Camponotus herculeanus: Unterschied zwischen den Versionen
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Ebenso wie ''[[Camponotus ligniperdus]]'' hat ''C. herculeanus'' den "[[Mandibel]]-Kampf" perfektioniert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: Bei Angriffen hält ''C. herculeanus'' etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne, beißt mit den Mandibeln zu und geht dann sofort wieder auf Abstand. Auch die Giftdrüse wird eingesetzt. Insbesondere bei Angriffen gegen Beutetiere ist dies gut zu beobachten. Im Vergleich zu ''C. ligniperdus'' ist ''C. herculeanus'' etwas langsamer und demzufolge schwächer, dennoch zählt auch ''C. herculeanus'' zu den sehr wehrhaften Arten. Eine einzige Major-Arbeiterin kann mehrere [[Waldameisen]] mit wenigen Bissen zerschneiden. | *Ebenso wie ''[[Camponotus ligniperdus]]'' hat ''C. herculeanus'' den "[[Mandibel]]-Kampf" perfektioniert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: Bei Angriffen hält ''C. herculeanus'' etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne, beißt mit den Mandibeln zu und geht dann sofort wieder auf Abstand. Auch die Giftdrüse wird eingesetzt. Insbesondere bei Angriffen gegen Beutetiere ist dies gut zu beobachten. Im Vergleich zu ''C. ligniperdus'' ist ''C. herculeanus'' etwas langsamer und demzufolge schwächer, dennoch zählt auch ''C. herculeanus'' zu den sehr wehrhaften Arten. Eine einzige Major-Arbeiterin kann mehrere [[Waldameisen]] mit wenigen Bissen zerschneiden. | ||
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Version vom 17. Mai 2011, 22:44 Uhr
Die Schwarze Rossameise Camponotus herculeanus ist eine Ameisenart aus der Familie der Schuppenameisen. Sie ist eine der größten in Mitteleuropa vorkommenden Ameisenarten.
Merkmale
Die Arbeiterinnen sind 6-13 mm lang, es werden verschiedene Kasten (polymorph, Minor bis Major mit Übergängen) ausgebildet. Die Körperoberfläche ist glänzend, Thorax, teils Femur, Petiolus und der Ansatz des ersten gastralen Segments schwarz bis dunkelbraun, die Farbanteile können unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Der Kopf, Rest der Beine und die Gaster sind schwarz. Königinnen erreichen eine Größe von 14-16 mm und weisen eine ähnliche Färbung auf wie die Arbeiterinnen, Männchen werden 8-12 mm lang.
Diese Art kann mit Camponotus ligniperdus verwechselt werden; in der Gegenüberstellung zeigen sich die Unterschiede deutlich:
- Nachdem ich gerade junge Königinnen von Camponotus herculeanus und C. ligniperdus aus zwei befallenen Häusern zur Bestimmung erhalten habe, stelle ich hier mal ein Vergleichsfoto ein. Die Flügel und Beine der toten Tiere wurden entfernt, damit sie nicht den Blick auf Bestimmungsmerkmale verstellen.
- Der rote Bereich vorn an der Gaster ist bei C. ligniperdus (meist) wesentlich größer als bei C. herculeanus. Dass die Gaster bei C. ligniperdus etwas stärker glänzt als bei C. herculeanus, ist schwer zu erkennen.
- (A. Buschinger, 01. Juni 2007)
Verbreitung und Lebensraum
Camponotus herculeanus ist in Europa und Asien weit verbreitet, der Schwerpunkt liegt hierbei eher in der Besiedelung von gebirgigen Regionen bis zur Baumgrenze, unterhalb 300 m NN ist diese Art selten.
Als Habitat werden Nadel- und Nadel-Laub-Mischwälder mit hohem Fichtenanteil bevorzugt. Der Nestbau erfolgt in Lebend- und Totholz, bevorzugt Fichtenstämmen. Die größten nachgewiesenen Nester umfassen bis zu 13 unterirdisch verbundene Bäume auf 130 m2. Nester werden bis zu 10 m Höhe im Baumstamm ausgenagt, Camponotus herculeanus wird daher bei gehäuftem Auftreten als Forstschädling angesehen.
Ernährung
Die Trophobiose überwiegt hier, aber es werden auch Tiere verwertet; zusätzlich wird Gehölz-Phloem angebissen, um den austretenden Phloemsaft aufzulecken.
Koloniegründung
Die Koloniegründung erfolgt claustral, Pleometrose oder Adoption sind möglich. Diese Art ist meist monogyn, selten oligogyn.
Ein Bericht mit Bild über eine natürliche Koloniegründung von C. herculeanus findet sich hier: "Bio"-Koloniegründung von Camponotus herculeanus
Besonderheiten
- Die Winterruhe folgt bei dieser Art einem rein endogenen Rhythmus und dauert 5-6 Monate. Dabei erfolgt ein obligatorischer Nestverschluss.
- Ebenso wie Camponotus ligniperdus hat C. herculeanus den "Mandibel-Kampf" perfektioniert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: Bei Angriffen hält C. herculeanus etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne, beißt mit den Mandibeln zu und geht dann sofort wieder auf Abstand. Auch die Giftdrüse wird eingesetzt. Insbesondere bei Angriffen gegen Beutetiere ist dies gut zu beobachten. Im Vergleich zu C. ligniperdus ist C. herculeanus etwas langsamer und demzufolge schwächer, dennoch zählt auch C. herculeanus zu den sehr wehrhaften Arten. Eine einzige Major-Arbeiterin kann mehrere Waldameisen mit wenigen Bissen zerschneiden.
- Kommunikation: Klopfen bei Camponotus: Die Arbeiterinnen warnen bei Störungen durch hörbares, schnelles Trommeln mit Gaster oder Mandibeln auf hartem Untergrund
Weitere Bilder
Fotos einer Königin: