Höhenstufen, Vegetation und Verbreitung: Unterschied zwischen den Versionen

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==Biogeographie==
 
Die Biogeographie beschäftigt sich mit der logischen und stammesgeschichtlichen Unterteilung der Landmasse in 8 Bereiche anhand der Entwicklung, Verwandtschaft und Verbreitung von Flora und Fauna. Die Biogeographie ist somit als Schnittstelle zwischen Biologie und Geographie zu verstehen.
===Biogeographie===
Die Biogeographie beschäftigt sich mit der logischen und stammesgeschichtlichen Unterteilung der Landmasse in 8 Bereiche anhand der Entwicklung, Verwandtschaft und Verbreitung von Flora und Fauna. Die Biogeographie ist somit als Schnittstelle zwischen Biologie und Geographie zu verstehen.<br />
Weitere Infos zur Biogeographie gibt es unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Biogeographie Wikipedia - Biogeographie]
Weitere Infos zur Biogeographie gibt es unter [http://de.wikipedia.org/wiki/Biogeographie Wikipedia - Biogeographie]


Die heutige Landmasse ist in folgende Bereiche unterteilt:
Die heutige Landmasse ist in folgende Bereiche unterteilt:
*''Holoarktis''<br />
*''Holoarktis''
Die Holoarktis stellt keinen eigenen Bereich, sondern beschreibt das Gebiet der Nearktis UND Paläarktis. Da sich Nordamerika erst relativ spät vom Eurasischen Kontinent (Superkontinent Laurasia) getrennt hat, konnte ein Artenaustausch bzw eine gemeinsame Entwicklung relativ lange stattfinden.
Die Holoarktis stellt keinen eigenen Bereich, sondern beschreibt das Gebiet der Nearktis UND Paläarktis. Da sich Nordamerika erst relativ spät vom Eurasischen Kontinent (Superkontinent Laurasia) getrennt hat, konnte ein Artenaustausch bzw eine gemeinsame Entwicklung relativ lange stattfinden.
Entgegen landläufiger Ansicht ist Suedamerika erst in relativ junger Zeit mit Nordamerika zusammengestoßen und hatte bis dahin eine separate Entwicklung der Fauna und Flora.
Entgegen landläufiger Ansicht ist Suedamerika erst in relativ junger Zeit mit Nordamerika zusammengestoßen und hatte bis dahin eine separate Entwicklung der Fauna und Flora.
**''Paläarktis''<br />
:*''Paläarktis''
nördliche, nicht tropische Landmasse der alten Welt.
nördliche, nicht tropische Landmasse der alten Welt.
Die Paläarktis umfasst ganz Europa einschl. Nordafrika bis zum Suedrand Sahara, seitliche Ausdehnung ganz Russland, Mongolei bis runter nach Suedchina und alle in diesem Bereich liegenden Inseln.
Die Paläarktis umfasst ganz Europa einschl. Nordafrika bis zum Suedrand Sahara, seitliche Ausdehnung ganz Russland, Mongolei bis runter nach Suedchina und alle in diesem Bereich liegenden Inseln.
Nicht zur Paläarktis gehört der indische Subkontinent und die arabische Halbinsel.
Nicht zur Paläarktis gehören der indische Subkontinent und die arabische Halbinsel.
**''Nearktis''<br />
:*''Nearktis''
Landmasse Grönlands und der nördlichen neuen Welt bis nach Nord-Mexiko.
Landmasse Grönlands und der nördlichen neuen Welt bis nach Nord-Mexiko.
*''Paläotropis''<br />
*''Paläotropis''
Tropen und Subtropen der alten Welt: Afrika bis Sahara, Suedost-Asien und Polynesien.
Tropen und Subtropen der alten Welt: Afrika bis Sahara, Suedost-Asien und Polynesien.
*''Afrotropis''<br />
*''Afrotropis''
Afrika ab Sued-Sahara, einschl. Madagaskar
Afrika ab Sued-Sahara, einschl. Madagaskar
*''Neotropis''<br />
*''Neotropis''
Suedamerika bis Nord-Mexiko
Suedamerika bis Nord-Mexiko
*''Australis''<br />
*''Australis''
(lat. australis = suedlich) umfasst nur Australien bis Tasmanien und stellt den isoliertesten Bereich.
(lat. australis = suedlich) umfasst nur Australien bis Tasmanien und stellt den isoliertesten Bereich.
*''Antarktis''<br />
*''Antarktis''
nur der Kontinent Antartika.
nur der Kontinent Antartika.
*''Capensis''<br />
*''Capensis''
auch Kapflora und Kapensis, der kleinste Bereich, an der Suedspitze Afrikas gelegen.
auch Kapflora und Kapensis, der kleinste Bereich, an der Suedspitze Afrikas gelegen.




