Formica rufa

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Formica rufa und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt und eine Haltung somit verboten.

Allgemein

Formica rufa ist eine Ameise aus der Gattung der Waldameisen (Formica). Sie bildet sehr große, mehrjährige Staaten, die bevorzugt an gut besonnten Stellen am Waldrand, auch in leicht modrigen Baumstämmen angelegt werden. Die Körperlängen betragen bei der Königin 9–11 mm, den Arbeiterinnen 4–9 mm und den Männchen (Drohnen) 9–11 mm.

Sie ist in Europa und im gemäßigten Sibirien verbreitet.

Formica rufa zeichnet sich, ebenso wie alle Arten der Untergattung Formica, durch ihre kräftigen Beißwerkzeuge aus. Im Angriffsverhalten beißen die Waldameisen ihren Feind und spritzen Säure in die Wunde. Sie können selbst größere Tiere – wie beispielsweise eine tote Maus – gemeinsam zu ihrem Nest schleppen.

Formica rufa und ihre Nester sind in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung besonders geschützt.

Nahrung

Formica rufa ernährt sich vorwiegend von Insekten wie Blattläusen, Spannerraupen und Spinnentieren, nimmt aber auch gerne Honigtau von Blattläusen (Aphidina) und Schildläusen (Coccina) sowie den Saft von Bäumen und Früchten auf. Sie tragt (wie viele andere Ameisenarten auch) zur Verbreitung vieler Pflanzen bei, deren Samen ölhaltige Anhängsel (Elaiosomen) besitzen. Die Samen werden z.T. eingetragen und nach Abbeißen der Elaiosomen wieder irgendwo abgelegt.

Fortpflanzung

Im März legen die Weibchen an einem bestimmten Platz im Nest Eier ab. Aus diesen schlüpfen später geschlechtliche Tiere mit Flügeln. Diese Tiere werden von den Arbeiterinnen mit besonderem Futter ernährt, das die später schlüpfenden Arbeiterinnen nicht mehr bekommen. Soll eine Königin aus einer Larve entstehen erhält sie ein spezielles Unterlippenspeicheldrüsensekret. So entscheidet sich in den ersten Tagen durch die Hormone im Futter ob aus der Larve eine Arbeiterin, eine Königin oder ein geflügeltes Männchen wird. Kurze Zeit nach dem Schlüpfen beginnt der Schwarmflug der neuen Generation. Nach diesem beginnt die Suche der befruchteten Weibchen nach einem Bau. Sie besiedeln entweder schon vorhandene Nester oder gründen gemeinsam ein neues. Dazu wird meist ein morscher Baumstumpf oder ein alter Baum gesucht und in den folgenden Wochen ein Haufen aus Nadeln, kleinen Ästen und Moos zusammen getragen. Erst wenn eine Arbeiterinnengeneration herangewachsen ist, legt die Königin nur noch Eier. Bei der Begattung erhält das Weibchen Samen für sein ganzes Leben, die in einer Samentasche aufbewahrt werden. Bei der Eiablage kann das Weibchen so die Eier selbst befruchten und es entwickel nich Arbeiterinnen aus diesen, oder es legt unbefruchtete Eier ab aus denen Männchen schlüpfen. Nur Larven überwintern in dem teils ober- und teils unterirdisch angelegten Bau; Eier und Puppen, falls noch vorhanden, sterben ab.

Arbeitsteilung

Im Ameisenstaat gibt es eine ausgeprägte Arbeitsteilung. Man findet unterschiedliche Formen von Ameisen, die an ihre jeweilige Aufgaben angepasst sind. Am zahlreichsten sind unfruchtbare Formen von Ameisen ohne Flügel, die Arbeiterinnen. Ein Ameisenvolk hat auch einige hundert fruchtbare Weibchen - die Königinnen. Im Juni kann man geflügelte Mänchen sehen. Sie paaren sich auf einem Hochzeitsflug. Bei der Begattung erhält die Königin einen Spermienvorrat, der für etwa 20-jährige Lebenszeit reicht. Nach der Paarung sterben die Männchen. Die Königinnen streifen ihre Flügel an vorhandenen Sollbruchstellen ab und kehren in ihr Nest zurück.