Ereignisse 2013

Aus Ameisenwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Siehe auch das Archiv älterer Ereignisse.


Schwarmintelligenz (18.Aug. 2007)

"Ameisen sind nicht clever, Ameisenkolonien schon"…

Hier ist ein online-Artikel zu dem viel diskutierten Schlagwort der „Schwarmintelligenz“

http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2007/08/topstory1.htm


Weitere WARNUNG: Aspartam (Süßstoff) giftig für Ameisen? (15.August 2007)

Aus dem Antstore-Forum: http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6170

Ein britischer User diskutiert eine mögliche Ursache für ansonsten unerklärliche Massensterben verschiedener Ameisen in der Haltung.

Nach seinen Ausführungen (im englischen Wikipedia und auf anderen Webseiten von mir überprüft!) ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Süßstoff Aspartam für manche dieser Ameisensterben verantwortlich ist.

Aspartam (E 955) ist ein außerordentlich weit verbreiteter Zuckerersatz in Tausenden von Lebensmitteln und Getränken sowie in vielen Vitaminpillen.

Aspartam ist ein Nervengift, das bei Insekten sehr merkwürdige Verhaltenweisen auslösen kann, die schließlich mit dem Tod enden.

Der User warnt, den Ameisen irgendetwas zu verfüttern, das Aspartam enthalten könnte, wozu neben vielen aufbereiteten Lebensmitteln insbesondere Vitamine gehören. Er berichtet von eigenen Versuchen mit Lasius niger, mit letalem Ergebnis.

Bekanntlich werden von Ameisenshops etliche Ameisenfutter-Präparate mit „Vitaminen“ verkauft. Es ist bereits störend, dass Angaben darüber fehlen, welche Vitamine zugesetzt wurden, ebenso über die Mengen, Mengenverhältnisse usw..

Weiterhin gibt es keine Informationen dazu, ob die Anbieter die vitaminisierten Futterzubereitungen an den zahlreichen zum Verkauf stehenden Ameisenarten ausgetestet haben. Insbesondere bei „ganz neu“ angebotenen Ameisenarten bestand sicher keine Gelegenheit, solche Futterzubereitungen zu testen.

Ich denke, diese Warnung sollte man ernst nehmen!

(A. Buschinger)


WARNUNG! Aphaenogaster senilis wahrscheinlich mit tödlicher Pilzerkrankung infiziert (14. 08. 2007)

14. August 2007: Ein User aus Manchester (UK) postet im Antstore-Forum, dass seine Aphaenogaster senilis, gekauft im Juni, erkrankt seien (http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6173 ).

Das beigefügte Bild ist nicht sehr gut, aber in Kenntnis des Aussehens von Ameisen, die von dem epizootischen Pilz Aegeritella superficialis befallen sind, leiden die A. senilis m.E. mit 98 % Sicherheit an diesem Pilz (dieselbe Gattung, ob dieselbe Art?).

Der Pilz ist infektiös, befällt auch andere Arten (z.B. Waldameisen) und ist für die Ameisen tödlich! Wie die Übertragung erfolgt, ist nicht bekannt. Anzunehmen sind Sporen, die bei Kontakt sowie mit der Luft transportiert werden.

Der Autor gibt nicht an, wo er die A. senilis gekauft hat. Aus England ist der Pilz bisher nicht bekannt, wohl aber aus Spanien, von wo in Europa verkaufte A. senilis stammen.

Es soll noch immer Ameisenhändler und –Halter geben, die eine mögliche Verfrachtung von Ameisen-Erkrankungen in andere Länder durch den Ameisenhandel abstreiten.

siehe auch: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Aegeritella

(A. Buschinger)


Werkzeuggebrauch bei Ameisen. National Geographic August 2007 (30.07.2007)

Im „National Geographic“ für August 2007 ist wieder einmal ein Beitrag über Ameisen, von Mark Moffett, mit gewohnt superben Ameisenbildern.