===Höhenstufen===
==Höhenstufen==
Als Höhenstufen werden Form und Ausprägung der Flora und Fauna in Abhängigkeit zur Höhe ueber NN (Normal-Null, Meeresspiegel) bezeichnet.<br />
Als Höhenstufen werden Form und Ausprägung der Flora und Fauna in Abhängigkeit zur Höhe ueber NN (Normal-Null, Meeresspiegel) bezeichnet.
 
In Mitteleuropa unterscheidet man folgende Höhenstufen:
In Mitteleuropa unterscheidet man folgende Höhenstufen:
*''planar, Flachlandstufe''<br />
*''[[planar]], Flachlandstufe''
Tieflagen mit hohen Durchschnittstemperaturen, z.B. norddeutsche Tiefebene, sehr Rotbuchen reich: Buchenwälder, verbreitet in Reinbeständen als (potenziell natürliche) zonale Vegetation, auf trockenen oder nassen Böden Eichenwälder, auch mit Waldkiefer.
Tieflagen mit hohen Durchschnittstemperaturen, z.B. norddeutsche Tiefebene, sehr Rotbuchen reich: Buchenwälder, verbreitet in Reinbeständen als (potenziell natürliche) zonale Vegetation, auf trockenen oder nassen Böden Eichenwälder, auch mit Waldkiefer.


*''collin''<br />
*''[[kollin]]''
150 m bis 200 m, Buchenwälder, Eichenwälder, sehr divers.
150 m bis 200 m, Buchenwälder, Eichenwälder, sehr divers.


*''submontan''<br />
*''[[Submontan|submontan]]''
ab 200, 300 m im nördlichen Mitteleuropa, im südlichen ab 600 m, Buchenwälder mit zunehmender Weißtanne,
ab 200, 300 m im nördlichen Mitteleuropa, im südlichen ab 600 m, Buchenwälder mit zunehmender Weißtanne,


*''montan''<br />
*''[[montan]]''
ab 500 oder 900 m, bereits geringere Durchschnittstemperatur, aber noch mild durch Kaltluftabfluss, in Mulden und Tälern dagegen kontinentaler mit deutlicher Frostgefahr (Kaltluftseen), Rotbuche deutlich zurückgedrängt, zunehmend Nadelgehölze wie Fichte, in azonalen Vegetationseinheiten auch schon ein deutlich sichtbarer Wandel.
ab 500 oder 900 m, bereits geringere Durchschnittstemperatur, aber noch mild durch Kaltluftabfluss, in Mulden und Tälern dagegen kontinentaler mit deutlicher Frostgefahr (Kaltluftseen), Rotbuche deutlich zurückgedrängt, zunehmend Nadelgehölze wie Fichte, in azonalen Vegetationseinheiten auch schon ein deutlich sichtbarer Wandel.


*''subalpin''<br />
*''[[subalpin]]''
Rotbuche nur noch sehr vereinzelt an günstigsten Standorten (z.B. Westalpen), ansonsten ungünstig und ähnlich den borealen Wäldern mit Fichte, Zirbelkiefer, Krüppelwuchsformen (Nana-Sorten (Zwergsorten)), Waldgrenze.
Rotbuche nur noch sehr vereinzelt an günstigsten Standorten (z.B. Westalpen), ansonsten ungünstig und ähnlich den borealen Wäldern mit Fichte, Zirbelkiefer, Krüppelwuchsformen (Nana-Sorten (Zwergsorten)), Waldgrenze.


*''alpin''<br />
*''[[alpin]]''
Waldfrei, Matten, alpine Rasen, Staudenfluren.
Waldfrei, Matten, alpine Rasen, Staudenfluren.


