Myrmoxenus ravouxi: Unterschied zwischen den Versionen

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Myrmoxenus ravouxi (André, 1896) ist eine der aktiv Sklaven haltenden Arten dieser Gattung. Sie ist zugleich die am weitesten verbreitete Art, die in Süddeutschland, Südfrankreich, Österreich, Norditalien und in den nördlichen Ländern des Mittelmeerraumes (Spanien, Balkan-Halbinsel) sowie in der Türkei und auf der Krim (Ukraine) nachgewiesen wurde.
Myrmoxenus ravouxi (André, 1896) ist eine der aktiv Sklaven haltenden Arten dieser Gattung. Sie ist zugleich die am weitesten verbreitete Art, die in Süddeutschland, Südfrankreich, Österreich, Norditalien und in den nördlichen Ländern des Mittelmeerraumes (Spanien, Balkan-Halbinsel) sowie in der Türkei und auf der Krim (Ukraine) nachgewiesen wurde.
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Nach mehr oder weniger langer Zeit verendet die Wirtskönigin. Inzwischen wird die Parasitenkönigin von den Wirtsarbeiterinnen gefüttert und beginnt mit der Eiablage. Die erste Brut besteht aus Myrmoxenus-Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen erkunden benachbarte Wirtsart-Nester und führen Raubzüge auf diese durch. Ein fündiger Scout führt eine kleine Schar von 10-15 Myrmoxenus-Arbeiterinnen auf einer kurzlebigen Duftspur zum Wirtsnest (Gruppenrekrutierung). Dort kämpfen die Myrmoxenus-Arbeiterinnen mit ihren Giftstacheln gegen die Verteidiger. Ist das Wirtsvolk überwältigt, werden dessen Arbeiterinnen-Puppen von den Sklavenhaltern in ihr Nest getragen, wo sie sich zu weiteren Sklaven entwickeln.
Nach mehr oder weniger langer Zeit verendet die Wirtskönigin. Inzwischen wird die Parasitenkönigin von den Wirtsarbeiterinnen gefüttert und beginnt mit der Eiablage. Die erste Brut besteht aus Myrmoxenus-Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen erkunden benachbarte Wirtsart-Nester und führen Raubzüge auf diese durch. Ein fündiger Scout führt eine kleine Schar von 10-15 Myrmoxenus-Arbeiterinnen auf einer kurzlebigen Duftspur zum Wirtsnest (Gruppenrekrutierung). Dort kämpfen die Myrmoxenus-Arbeiterinnen mit ihren Giftstacheln gegen die Verteidiger. Ist das Wirtsvolk überwältigt, werden dessen Arbeiterinnen-Puppen von den Sklavenhaltern in ihr Nest getragen, wo sie sich zu weiteren Sklaven entwickeln.
[[Bild:M. ravouxi Rz.jpg|thumb|left|550px|Diese Sklavenjäger sind 2,5 bis 3 mm lang. Das vorderste Tier (rechts) legt eine kurzlebige Duftspur, auf der es die kleine "Armee" zum vorher entdeckten Nesteingang eines Volkes der Sklavenart (hier: ''[[Temnothorax unifasciatus]]'') führt.]]

Aktuelle Version vom 2. Februar 2013, 15:26 Uhr

Myrmoxenus ravouxi
ArbeiterinArbeiterin
Systematik
Unterfamilie: Myrmicinae
Gattung: Myrmoxenus
Art: Myrmoxenus ravouxi
Weitere Informationen
Verbreitung: Europa mit südlichem Schwerpunkt, Kleinasien
Habitat: xerothermes Offenland
Gründung: parasitär
Königinnen: monogyn
max. Koloniegröße: ca. 90 Myrmoxenus-Arbeiterinnen, 100 - 200, selten bis 400 Sklaven
Wissenschaftlicher Name
Myrmoxenus ravouxi

(André, 1896)

Myrmoxenus ravouxi (André, 1896) ist eine der aktiv Sklaven haltenden Arten dieser Gattung. Sie ist zugleich die am weitesten verbreitete Art, die in Süddeutschland, Südfrankreich, Österreich, Norditalien und in den nördlichen Ländern des Mittelmeerraumes (Spanien, Balkan-Halbinsel) sowie in der Türkei und auf der Krim (Ukraine) nachgewiesen wurde.

Die Haupt-Wirtsart ist Temnothorax unifasciatus, doch werden auch T. nigriceps, T. affinis und vereinzelt andere Temnothorax-Arten versklavt. Die kleinen Nester der Wirtsarten mit nur ca. 100 bis 200 Arbeiterinnen finden sich oberflächlich in Steinspalten, bzw. bei T. affinis in Totholz an stehenden Bäumen und Sträuchern. Entsprechend lebt auch M. ravouxi in diesen Nistgelegenheiten.

Die Koloniegründung ist parasitisch. Die Geschlechtstiere machen wahrscheinlich (noch nicht beobachtet!) einen Schwarmflug über geringe Distanz. Nach Entflügelung sucht die junge Königin ein Nest der Wirtsart, in das sie eindringt und sich so rasch wie möglich zur Wirtskönigin bewegt (natürlich nur, wenn sie nicht an der Abwehr durch die Wirtsarbeiterinnen scheitert!). Sie packt die Wirtskönigin mit den Mandibeln am Hals, von oben oder von unten, und scheint sie zu "würgen". Dies geschieht über längere Zeiträume, 1-2 Wochen, aber auch über Monate. Die Wirtskönigin wirkt wie gelähmt, wird oft auf den Rücken gedreht. Die Myrmoxenus-Königin reibt derweilen immer wieder mit besonders stark ausgebildeten Putzbürsten an ihren Vorderbeinen über den Körper der Wirtskönigin, dann wieder ausgiebig über den eigenen Körper. Dabei wird wahrscheinlich ein Oberflächenpheromon (Duftstoff) auf die Parasitenkönigin übertragen.

Nach mehr oder weniger langer Zeit verendet die Wirtskönigin. Inzwischen wird die Parasitenkönigin von den Wirtsarbeiterinnen gefüttert und beginnt mit der Eiablage. Die erste Brut besteht aus Myrmoxenus-Arbeiterinnen. Die Arbeiterinnen erkunden benachbarte Wirtsart-Nester und führen Raubzüge auf diese durch. Ein fündiger Scout führt eine kleine Schar von 10-15 Myrmoxenus-Arbeiterinnen auf einer kurzlebigen Duftspur zum Wirtsnest (Gruppenrekrutierung). Dort kämpfen die Myrmoxenus-Arbeiterinnen mit ihren Giftstacheln gegen die Verteidiger. Ist das Wirtsvolk überwältigt, werden dessen Arbeiterinnen-Puppen von den Sklavenhaltern in ihr Nest getragen, wo sie sich zu weiteren Sklaven entwickeln.

Diese Sklavenjäger sind 2,5 bis 3 mm lang. Das vorderste Tier (rechts) legt eine kurzlebige Duftspur, auf der es die kleine "Armee" zum vorher entdeckten Nesteingang eines Volkes der Sklavenart (hier: Temnothorax unifasciatus) führt.