Ecitoninae: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Ecitoninae''', auch als '''Treiberameisen''', '''Wanderameisen''' oder '''Heeresameisen''' bekannt, bilden eine Unterfamilie der Familie der Ameisen (Formicidae). Bei den in Zentral- und Südamerika vorkommenden Arten kann eine Kolonie 100.000 oder 200.000-500.000 Arbeiterinnen, in einigen Fällen jedoch auch mehrere Millionen Tiere enthalten. Als gut untersuchte Vertreter der Ecitoninae sind insbesondere ''[[Eciton burchelli]]'' und ''[[Eciton hamatum]]'' zu nennen.
Zu den '''Wanderameisen''' (Ecitoninae), auch '''Treiberameisen''' oder '''Heeresameisen''' genannt, werden drei Unterfamilie aus der Familie, die [[Ecitoninae]], [[Dorylinae]] und [[Aenictinae]], der [[Ameisen]] gezählt. In der [[Neue Welt|Neuen Welt]] kommen ausschließlich die Ecitoninae vor, in der [[Alte Welt|Alten Welt]] die Dorylinae und Aenictinae. Bei den Wanderameisen kann ein Staat um 100.000 über 200.000 bis 500.000 Mitglieder und im Extremfall aufwärts bis zu mehrere Millionen Tiere umfassen. So bildet die afrikanische Wanderameise ''Anomma wilverthi'' Staaten von mehr als 20 Millionen Tieren.


==Nomadische und stationäre Phase==
== Nomadische und stationäre Phase ==
Wanderameisen sind räuberisch lebende Ameisen, die zwei unterschiedliche Aktivierungsphasen aufweisen. Zum ersten eine nomadische, also eine wandernde Phase, und eine stationäre Phase.  
Wanderameisen sind räuberisch lebende Ameisen, die zwei unterschiedliche Aktivierungsphasen aufweisen. Zum ersten eine nomadische, also wandernde Phase, und anschließend eine stationäre Phase.


===Nomadische Phase===
=== Nomadische Phase ===
In der nomadischen Phase wandern die Ameisen am Tage, erbeuten [[Insekten]], [[Spinnen]] und kleine [[Wirbeltiere]] und bilden bei Einbruch der Dämmerung ihr Nest, das sie fast täglich wechseln. Die Wanderwege werden bei manchen Arten durch Soldaten abgesichert. Während ihrer Jagd werden sie von unterschiedlichen Vögeln begleitet, wie zum Beispiel Ameisenvögel und spezialisierten Drossel- und Zaunkönigarten, die die aufgescheuchten Insekten vertilgen. Unter den Wanderameisen gibt es auch Arten, die nur in der Nacht in Erscheinung treten. Über ihre Aktivität gibt es jedoch keine ausreichenden Studien. Unter den Wanderameisen sind die tagaktiven Arten ''Eciton burchelli'' und ''Eciton hamatum'' die am meisten studierten Vertreter.
In der nomadischen Phase wandern die Ameisen am Tag (mit Ausnahme der nachtaktiven Arten, welche nur im Dunkeln in Erscheinung treten), erbeuten Insekten, Spinnen und kleine Wirbeltiere, und bilden bei Einbruch der Dämmerung ein Nest, das sie fast täglich wechseln. Die Wanderwege werden bei manchen Arten durch Soldaten abgesichert. Während ihrer Jagd werden die Arbeiterinnen von unterschiedlichen Vögeln begleitet, beispielsweise Ameisenvögeln und spezialisierten Drossel- und Zaunkönigarten, die die aufgescheuchten Insekten vertilgen.


===Stationäre Phase===
=== Stationäre Phase ===
Die stationäre Phase, die etwa zwei bis drei Wochen beträgt, beginnt, wenn sich die Larven verpuppen. Nunmehr werden die zuvor den Larven gefütterten Beutetiere nur noch der Königin dargereicht. Der Hinterleib ([[Gaster (Hautflügler)|Gaster]]) der Königin schwillt stark an, [[Physogastrie]] genannt, und es kommt zur Eiablage. Zeitgleich mit dem Schlupf der Larven verlassen auch die neuen Arbeiterinnen ihren Kokon und die Wanderameisen nehmen danach wieder ihre nomadische Wanderphase auf.
Die stationäre Phase, welche etwa zwei bis drei Wochen beträgt, beginnt wenn sich die Larven verpuppen. Nunmehr werden die zuvor den Larven gefütterten Beutetiere nur noch der Königin dargereicht. Der Hinterleib ([[Gaster]]) der Königin schwillt stark an, Physogastrie genannt, und es kommt zur Eiablage. Zeitgleich mit dem Schlupf der Larven verlassen auch die neuen Arbeiterinnen ihren Kokon und die Wanderameisen nehmen schließlich wieder ihre nomadische Wanderphase auf.


==Nestbau==
== Nestbau ==
Sie bauen kein Nest wie die meisten Ameisen, sondern bilden mit ihren Körpern ein lebendiges Nest, das in der Fachsprache "Biwak" genannt wird. [[Biwak]]s werden an Baumstämmen oder in selbstgegrabenen Erdhöhlen angelegt. Dabei halten sich die Mitglieder gegenseitig an den Beinen fest und bilden so eine Art Knäuel, das für Laien unstrukturiert erscheint, jedoch ein wohlstrukturiertes Gebilde darstellt. Die älteren Arbeiterinnen befinden sich außen; im Inneren befinden sich die jüngeren Arbeiterinnen. Nach Außen hin bewachen bei bestimmten Arten noch männliche Ameisen mit ihren kräftigen Kiefern und einem kräftigen Stachel das Nest. Das Nest ist im Inneren mit zahlreichen Gängen durchzogen und beinhaltet mehrere Kammern mit Nahrung, der Königin und den Larven und Eiern.  
Wanderameisen bauen im Gegensatz zu den meisten Ameisenarten kein festes Nest, sondern bilden mit ihren Körpern ein lebendiges Nest, welches "Biwak" genannt wird. Biwaks können an Baumstämmen oder in selbstgegrabenen Erdhöhlen angelegt werden. Dabei halten sich die Mitglieder gegenseitig an den Beinen fest und bilden so eine Art Knäuel, das - wenn es auf den ersten Blick auch unstrukturiert erscheint - ein wohlstrukturiertes Gebilde darstellt. Es ist im Inneren mit zahlreichen Gängen durchzogen und beinhaltet mehrere Kammern mit Nahrung, der Königin, Larven und Eiern. Die älteren Arbeiterinnen befinden sich außen; im Inneren halten sich die jüngeren Arbeiterinnen auf. Nach Außen hin wird das Nest bei bestimmten Arten auch von "Soldaten" bewacht, also Arbeiterinnen einer auf Verteidigung ausgerichteten Kaste mit kräftigen [[Mandibeln]], einem effektivem Stachel, oder ähnlichen Merkmalen.


==Nahrung und Raubzüge==
== Nahrung und Raubzüge ==
===Nahrung===
=== Nahrung ===
Wanderameisen können um die 100.000 Beutetiere am Tage erbeuten. Darunter sind auch wehrhafte Tiere wie [[Schlangen]] und [[Vogelspinnen]]. Auch Bäume werden erklommen und Vögel und Eier attaktiert oder sie überfallen andere staatenbildende Insekten und rauben die Eier und Larven.
Wanderameisen können bis zu 100.000 Beutetiere an einem Tag erbeuten. Darunter sind auch wehrhafte Tiere wie Schlangen oder Vogelspinnen. Auch Bäume werden erklommen und Vögel und Eier attackiert, ebenso können andere staatenbildende Insekten überfallen und der Brut beraubt werden.