*''nival''<br />
*''[[nival]]''
Schneebedeckt, nur noch Flechten und Moose
Schneebedeckt, überwiegend Flechten und Moose, nur noch einzelne höhere Pflanzen
 
 
 
===Vegetationsformen===


==Vegetationsformen==


===Lebensraum===
==Lebensraum==

Aktuelle Version vom 12. Juni 2013, 21:53 Uhr

Biogeographie

Die Biogeographie beschäftigt sich mit der logischen und stammesgeschichtlichen Unterteilung der Landmasse in 8 Bereiche anhand der Entwicklung, Verwandtschaft und Verbreitung von Flora und Fauna. Die Biogeographie ist somit als Schnittstelle zwischen Biologie und Geographie zu verstehen. Weitere Infos zur Biogeographie gibt es unter Wikipedia - Biogeographie

Die heutige Landmasse ist in folgende Bereiche unterteilt:

  • Holoarktis

Die Holoarktis stellt keinen eigenen Bereich, sondern beschreibt das Gebiet der Nearktis UND Paläarktis. Da sich Nordamerika erst relativ spät vom Eurasischen Kontinent (Superkontinent Laurasia) getrennt hat, konnte ein Artenaustausch bzw eine gemeinsame Entwicklung relativ lange stattfinden. Entgegen landläufiger Ansicht ist Suedamerika erst in relativ junger Zeit mit Nordamerika zusammengestoßen und hatte bis dahin eine separate Entwicklung der Fauna und Flora.

  • Paläarktis

nördliche, nicht tropische Landmasse der alten Welt. Die Paläarktis umfasst ganz Europa einschl. Nordafrika bis zum Suedrand Sahara, seitliche Ausdehnung ganz Russland, Mongolei bis runter nach Suedchina und alle in diesem Bereich liegenden Inseln. Nicht zur Paläarktis gehören der indische Subkontinent und die arabische Halbinsel.

  • Nearktis

Landmasse Grönlands und der nördlichen neuen Welt bis nach Nord-Mexiko.

  • Paläotropis

Tropen und Subtropen der alten Welt: Afrika bis Sahara, Suedost-Asien und Polynesien.

  • Afrotropis

Afrika ab Sued-Sahara, einschl. Madagaskar

  • Neotropis

Suedamerika bis Nord-Mexiko

  • Australis

(lat. australis = suedlich) umfasst nur Australien bis Tasmanien und stellt den isoliertesten Bereich.

  • Antarktis

nur der Kontinent Antartika.

  • Capensis

auch Kapflora und Kapensis, der kleinste Bereich, an der Suedspitze Afrikas gelegen.


Höhenstufen

Als Höhenstufen werden Form und Ausprägung der Flora und Fauna in Abhängigkeit zur Höhe ueber NN (Normal-Null, Meeresspiegel) bezeichnet.

In Mitteleuropa unterscheidet man folgende Höhenstufen:

Tieflagen mit hohen Durchschnittstemperaturen, z.B. norddeutsche Tiefebene, sehr Rotbuchen reich: Buchenwälder, verbreitet in Reinbeständen als (potenziell natürliche) zonale Vegetation, auf trockenen oder nassen Böden Eichenwälder, auch mit Waldkiefer.

150 m bis 200 m, Buchenwälder, Eichenwälder, sehr divers.

ab 200, 300 m im nördlichen Mitteleuropa, im südlichen ab 600 m, Buchenwälder mit zunehmender Weißtanne,

ab 500 oder 900 m, bereits geringere Durchschnittstemperatur, aber noch mild durch Kaltluftabfluss, in Mulden und Tälern dagegen kontinentaler mit deutlicher Frostgefahr (Kaltluftseen), Rotbuche deutlich zurückgedrängt, zunehmend Nadelgehölze wie Fichte, in azonalen Vegetationseinheiten auch schon ein deutlich sichtbarer Wandel.

Rotbuche nur noch sehr vereinzelt an günstigsten Standorten (z.B. Westalpen), ansonsten ungünstig und ähnlich den borealen Wäldern mit Fichte, Zirbelkiefer, Krüppelwuchsformen (Nana-Sorten (Zwergsorten)), Waldgrenze.

Waldfrei, Matten, alpine Rasen, Staudenfluren.

Schneebedeckt, überwiegend Flechten und Moose, nur noch einzelne höhere Pflanzen

Vegetationsformen

Lebensraum