Oecophylla

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Unterfamilie: Formicinae
Gattung: Oecophylla
monogyn, polymorph

Die Gattung Oecophylla (Genus F.Smith (1860) umfasst zwei Arten mit jeweils mehreren Unterarten:

Die Minor- und Major-Arbeiterinnen beider Arten sind in ihrem Aussehen nahezu identisch, gleichmäßig karamellfarben, und haben einen leicht durchscheinenden Körper. Nur die O. smaragdina aus dem australischen Verbreitungsgebiet hat grüne Gaster; in Südostasien sind die Arbeiterinnen auch dieser Art durchgehend braunrot gefärbt. Die monogynen Königinnen haben einen massigen Körperbau und eine herzförmige Gaster, die schwarzen Flügelansätze sind deutlich zu sehen. Die Koloniegründung erfolgt "klaustral", d.h. ohne Nahrungssuche, jedoch oft nur in einem oberflächlichen Versteck zwischen oder unter Blättern. Pleometrotische Koloniegründung wurde für O. smaragdina beschrieben (s.d.), doch sind ausgewachsene Völker stets monogyn.

Unterscheidungsmerkmal, neben der Verbreitung (smaragdina: Asien, Ozeanien, Australien; longinoda: Afrika), sind nach Wheeler (1922) die Lage der Stigmen und die Form der Petioli.

Alle Arten dieses Genus leben in Bäumen und bauen Nester aus Blättern, die durch Proteinfäden aus den Spinndrüsen (= Speicheldrüsen) der Larven zusammengehalten werden. Im Gegensatz zu den Spinnen münden die Spinndrüsen auf der Unterlippe der Larven aus. Zum Nestbau ziehen Gruppen von Arbeiterinnen Blätter zusammen und halten diese fest, andere Arbeiterinnen holen dann Laven aus dem Nest und nutzen diese wie Klebepistolen; auch der Vergleich mit Weberschiffchen ist gebräuchlich. Dieses Verhalten hat ihnen (neben mehreren Arten der Gattung Polyrachis, die Gespinstnester z.B. auch an Steinen oder Baumstämmen webt) den deutschen Namen Weberameise eingebracht.

Oecophylla erreicht eine Volkstärke über 500.000 Individuen und bewohnt ein großes Territorium über mehrere Bäume und Büsche. Innerhalb dieses Territoriums können über 100 Zweignester angelegt werden.

O. smaragdina aus Bankog/Thailand (BUSCHINGER, 2002)