Formica fusca

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Formica fusca
(Grauschwarze Sklavenameise)
Arbeiterinnen bei der FütterungArbeiterinnen bei der Fütterung
Systematik
Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Formica
Untergattung: Serviformica
Art: Formica fusca
Weitere Informationen
Verbreitung: Mitteleuropa bis Fennoskandien
Habitat: Trockene bis mäßig beschattete Bereiche
Gründung: claustral
Königinnen: polygyn
Wissenschaftlicher Name
Formica fusca

Linnaeus, 1758

Formica fusca, auch Grauschwarze Sklavenameise genannt, ist eine weit verbreitete Schuppenameise. Der Trivialname leitet sich von der häufigen Nutzung dieser Art durch sozialparasitische Arten bei der Gründung und auch im späteren Kolonieleben ab.

Merkmale

Die Arbeiterinnen glänzen schwarz und sind 5–7 mm groß, die Königin misst etwa 11 mm. Wie alle Formica-Arten überwintert Formica fusca ohne Brut.

Verbreitung und Lebensraum

Die Art ist in ganz Europa und Asien verbreitet, ebenso lebt sie in Nordamerika [1]. Sie ist wärmeliebend und fehlt daher in geschlossenen Wäldern und dichten Wiesen. In den Alpen wird sie ab ca. 1.800 m von Formica lemani abgelöst, die bis über 3.000 m Höhe vorkommt (Gornergrat, Wallis: 3.100 m).

Lebensweise

Formica fusca baut ihre Nester vorwiegend unterirdisch, unter Holz und Steinen, selten auch in morschem Holz. Zur Nahrung gehören Insekten und Honigtau. Die Nester sind meist polygyn, d. h. in ihnen leben mehrere begattete Königinnen. Die Kolonien bleiben meist klein mit 300 - 2000 Arbeiterinnen und 1 - 15 Königinnen. Es ist anzunehmen, dass F. fusca-Kolonien Jungköniginnen adoptieren, dies wurde aber bisher nicht nachgewiesen. Ebenso konnte noch keine Paarung beobachtet werden. Die Arbeiterinnen können acht Jahre alt werden[2].

Die Grauschwarze Sklavenameise ist wegen ihrer hohen Laufgeschwindigkeit in der Lage, schnell Nahrungsquellen zu erschließen. In der Dominanzhierarchie eines Habitats ist sie unter Lasius- und Myrmica-Arten angesiedelt, so dass sie kämpferischen Begegnungen mit einzelnen Arbeiterinnen dieser Gattungen meist ausweicht.

Formica fusca fällt oft anderen Arten zum Opfer, die auf die Übernahme eines bestehenden Volkes der Sklavenameise angewiesen sind um eine eigene Kolonie zu gründen. Sie wird dazu gezielt von Formica sanguinea (Blutrote Raubameise) und Polyergus rufescens (Amazonenameise) angegriffen, welche ihre Puppen rauben (daher der deutsche Name Sklavenameise).

Koloniegründung

Nach dem Schwarmflug im Juli oder August gründet die Gyne claustral, evtl. in Pleometrose. Die Eiablage beginnt wahrscheinlich erst im nächsten Frühjahr, so dass die Jungkönigin - wie auch eine größere Kolonie aller Formica-Arten - ohne Brut überwintert.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. ^ Tuzzolino, K. E. and Brown, W. D. (2010): Effects of nest size and dispersion on brood production in a North American population of wood ant Formica fusca (Hymenoptera: Formicidae). Entomological Science, 13: 162–165. doi: 10.1111/j.1479-8298.2010.00367.x
  2. ^ Bierwirth, Georg 2003: Die Arten der Roten Waldameisen (Formica) in einem südostbayerischen Untersuchungsgebiet; Mitt. Zool. Ges. Braunau, Bd. 8, Nr. 3:345-352