Zophobas atratus

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Zophobas atratus (FAB), früher Zophobas morio (KRAATZ 1880) 

Systematik

Eine eindeutige Namensgebung nach biologischen Standart ist nicht ganz einfach, da verschiedene Artnamen scheinbar eine Art representieren. Die Bestimmung der Art erfolgte nach KRAATZ (1880), wobei keine Unterschiede getroffen wurden, ob es sich um Z. rugipes KIRSCH oder Z. morio FAB. handelt. Aufgrund von neueren morphometrischen Untersuchungen und Kreuzungsversuchen stellen Z. rugipes und Z. atratus morphologisch distinkte Mitglieder der gleichen Art dar (TSCHINKEL 1984). Zudem stellen nach diesem Autor Z. atratus und Z. morio die gleiche Art dar. Aus diesen Gründen muss die Benennung der Art nach dem Erstbeschreiber erfolgen und lautet somit Z. atratus FAB.


Allgemein

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Zophobas moria ist Süd/ Mittelamerika. 1977 wurden sie nach Europa gebracht und vorerst in Zoologischen Gärten gezüchtet, dann als neues Futtertier für die Vivaristik entdeckt.

Beschreibung

Der schwarze Käfer kann etwa 3- 3,5 cm groß und ca. 1 cm breit werden. Auf dem Kopf befinden sich 2 lange Fühler (ca. 7- 8 mm). Das Halsschild ist recht viereckig, die ca. 2 cm langen Deckflügel sind spitz zulaufend und zeigen leichte Rillen auf der Oberfläche. Die Käfer besitzen Drüsen am Hals, aus denen sie bei Gefahr ein- milchiges, sehr übel riechendes- Sekret absondern können.


Die Zophobas Larven schlüpfen aus den länglichen, glasig weißen ca. 1- 1,4 mm langen Eiern, und erreichen ca. in 6- 8 Wochen 5,5- 6 cm Länge und 5- 7 mm Dicke. Die Färbung der Larven ist Braun- Beige gebändelt, auf den mittleren Gliedern sind 2 feine dunkle Punkte. Die Unterseite ist einfärbig Beige. An den 3 ersten Gliedern nach dem Kopf befinden sich die 6 Beine. Auch die Larve der Zophobas Käfers ist sehr wehrhaft. Neben ihren sehr kräftigen Beißwerkzeugen, verfügen die Larven auch über die Möglichkeit, bei Gefahr ein Sekret aus ihren After zu verspritzen.


Die vorerst weißlich- gelbe Puppe ist etwa 2 cm lang, und beschränkt beweglich (kann sich aus dem Griff der Pipette befreien).

Entwicklung

Die ideale Temperatur zur Entwicklung der Zophobas morio Käfer ist 27- 29° C. Der Entwicklungszyklus braucht dabei ca. 3 ½ - 4 Monate. Die Lebensdauer der Zophobas Käfer beträgt etwa 1 Jahr. In dieser Zeit kann ein Zophobas Käfer Weibchen bis zu 1500 Eier produzieren und ablegen. Bis 18° C kann sich der Käfer noch Fortpflanzen, auch bei Zimmertemperatur entwickeln sich die Larven weiter, allerdings erheblich langsamer.

Die Zeitigungsdauer der Eier beträgt etwa 8- 12 Tage. Die gefräßigen Larven benötigen 6- 8 Wochen um ihre volle Größe zu erreichen. Die Verpuppung klappt am Besten, wenn man die Larve dazu etwas animiert, dazu setzt man sie (einzeln), ohne Futter, in einen kleinen verschließbaren Behälter, und stellt sie dunkel. Ca. 2 Wochen benötigt die Larve bis sie sich verpuppt, weitere 2- 3 Wochen zur Ausreifung (Puppenruhe). Natürlich verpuppt sich die Larve auch ohne Behälter, aber sie brauchen dazu um einiges länger und einen ruhigen dunklen Platz.

Die fertigen Käfer, die aus der Puppenhülle schlüpfen sind vorerst hellbraun und färben sich nach Festwerden des Panzers schwarz. 2 Wochen nach Umwandlung zur Imago beginnen die Käfer mit der Paarung.

1 Woche später werden die ersten Eier abgelegt. Pro Gelege etwa 20- 60 Stück.

Zucht

Behälter

Am Besten eignen sich Behälter aus starkem Kunststoff (PVC Wannen, Untertassen von Nagerkäfigen etc.) oder Glasaquarien. Die Käfer sind zwar flugfähig, fliegen aber selten herum. Trotzdem macht ein Deckel den Behälter ausbruchsicher. Für die ausreichende Belüftung sollte die Hälfte des Deckels mit Fliegengaze bespannt sein. Für eine kleine Zucht mit ca. 20- 30 Käfern benötigt man einen Behälter der ca 40 x 20 x 20 cm groß sein sollte.