Für mich besonders überraschend ist eine kleine Geschichte über eine „Werkzeug-gebrauchende“ Ameise, eine winzige Regenwald-Ameise aus Costa Rica, Stenamma alas. Wie die bekannten Falltürspinnen hat sie ein Erdklümpchen neben dem Nesteingang, das sie bei Gefahr über den etwas erhöht gebauten Eingang legt. Damit wird der Zugang z.B. für Heeresameisen „unsichtbar“. Unsere einheimische Stenamma debile tut so etwas nicht, aber hier gibt es ja auch keine Eciton.

Mehrere weitere „Kostbarkeiten“ aus der Welt der Ameisen sind behandelt und abgebildet, so Thaumatomyrmex und die „Fallschirmspringer“ Cephalotes atratus.

Wahrscheinlich ist der Beitrag auch im Augustheft der deutschen Ausgabe von National Geographic enthalten. (A. Buschinger, 30.07.07)


Mitmachen!! Initiative Taxonomie - Stiftungsprofessuren für Deutschland (05.07.2007)

An alle:

Zurzeit läuft eine "Initiative Taxonomie - Stiftungsprofessuren für Deutschland“, die nachhaltig die Determinierbarkeit von Organismen sichern will. Dabei geht es darum, auf die zunehmende "Erosion des Wissens" in den Universitäten aufmerksam zu machen: Es werden kaum noch Taxonomen ausgebildet, der wissenschaftliche Nachwuchs für Erforschung und Erhaltung der biologischen Vielfalt fehlt.

Von der Bundesregierung wird gefordert, Taxonomie als nationale Aufgabe zu begreifen und die Finanzierung von mehreren Lehrstühlen für Taxonomie zu sichern. Mit Ihrer Unterschrift und Weiterleitung dieses Aufrufes können Sie der Initiative Nachdruck verleihen.

Ich halte die Initiative für außerordentlich wichtig. Überall fehlt es an Fachleuten, die in der Lage sind, v.a. Tiere sicher zu bestimmen. Die wenigen noch verbleibenden Taxonomen sind teilweise hoffnungslos überlastet. Ihre Unterschrift ist auch deshalb schon wichtig, weil vom Bundesumweltministerium bereits Ablehnung signalisiert wurde (siehe „Feedback“ – Antwort BMU).

Einzelheiten und die Unterschriftenliste sind unter diesem Link zu finden: http://www.taxonomie-initiative.de/

Beste Grüße, A. Buschinger


Gerade erschienen: Zur Phylogenie der Sklavenhalter-Gattung Chalepoxenus aus dem Mittelmeergebiet (30.06.2007)

J. Beibl , A. Buschinger, S. Foitzik and J. Heinze (2007): Phylogeny and phylogeography of the Mediterranean species of the parasitic ant genus Chalepoxenus and its Temnothorax hosts. Insectes Sociaux 54, 189-199

Abstract. We analysed the phylogenetic and phylogeographic relationships of four Mediterranean species of the rare slave-making ant genus Chalepoxenus and eleven of its about 20 Temnothorax host species by sequencing the mitochondrial Cytochrome Oxidase I and II genes. Neighbour-Joining, Maximum Parsimony and Bayesian analyses based on 1320 bp indicate that the genus Chalepoxenus constitutes a monophylum. In all three analyses, C. kutteri from Southwest Europe and the workerless, “degenerate slavemaker” C. brunneus from North Africa form a monophyletic group. C. muellerianus and C. tauricus, distributed in Southern Europe and Ukraine, respectively, form a monophylum in the Neighbour-Joining and the Maximum Parsimony analysis. In our limited set of only 11 of several hundred Temnothorax species, T. flavicornis forms the sister group of Chalepoxenus. Our study further indicates paraphyly of the genus Temnothorax with respect to Chalepoxenus. Moreover, the results suggest that speciation in this slave-making genus is possibly caused by the formation of host races as different Chalepoxenus species use different hosts, and some samples seem to cluster by host species rather than by geographical distance.

