Solenopsis fugax
Solenopsis fugax (Diebische Zwergameise), Unterfamilie Myrmicinae. Sie ist eine der kleinsten in Deutschland heimischen Ameisenarten. Die Nester befinden sich stets im Boden, wobei man häufig unter flachen, sonnenwarmen Steinen sehr individuenreiche Ansammlungen von Ameisen mit Puppen antrifft (Bild 1).
Die Tiere leben in wärmeren Regionen Mittel- und Südeuropas und kommen mancherorts ungeheuer häufig vor. Oft finden sich die Nester in der Nähe von Nestern verschiedener anderer Ameisenarten. Sehr feine Gänge führen vom Diebsameisennest in die Brutkammern der Nachbarn. Die Diebsameisen schmieren ein Sekret aus ihrer Giftdrüse auf die fremde Brut. Dieses Sekret hat Repellent-Wirkung, so dass die „Eigentümer“ der Brut ihre eigenen Larven und Puppen nicht mehr berühren mögen. So können die Diebsameisen in aller Ruhe die fremde Brut zerlegen bzw. deren flüssigen Inhalt aufschlürfen und in das eigene Nest transportieren. Daher der Name „Diebsameisen“. Solenopsis fugax ist allerdings nicht auf fremde Brut als Nahrung angewiesen. Zumindest in der Haltung kommt sie mit einer Diät aus Insektenteilen und Honig(-wasser) sehr gut zurecht.
Die riesigen Völker sind zum Teil polygyn. Es wird allerdings immer wieder berichtet, dass nach Einringen eines Volkes in ein Formikarium die Königinnen alle bis auf eine von ihren Arbeiterinnen getötet werden. Die Geschlechtstiere sind sehr viel größer als die Arbeiterinnen. Sie schwärmen relativ spät im Sommer oder Herbst (September, Oktober), oft in gewaltigen Massen über offenen Flächen. Gelegentlich „stehen“ in jeweils mehreren Metern Abstand 6-8 m hohe „Säulen“ fliegender Tiere in der Landschaft. (Bilder 2 und 3). Die Koloniegründung ist claustral.
Bild 1: Blick in ein Solenopsis-Nest mit viel Brut.
Bild 2: Blick in das Nest von Solenopsis, mit geflügelten Geschlechtstieren.