Als Substrat für die Larven verwendet man entweder Blumenerde, die man mit Sägemehl und einer Hand voll Nagerpellets anreichert, oder ein 1:1 Gemisch aus Torf und Sägemehl, das man etwa 10 cm hoch in den Behälter einfüllt. Wichtig ist das das Substrat Feuchtigkeit hält und trotzdem luftdurchlässig und locker ist. Obenauf legt man am Besten Korkrindenstücke, rissige Holzstücke, darüber Eierkarton oder Wellpappe (einstecken) Das Substrat wird mäßig feucht gehalten, die Eier dürfen nicht austrocknen und auch die Larven benötigen Feuchtigkeit zum überleben.

Klima

Temperatur Die optimale Temperatur zur Zucht liegt bei 27- 29 °C. Die Höchsttemperatur für die Larven beträgt 32 °C, für die Käfer kann die Höchsttemperatur 35- 38 °C betragen. Bei Temperaturen unter 18 °C pflanzt sich der Käfer nicht mehr fort.

Als Wärmequelle kann man einen Elstein Wärmestrahler (Wärme von oben) verwenden, oder auch einen Spot, allerdings benötigen die Käfer und Larven kein Licht, sie mögen aber Strahlungswärme. Am Einfachsten ist es, wenn man den Behälter in den Heizungskeller (wenn vorhanden) oder auf eine Heizmatte stellt.

Ebenfalls möglich ist es die Strahlungswärme (Beleuchtung) von vorhandene Terrarien zu nutzen und den Behälter obenauf zustellen. Aber darauf achten, dass die Belüftungsfläche des Terrariums frei bleibt.

Das Substrat sollte immer Feucht sein, deshalb sollte der Behälter 1 x am Tag angesprüht werden. Bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 60- 90% erreicht man eine sehr gute Schlupfrate.

Nahrung

Der Zophobas morio ernährt sich von tierischen und pflanzlichen Stoffen. Als Frischfutter eignen sich geriebener Apfel, Bananen, Birnen, Karotten, Salat, Löwenzahn, Wildkräuter etc. Als Trockenfutter eignen sich Hundeflocken, Nagerpellets, Fischfutter.

Die Larven fressen auch Holzmulm und abgestorbene Wurzeln. Die gereichte Nahrung sollte im Behälter immer wieder kontrolliert werden (auf Fäulnis und Schimmelbildung), am einfachsten ist es die frische Nahrung auf einem kleinen Drahtgitter zu „servieren“. da die Käfer und Larven uneingeschränkt von allen Seiten zukommen, verdorbene Nahrung aber einfach und schnell entfernt werden können, ohne den ganzen Behälter durchsuchen zu müssen.


Tipps

Viele Larven produzieren auch viel Kot. Um die Geruchsbelästigung gering zu halten, kann man das Substrat im Behälter ca. alle paar Wochen durchgesiebt. Dazu verwendet man ein gröberes Sieb. Die größeren Larven, Käfer und das Substrat bleiben hängen und werden in einen 2 Behälter gegeben. Das fehlende Substrat wird mit neuem ersetzt. Das übrig gebliebene Rest- Substrat mit den durch das Sieb gefallenen kleinen Larven wird in einen kleineren Behälter gefüllt und weiter gefüttert, bis sich die Larven zu einer Größe angefuttert haben, wo sie ausgesiebt werden können. Der Rest wird dann hauptsächlich Kot sein.

Verpuppung
Leben die Larven zu eng beieinander, verpuppen sie sich nicht.Um aber genug Nachschub an Käfern zu produzieren, muss man die Larven zum Verpuppen etwas zwingen. Dazu wird eine ausgewachsene Larve aus dem Behälter entnommen und in eine kleine Box (Filmdosen, Wachsmottendöschen etc.) gelegt. Wichtig ist das die Larve dunkel und ruhig gestellt wird, damit sie sich verpuppen kann. Bei ca. 25 °C dauert es etwa 5 Wochen, bis der fertige Käfer entnommen werden kann.

Schädlinge
Als Schädlinge bei der Zucht von Zophobas morio Käfern sind besonders Milben und Bakterien, die sich gern in dem feuchtwarmen Klima bilden und Wohlfühlen zu erwähnen. Wie bei jeder Zucht sind Sauberkeit und Kontrolle wichtig.

Bewertung

Alles im Allem ist die Zucht der Zophobas morio Käfer einfach, ertragreich und mit wenig Arbeitsaufwand durchzuführen. Allerdings besteht eine lange Entwicklungszeit. Verfüttert werden die nahrhaften Larven jeder Größe. Die Käfer werden von den Terrarientieren fast ausschließlich gemieden.