Myrmecocystus mimicus: Unterschied zwischen den Versionen
DmdM (Diskussion | Beiträge) K (+Doku) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(Eine dazwischenliegende Version von einem anderen Benutzer wird nicht angezeigt) | |||
Zeile 4: | Zeile 4: | ||
| Untergattung = | | Untergattung = | ||
| Art = mimicus | | Art = mimicus | ||
| Gattung = | | Gattung = Myrmecocystus | ||
| Unterfamilie = Formicinae | | Unterfamilie = Formicinae | ||
| Verbreitung = Mittelamerika bis südliches Nordamerika | | Verbreitung = Mittelamerika bis südliches Nordamerika |
Aktuelle Version vom 10. September 2011, 08:26 Uhr
Myrmecocystus mimicus ist eine Art der Honigtopfameisen aus Mittelamerika und dem Süden der USA. Bekannt wurde sie besonders durch eine spezielle Art des Territorialverhaltens, so genannte Kommentkämpfe (engl. tournaments)[1]. Bei territorialen Auseinandersetzungen tritt an die Stelle eines Beschädigungskampfes ein ritualisiertes Drohverhalten: Die Tiere richten sich auf ihren durchgestreckten sechs Beinen so hoch wie möglich auf („um größer zu erscheinen“). Die überlegene Truppe verfolgt schließlich die Verteidiger der kleineren Kolonie in deren Nest und plündert dort die Puppen. Auch Honigtöpfe werden bei dieser Gelegenheit geraubt und in das Nest der Sieger geschleppt. Hölldobler bezeichnet dies als „true dulosis“, echte Sklaverei, und damit als einen „intraspezifischen Parasitismus“.
Myrmecocystus mimicus - Jungköniginnen wurden wiederholt im Ameisenhandel angeboten. Dennoch sind Berichte über eine langfristig erfolgreiche Haltung nicht vorhanden (Stand Februar 2009); es gibt lediglich einen einzigen (!) Bericht über eine erfolgte Koloniegründung (bislang ohne langfristige Haltung bzw. stabile Kolonie), dieser findet sich hier. Mit erheblichen Haltungsschwierigkeiten ist also zu rechnen.
Dokumentarfilm
John Brown widmete der Lebensgeschichte einer Kolonie dieser Art einen Film mit dem Titel Natural World: Empire of the Desert Ants[2]. Der Film setzt sich beispielhaft mit der (pleometrotischen) Gründungs- und Wachstumsphase, Nahrungsbeschaffung und dem Konkurrenzdruck auseinander. Auch der bei dieser Art gängige Brutraub wird gezeigt. Die Naturdokumentation erforderte zweijährige Dreharbeiten, die in der Wüste Arizonas und in einem Labornest stattfanden.
Literatur
- Hölldobler, B. & E.O. Wilson 1990: The Ants.