Messor structor: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Arbeiterinnen sind zwischen 3 und 9 mm lang, wobei es zur Ausbildung von Minor- bis Majorarbeiterinnen kommt. Die braune Körperoberfläche ist gut sichtbar behaart und überwiegend von feinen Riefen bedeckt, die dunklere Gaster ist glatt und glänzt. [[Mandibeln]], [[Tarsen]] und [[Funiculus]] sind orangebraun.<ref>Casevitz-Weulersse, J. 1990: Étude systématique de la myrmécofaune corse (Hymenoptera, Formicidae) (Première partie). Bull. Mus. Natl. Hist. Nat. Sect. A Zool. Biol. Écol. Anim. (4) 12: 135-163</ref> Die Königin erreicht eine Länge von 11 bis 12 mm und ähnelt in der Färbung den Majorarbeiterinnen; Männchen sind | Die Arbeiterinnen sind zwischen 3 und 9 mm lang, wobei es zur Ausbildung von Minor- bis Majorarbeiterinnen kommt. Die braune Körperoberfläche ist gut sichtbar behaart und überwiegend von feinen Riefen bedeckt, die dunklere Gaster ist glatt und glänzt. [[Mandibeln]], [[Tarsen]] und [[Funiculus]] sind orangebraun.<ref>Casevitz-Weulersse, J. 1990: Étude systématique de la myrmécofaune corse (Hymenoptera, Formicidae) (Première partie). Bull. Mus. Natl. Hist. Nat. Sect. A Zool. Biol. Écol. Anim. (4) 12: 135-163</ref> Die Königin erreicht eine Länge von 11 bis 12 mm und ähnelt in der Färbung den Majorarbeiterinnen; Männchen sind 7–8 mm lang.<ref name="stitz">H. Stitz 1939: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meersteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. 37. Theil. Hautflüger oder Hymenoptera. I: Ameisen oder Formicidae; Verlag Gustav Fischer, Jena, 428 S.</ref> | ||
==Kolonie und Nest== | ==Kolonie und Nest== | ||
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==Verbreitung und Lebensraum== | ==Verbreitung und Lebensraum== | ||
''Messor structor'' kommt bevorzugt in südeuropäischen, geringfügig trockeneren bis steppenartigen Gebieten vor, in denen leichter Grasbewuchs die Landschaft prägt. In Mitteleuropa ist diese Art selten, jedoch ist sie die einzige für Deutschland nachgewiesene Messor-Art. Hier ist sie ausschließlich in klimatisch günstigen Gebieten zu finden, wie in der Rheinregion von Koblenz bis in die Gegend um Mainz und Wiesbaden sowie am Kaiserstuhl.<ref> Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas; Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1</ref> | ''Messor structor'' kommt bevorzugt in südeuropäischen, geringfügig trockeneren bis steppenartigen Gebieten vor, in denen leichter Grasbewuchs die Landschaft prägt. In Mitteleuropa ist diese Art selten, jedoch ist sie die einzige für Deutschland nachgewiesene Messor-Art. Hier ist sie ausschließlich in klimatisch günstigen Gebieten zu finden, wie in der Rheinregion von Koblenz bis in die Gegend um Mainz und Wiesbaden sowie am Kaiserstuhl.<ref>Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas; Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1</ref> | ||
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B.C. Schlick-Steiner, F.M. Steiner, C. Stauffer and A. Buschinger 2005: Life history traits of a European Messor harvester ant. - Insect. Soc. 52 (2005) 360–365, Abstract [http://www.springerlink.com/content/f44407g5mw45j43g/fulltext.pdf?page=1 hier] (PDF) | B.C. Schlick-Steiner, F.M. Steiner, C. Stauffer and A. Buschinger 2005: Life history traits of a European Messor harvester ant. - Insect. Soc. 52 (2005) 360–365, Abstract [http://www.springerlink.com/content/f44407g5mw45j43g/fulltext.pdf?page=1 hier] (PDF) | ||
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==Einzelnachweise== | ==Einzelnachweise== | ||
<references/> | <references/> |
Aktuelle Version vom 31. März 2012, 15:27 Uhr
Merkmale
Die Arbeiterinnen sind zwischen 3 und 9 mm lang, wobei es zur Ausbildung von Minor- bis Majorarbeiterinnen kommt. Die braune Körperoberfläche ist gut sichtbar behaart und überwiegend von feinen Riefen bedeckt, die dunklere Gaster ist glatt und glänzt. Mandibeln, Tarsen und Funiculus sind orangebraun.[1] Die Königin erreicht eine Länge von 11 bis 12 mm und ähnelt in der Färbung den Majorarbeiterinnen; Männchen sind 7–8 mm lang.[2]
Kolonie und Nest
Messor structor nistet im Gegensatz zu den meisten anderen Messor-Arten nicht bevorzugt in ariden Gegenden. Nester werden sowohl in trockenen, sandigen Böden, aber auch in schattiger Lage, unter Steinen und im Boden angelegt.[3] In Grasland werden bis 35 cm hohe Hügelnester angelegt, die von Vegetation bedeckt sind.[2]
Verbreitung und Lebensraum
Messor structor kommt bevorzugt in südeuropäischen, geringfügig trockeneren bis steppenartigen Gebieten vor, in denen leichter Grasbewuchs die Landschaft prägt. In Mitteleuropa ist diese Art selten, jedoch ist sie die einzige für Deutschland nachgewiesene Messor-Art. Hier ist sie ausschließlich in klimatisch günstigen Gebieten zu finden, wie in der Rheinregion von Koblenz bis in die Gegend um Mainz und Wiesbaden sowie am Kaiserstuhl.[4]
Ernährung
Wie alle Messor-Arten ernährt sich M. structor vorwiegend von Pflanzensamen.
Literatur
B.C. Schlick-Steiner, F.M. Steiner, C. Stauffer and A. Buschinger 2005: Life history traits of a European Messor harvester ant. - Insect. Soc. 52 (2005) 360–365, Abstract hier (PDF)
Siehe auch:
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Einzelnachweise
- ^ Casevitz-Weulersse, J. 1990: Étude systématique de la myrmécofaune corse (Hymenoptera, Formicidae) (Première partie). Bull. Mus. Natl. Hist. Nat. Sect. A Zool. Biol. Écol. Anim. (4) 12: 135-163
- ^ a b H. Stitz 1939: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meersteile nach ihren Merkmalen und nach ihrer Lebensweise. 37. Theil. Hautflüger oder Hymenoptera. I: Ameisen oder Formicidae; Verlag Gustav Fischer, Jena, 428 S.
- ^ Schembri, S. P., Collingwood, C. A. 1981: A revision of the myrmecofauna of the Maltese Islands (Hymenoptera, Formicidae); Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. "Giacomo Doria" 83: 417-442, hier frei verfügbar (PDF)
- ^ Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas; Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007, ISBN 978-3-936412-03-1