Bienen
Honigbienen: Königin mit Hofstaat
Es hat zwar wenig mit Ameisen zu tun, aber mir ist ein nettes Bild von einer markierten Honigbienenkönigin mit schön ausgeprägtem Hofstaat geglückt. Schön kreisförmig stehen Arbeiterinnen mit dem Kopf zur Königin, die gerade bei der Eiablage ist. Zuchtköniginnen sind mit einem auf den Thorax geklebten "Nummernschild" gekennzeichnet.
Vielerorts sieht man Schau-Bienenstöcke, wo man Einblick in das Nest hat, wenn man eine Klappe vor der Wabe (sie ist hinter Glas) öffnet. Ich musste aber recht zahlreiche solche Schaueinrichtungen ansehen, bis ich nun im Heidelberger Zoo einmal Erfolg hatte. (A. Buschinger 29.05.06)
„Königinnen“ ohne Volk – Xylocopa violacea
Keine sozialen Hautflügler, sondern „solitäre“ Bienen sind die blauschwarzen Holzbienen der Art Xylocopa violacea. Jedes Weibchen nagt sich in morschem Holz eine Brutröhre, in der es hintereinander mehrere Kammern mit Pollen füllt und je ein Ei hineinlegt. Das Tier links hat in einem Bambusrohr überwintert und kommt gerade heraus um sich zu sonnen (07.04.06). Rechts ist (vielleicht) ihre Mutter, aus dem Vorjahr (10.06.05), beim Pollensammeln auf einer Marguerite. Die Wärme liebende Art ist schon lange im Südwesten Deutschlands heimisch, z.B. im Kaiserstuhl. In den letzten 10-15 Jahren hat sie sich weiter nach Norden ausgebreitet und ist nun schon recht häufig im Raum Frankfurt/M. anzutreffen, aber auch noch viel weiter nördlich. Bei uns im Garten (bei Darmstadt) brütet sie regelmäßig seit einigen Jahren. (A. Buschinger, 02.06.06)
„Königinnen“ ohne Volk: Die Solitärbiene Osmia cornuta
Wie die Holzbiene Xylocopa, so ist auch die Mauerbiene Osmia cornuta eine solitäre Bienenart. Gerne nistet sie in Löchern im Holz, die in der Natur meist von Käferlarven gebohrt wurden. Die heraus gesägte, dicke Scheibe z.B. eines Kirschbaums, mit passenden Bohrungen künstlich präpariert (ca. 7 mm Durchmesser, 7 cm tief), wird gerne als Nistgelegenheit genutzt. Zeitig im Frühjahr (hier 22. März 2005) schlüpfen die jungen Männchen und Weibchen. Im Bild links versammeln sich Männchen vor den Löchern und warten auf schlüpfende Weibchen. In der Bildmitte hat ein Männchen Glück gehabt (es ist an dem weißen Haarbüschel im Gesicht erkennbar). Nach der Paarung „bewacht“ es das Weibchen noch für etwa ½ Stunde. Das begattete Weibchen sammelt dann Pollen (Bild rechts), hier in der Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), lagert ihn in einem Bohrgang ein und legt ein Ei darauf. Es wird eine Zwischenwand aus Lehm eingezogen und eine weitere Zelle angelegt, bis die Brutröhre mit 6-8 Zellen voll ist. Nach außen wird ein dicker Lehmverschluss aufgebracht, wie im Bild links noch zu sehen. Die Entwicklung der Larven erfolgt über den Sommer. Die Puppen überstehen den Winter in der Brutröhre, im Frühjahr schlüpfen die jungen Bienen.