===Raubzüge===
=== Raubzüge ===
[[Bild:Eciton burchelli Illustration.png|thumb|250px|Soldat der Tropischen Armeeameise mit charakteristischen Beißwerkzeugen (Illustration)]]
Bei ihren Raubzügen verwenden die Wanderameisen zwei Muster: Spaltenüberfälle und Schwarmüberfälle. ''[[Eciton hamatum]]'' ist ein typischer Vertreter der Spaltenüberfälle, bei welchen sich die Schwarmmitglieder von der Hauptroute trennen und kleine, seitlich suchende Gruppen bilden können. Die einzelnen Seitenwege können dabei einen großen Abstand zueinander haben. ''[[Eciton burchelli]]'', hingegen, ist ein Vertreter des Schwarmüberfalls. Auch diese Art hat anfangs eine Hauptroute, die sich dann wie bei einer [[Dolde]] in vielen Verzweigungen aufteilt, jedoch befinden sich die einzelnen Seitenwege nah beisammen und überkreuzen sich mehrfach, so dass die einzelnen Arbeiterinnengruppen effektiver ein größeres Areal abdecken. Die Kolonne kann sich dabei auf bis zu 20 Metern auffächern.
Bei ihren Raubzügen verwenden die Wanderameisen zwei Muster: Spaltenüberfälle und Schwarmüberfälle. Die Art ''Eciton hamatum'' ist ein typischer Vertreter der Spaltenüberfälle. Dabei trennen sich bei den Raubzügen die Schwarmmitglieder von der Hauptroute und bilden kleine herumsuchende Gruppen seitlich weg, ähnlich einem Baum mit seinen Verzweigungen. Die einzelnen Seitenwege können einen großen Abstand zueinander haben. Die Tropische Armeeameise (''Eciton burchelli'') wählt den Schwarmüberfall. Auch sie hat anfangs eine Hauptroute, die sich dann wie bei einer [[Dolde]] in vielen Verzweigungen aufteilt, jedoch befinden sich die einzelnen Seitenwege nah beisammen, überkreuzen sich mehrfach, so dass die einzelnen Trupps effektiver ein größeres Areal abdecken. Die Kolonne kann sich dabei auf bis zu 20 Metern auffächern.


==Wandertrieb==
== Wandertrieb ==
Wanderameisen haben einen sehr starken Wandertrieb. Aufgrund der enormen Mitgliederzahl ist das auch notwendig, da sie bei einem dauerhaften stationären Aufenthalt ihren Nahrungsbedarf nicht decken können. Selbst vor Flussläufen machen sie nicht Halt. Bei einer Flussüberquerung halten sich die Ameisen an ihren Gliedern fest und bilden je nach Größe des Flusslaufes eine lebendige Brücke oder ein schwimmendes Floß.
Wanderameisen haben einen sehr starken Wandertrieb. Aufgrund der enormen Mitgliederzahl ist das auch notwendig, da sie bei einem dauerhaften stationären Aufenthalt ihren Nahrungsbedarf nicht decken könnten. Selbst vor Flussläufen machen sie nicht Halt: Bei einer Flussüberquerung halten sich die Ameisen an ihren Gliedern fest und bilden je nach Größe des Flusslaufes eine lebendige Brücke oder ein schwimmendes Floß.


==Vorkommen==
==Vorkommen==
Das Verbreitungsgebiet der Wanderameisen erstreckt sich über die Tropen und Subtropen der [[Alte Welt|Alten Welt]] wie auch der [[Neue Welt|Neuen Welt]]. Sie sind in [[Afrika]], [[Asien]], in [[Südamerika]], sowie in [[Zentralamerika]] verbreitet.
Das Verbreitungsgebiet der Ecitoninae erstreckt sich über tropische und subtropische Regionen Amerikas, ihre Vertreter sind insbesondere in Zentral- und Südamerika zu finden.


==Weiteres==
==Weiteres==
Die [[Massai]] nutzen die Wanderameisen, um Wunden zu nähen. Sie setzen die Ameisen an den Wundrändern an und die Ameisen verbeissen sich in der Haut. Danach werden die Leiber der Ameisen abgetrennt.Ist die Königin  Tod dann bricht die Koloni zusammen und die individuiden beisen sich denn hinter ab sogar Gyne wie Mänchen beisen sich ihren hintern ab.
Einige Ureinwohner nutzen Wanderameisen, um Wunden zu nähen. Sie setzen Arbeiterinnen an die Wundränder, sodass sich die Ameisen in der Haut verbeißen. Anschließend werden die Leiber der Ameisen abgetrennt.


