weiterer Nachteil ist wohl, dass die Insel an sich nicht sonderlich stabil ist: Ein leichter Stoß, und das Wasser schwappt über, im schlimmsten Fall über die Ameisen. Zudem wird das Wasser mit der Zeit schlecht, es können sich z. B. Algen bilden.  
Außerdem besteht bei größeren Völker die Gefahr, dass beim Schwarmflug die Geschlechtstiere abhauen- deswegen sind die Ameiseninseln für kleinere Völker besser geeignet.  


Im groben und ganzen stellt die Insel eine durchaus gute Alternative zum normalen Formicarium dar. Besonders für kleinere Völker ist sie sehr gut geeignet, und ist auch extram billig dazu. Ein paar Plastickblumentopfuntersetzer bekommt man für nur ein paar Euro, und mit schöner Gestaltung toppt sie so manches teure Terrarium.
Außerdem besteht bei größeren Völkern die Gefahr, dass beim Schwarmflug die Geschlechtstiere abfliegen. Deswegen sind die Ameiseninseln eher nur für kleinere Jungvölker geeignet.  


'''"Freie" Haltung auf Pflanzen''' wird von Händlern für mehrere Arten empfohlen, z.B. für Oecophylla smaragdina, Crematogaster rogenhoferi sowie (in einem Forum) Polyrhachis dives. Als Ausbruchsschutz dient lediglich ein Wassergraben um den Fuß der Pflanze herum. Man muss bedenken, dass eine solche frei aufgestellte Konstruktion umfallen oder umgestoßen werden kann, und dass geflügelte Geschlechtstiere freien Ausflug haben.
Im Großen und Ganzen stellt die Insel eine brauchbare Alternative zum normalen Formicarium dar. Besonders für kleinere Völker ist sie sehr gut geeignet, und sie ist auch preisgünstig. Ein paar Blumentopfuntersetzer bekommt man für wenige Euro, und mit schöner Gestaltung übertrifft eine Insel so manches teure Terrarium.


Gerade für Oecophylla kursieren falsche Behauptungen: Sie "dürften" sich nicht fallen lassen, weil das im Freiland ihr Todesurteil bedeuten würde. Richtig: '''Wo immer Oecophylla in den Bäumen wohnen, sind sie auch am Boden in Massen aktiv'''!
'''"Freie" Haltung auf Pflanzen''' wird von Händlern für mehrere Arten empfohlen, z. B. für ''[[Oecophylla smaragdina]]'', ''[[Crematogaster rogenhoferi]]'' sowie (in einem Forum) ''[[Polyrhachis dives]]''. Als Ausbruchsschutz dient lediglich ein Wassergraben um den Fuß der Pflanze herum. Man muss bedenken, dass eine solche frei aufgestellte Konstruktion umfallen oder umgestoßen werden kann, und dass geflügelte Geschlechtstiere freien Ausflug haben. Welche Mengen an Geschlechtstieren aus einem Kartonnest von ''Crematogaster rogenhoferi'' quellen können, ist [http://www.ameisenforum.de/exotische-ameisen/34830-crematogaster-rogenhoferi-schwarmflug-im-becken-fotos.html hier] zu sehen. Glücklicherweise schwärmten die Tiere in diesem Fall in einem geschlossenen Behälter.
Siehe Bild 4 in diesem Beitrag: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Oecophylla_smaragdina
 
Gerade für ''Oecophylla'' kursieren falsche Behauptungen: Sie "dürften" sich nicht fallen lassen, weil das im Freiland ihr Todesurteil bedeuten würde. Richtig ist: Wo immer ''Oecophylla'' in den Bäumen wohnen, sind sie auch am Boden in Massen aktiv!
Siehe Bild 4 unter ''[[Oecophylla smaragdina]]''.
[[Kategorie:Ameisenhaltung]]

Aktuelle Version vom 21. Juni 2011, 05:14 Uhr

Die Ameiseninsel ermöglicht es, Ameisen besonders gut zu beobachten, da sie nicht in einem geschlossenen Formicarium untergebracht sind. Die Ameisen leben dabei auf einer Insel, die von Wasser eingeschlossen ist. Für eine einfache Insel kann man schon 2 unterschiedlich große Teller ineinanderstellen. Auf dem inneren Teller (Alternative: Blumentopfuntersetzer) werden die Ameisen (Nest und Arena) untergebracht, der äußere Teller wird mit Wasser gefüllt. Es gibt auch kommerziell erwerbbare Ameiseninseln, die zum Teil etwas besser aussehen.

Die Sicht auf die Ameisen ist auf der Insel sehr gut und nicht durch Scheiben begrenzt, was z. B. für Fotos von großem Vorteil ist. Außerdem kann man jederzeit perfekt eingreifen. Das Entfernen von Abfall ist um ein Vielfaches leichter, man muss keinen Deckel anheben, was den Ameisen eine Fluchtmöglichkeit bieten würde.

Wasser besitzt als Ausbruchssicherung jedoch verschiedene Nachteile. Zum einen verdunstet es und muß regelmäßig aufgefüllt werden. Zum anderen versuchen Ameisen bisweilen auch über das Wasser zu laufen, was nicht selten gelingt. Um dies zu verhindern, kann man einen Tropfen Spülmittel in das Wasser geben, um die Oberflächenspannung zu reduzieren. Übrigens: Ameisen, die doch einmal ins Wasser gefallen sind, können oft gerettet werden, wenn man sie heraus fischt und zum Trocknen zurück auf die Insel legt, am Besten auf ein wasser-aufsaugendes Material wie Küchenpapier. Ein weiterer Nachteil ist wohl, dass die Insel an sich nicht sonderlich stabil ist: Ein leichter Stoß, und das Wasser schwappt über, im schlimmsten Fall über die Ameisen. Zudem wird das Wasser mit der Zeit schlecht, es können sich z. B. Algen bilden.

Außerdem besteht bei größeren Völkern die Gefahr, dass beim Schwarmflug die Geschlechtstiere abfliegen. Deswegen sind die Ameiseninseln eher nur für kleinere Jungvölker geeignet.

Im Großen und Ganzen stellt die Insel eine brauchbare Alternative zum normalen Formicarium dar. Besonders für kleinere Völker ist sie sehr gut geeignet, und sie ist auch preisgünstig. Ein paar Blumentopfuntersetzer bekommt man für wenige Euro, und mit schöner Gestaltung übertrifft eine Insel so manches teure Terrarium.

"Freie" Haltung auf Pflanzen wird von Händlern für mehrere Arten empfohlen, z. B. für Oecophylla smaragdina, Crematogaster rogenhoferi sowie (in einem Forum) Polyrhachis dives. Als Ausbruchsschutz dient lediglich ein Wassergraben um den Fuß der Pflanze herum. Man muss bedenken, dass eine solche frei aufgestellte Konstruktion umfallen oder umgestoßen werden kann, und dass geflügelte Geschlechtstiere freien Ausflug haben. Welche Mengen an Geschlechtstieren aus einem Kartonnest von Crematogaster rogenhoferi quellen können, ist hier zu sehen. Glücklicherweise schwärmten die Tiere in diesem Fall in einem geschlossenen Behälter.

Gerade für Oecophylla kursieren falsche Behauptungen: Sie "dürften" sich nicht fallen lassen, weil das im Freiland ihr Todesurteil bedeuten würde. Richtig ist: Wo immer Oecophylla in den Bäumen wohnen, sind sie auch am Boden in Massen aktiv! Siehe Bild 4 unter Oecophylla smaragdina.