==Gattungen und Arten (Auswahl)==
== Weblinks ==
Zu den Wanderameisen werden um die 150 Arten in der Neuen Welt und etwa 100 Arten in der Alten Welt gezählt:
*[http://myrmecologicalnews.org/cms/images/pdf/volume12/mn12_51-65_printable.pdf Lesenswerter Review über Heeres- und Wanderameisen (Myrmecological News, 2008)]
*[http://www.armyantbiology.com/images/P-6-150_large.jpg Foto einer Heeresameisenkönigin in der Zeit der Eiablage]
*[http://www.armyantbiology.com/ armyantbiology.com]
*[http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0-277884b93470/showarticle/d6f55377-007f-487b-8721-bcdea3936f47.aspx Dschingis Khan der Ameisen] NZZ Folio, Dezember 2003, S. 63.


* ''Anomma''
[[Kategorie:Ecitoninae|!]]
** ''Anomma wilverthi'' (Afrikanische Treiberameise)
[[Kategorie:Unterfamilie]]
* ''Cheliomyrmex'' (verbreitet im amerikanischen Raum)
** ''Cheliomyrmex andicola''
* ''Dorylus'' (verbreitet im afrikanischen Raum)
** ''Dorylus aethiopicus'' (Afrikanische Treiberameise)
* ''Eciton'' (verbreitet im amerikanischen Raum)
** ''Eciton burchelli'' (Tropische Armeeameise)
** ''Eciton hamatum''
* ''Neivamyrmex''
** ''Neivamyrmex nigrescens
** ''Neivamyrmex texanus
* ''Nomamyrmex''
 
==Literatur==
* Bernhard Werber: ''Die Ameisen'', 1992 - ISBN 3-453-07504-8
* Klaus Dumpert: ''Das Sozialleben der Ameisen'', 1994 - ISBN 3-489-63636-8
[[Kategorie:Ameisen]]
 
==Weblinks==
* [http://www.nzzfolio.ch/www/d80bd71b-b264-4db4-afd0-277884b93470/showarticle/d6f55377-007f-487b-8721-bcdea3936f47.aspx Dschingis Khan der Ameisen] NZZ Folio, Dezember 2003, S. 63.
 
[[en:Army ant]]
[[nl:Ecitoninae]]
[[pt:Formiga-correição]]

Aktuelle Version vom 12. Juni 2013, 21:57 Uhr

Die Ecitoninae, auch als Treiberameisen, Wanderameisen oder Heeresameisen bekannt, bilden eine Unterfamilie der Familie der Ameisen (Formicidae). Bei den in Zentral- und Südamerika vorkommenden Arten kann eine Kolonie 100.000 oder 200.000-500.000 Arbeiterinnen, in einigen Fällen jedoch auch mehrere Millionen Tiere enthalten. Als gut untersuchte Vertreter der Ecitoninae sind insbesondere Eciton burchelli und Eciton hamatum zu nennen.

Nomadische und stationäre Phase

Wanderameisen sind räuberisch lebende Ameisen, die zwei unterschiedliche Aktivierungsphasen aufweisen. Zum ersten eine nomadische, also wandernde Phase, und anschließend eine stationäre Phase.

Nomadische Phase

In der nomadischen Phase wandern die Ameisen am Tag (mit Ausnahme der nachtaktiven Arten, welche nur im Dunkeln in Erscheinung treten), erbeuten Insekten, Spinnen und kleine Wirbeltiere, und bilden bei Einbruch der Dämmerung ein Nest, das sie fast täglich wechseln. Die Wanderwege werden bei manchen Arten durch Soldaten abgesichert. Während ihrer Jagd werden die Arbeiterinnen von unterschiedlichen Vögeln begleitet, beispielsweise Ameisenvögeln und spezialisierten Drossel- und Zaunkönigarten, die die aufgescheuchten Insekten vertilgen.

Stationäre Phase

Die stationäre Phase, welche etwa zwei bis drei Wochen beträgt, beginnt wenn sich die Larven verpuppen. Nunmehr werden die zuvor den Larven gefütterten Beutetiere nur noch der Königin dargereicht. Der Hinterleib (Gaster) der Königin schwillt stark an, Physogastrie genannt, und es kommt zur Eiablage. Zeitgleich mit dem Schlupf der Larven verlassen auch die neuen Arbeiterinnen ihren Kokon und die Wanderameisen nehmen schließlich wieder ihre nomadische Wanderphase auf.

Nestbau

Wanderameisen bauen im Gegensatz zu den meisten Ameisenarten kein festes Nest, sondern bilden mit ihren Körpern ein lebendiges Nest, welches "Biwak" genannt wird. Biwaks können an Baumstämmen oder in selbstgegrabenen Erdhöhlen angelegt werden. Dabei halten sich die Mitglieder gegenseitig an den Beinen fest und bilden so eine Art Knäuel, das - wenn es auf den ersten Blick auch unstrukturiert erscheint - ein wohlstrukturiertes Gebilde darstellt. Es ist im Inneren mit zahlreichen Gängen durchzogen und beinhaltet mehrere Kammern mit Nahrung, der Königin, Larven und Eiern. Die älteren Arbeiterinnen befinden sich außen; im Inneren halten sich die jüngeren Arbeiterinnen auf. Nach Außen hin wird das Nest bei bestimmten Arten auch von "Soldaten" bewacht, also Arbeiterinnen einer auf Verteidigung ausgerichteten Kaste mit kräftigen Mandibeln, einem effektivem Stachel, oder ähnlichen Merkmalen.

Nahrung und Raubzüge

Nahrung

Wanderameisen können bis zu 100.000 Beutetiere an einem Tag erbeuten. Darunter sind auch wehrhafte Tiere wie Schlangen oder Vogelspinnen. Auch Bäume werden erklommen und Vögel und Eier attackiert, ebenso können andere staatenbildende Insekten überfallen und der Brut beraubt werden.

Raubzüge

Bei ihren Raubzügen verwenden die Wanderameisen zwei Muster: Spaltenüberfälle und Schwarmüberfälle. Eciton hamatum ist ein typischer Vertreter der Spaltenüberfälle, bei welchen sich die Schwarmmitglieder von der Hauptroute trennen und kleine, seitlich suchende Gruppen bilden können. Die einzelnen Seitenwege können dabei einen großen Abstand zueinander haben. Eciton burchelli, hingegen, ist ein Vertreter des Schwarmüberfalls. Auch diese Art hat anfangs eine Hauptroute, die sich dann wie bei einer Dolde in vielen Verzweigungen aufteilt, jedoch befinden sich die einzelnen Seitenwege nah beisammen und überkreuzen sich mehrfach, so dass die einzelnen Arbeiterinnengruppen effektiver ein größeres Areal abdecken. Die Kolonne kann sich dabei auf bis zu 20 Metern auffächern.

Wandertrieb

Wanderameisen haben einen sehr starken Wandertrieb. Aufgrund der enormen Mitgliederzahl ist das auch notwendig, da sie bei einem dauerhaften stationären Aufenthalt ihren Nahrungsbedarf nicht decken könnten. Selbst vor Flussläufen machen sie nicht Halt: Bei einer Flussüberquerung halten sich die Ameisen an ihren Gliedern fest und bilden je nach Größe des Flusslaufes eine lebendige Brücke oder ein schwimmendes Floß.

Vorkommen

Das Verbreitungsgebiet der Ecitoninae erstreckt sich über tropische und subtropische Regionen Amerikas, ihre Vertreter sind insbesondere in Zentral- und Südamerika zu finden.

Weiteres

Einige Ureinwohner nutzen Wanderameisen, um Wunden zu nähen. Sie setzen Arbeiterinnen an die Wundränder, sodass sich die Ameisen in der Haut verbeißen. Anschließend werden die Leiber der Ameisen abgetrennt.

Weblinks