(A. Buschinger)


EU verbietet Importe exotischer Ziervögel (27.06.2007)

Noch 2005 wurden geschätzte 1.500.000 exotische Wildvögel als Ziervögel nach Europa importiert. In diesem Monat macht Europa die Grenzen für Vogelwildfänge auf Dauer dicht.

Grund ist das Risiko der Einschleppung von Vogelgrippe, die inzwischen weltweit an verschiedenen Orten immer wieder aufflackert.

Es muss also erst wirklich etwas Gravierendes geschehen, bis die EU-Behörden endlich reagieren. Die Gefahren der Einschleppung von Krankheitserregern und Parasiten durch Vögel sind lange bekannt gewesen.

Opponenten haben geltend gemacht, dass dieses Verbot den Schwarzhandel fördern würde. Ein nur zu bekanntes Argument, das aber widerlegt werden kann.

Ob bei Wirbellosen einschließlich der Ameisen in absehbarer Zeit auch ein solches Ereignis eintritt, das die Behörden zum Handeln bewegt?

Merkwürdig empfinde ich, dass unsere Zeitungen, Radio- und TV-Sender nichts darüber vermeldet haben (jedenfalls habe ich nichts dazu gesehen oder gelesen). Die Nachricht entnehme ich dem National Geographic für July 2007 „Wildlife: Europe Bird Ban“.

(A. Buschinger)


Vortrag von Dr. Bernhard Seifert Samstag, 15.09.2007 in Zittau

Die Vertreterversammlung 2007 der DASW findet in Verbindung mit einer Internationalen Tagung zum Ameisenschutz in Deutschland, Tschechien und Polen vom 14. bis 16. Sept. 2007 in Zittau statt. http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=462

Die diesjährige Internationale Tagung zum Ameisenschutz in Deutschland, Tschechien und Polen schließt sich an die Bundesvertreterversammlung der Deutschen Ameisenschutzwarte an. http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=463

Für Ameisenfreunde vielleicht besonders interessant: Samstag, 15.09.2007 14.00 Uhr Vortrag von Dr. Bernhard Seifert (Staatl. Museum für Naturkunde Görlitz): „Ergebnisse der neuesten Ameisensystematik und deren Auswirkungen auf unsere Realitätsbetrachtung“

A. Buschinger (09. Juni 2007)


Ameisenbekämpfung aktuell

Zurzeit häufen sich die Anfragen betr. schädlicher Ameisen im Haus und deren Bekämpfung, sowohl im Forum der DASW:

http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=467

als auch bei einzelnen Mitgliedern der Ameisenschutzwarte.

(A. Buschinger, 31. Mai 2007)


Bernhard Seifert: „Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas“ ist erschienen!

Das lange erwartete Buch, Nachfolger des beliebten „Ameisen beobachten – bestimmen“ von 1996, ist in der lutra-Verlags- und Vertriebsgesellschaft erschienen. ISBN 978-3-936412-03-1. Preis € 39,-

Das Werk ist umfangreicher geworden und inhaltlich komplett überarbeitet. Insbesondere wurden die Beschreibungen von Biologie und Ökologie der Ameisenarten erheblich ergänzt und erweitert. Waren in dem Band von 1996 eher magere 34 Literaturhinweise zu finden, so wird der wirklich an Ameisen Interessierte nun auf 449(!) Zitate verwiesen.

Eine ganze Reihe von Arten, zum Teil aus dem südlichen Mitteleuropa, wurden neu aufgenommen, so Ponera testacea, Hypoponera schauinslandi, Proceratium melinum, Liometopum microcephalum, Prenolepis nitens, Cataglyphis aenescens und C. nodus (nur kurz behandelt, Bilder von C. nodus), Formica (Serviformica) fuscocinerea und Formica (Coptoformica) foreli. Temnothorax saxonicus, 1996 als Unterart von T. sordidulus erwähnt, wurde zur Art aufgewertet. Lasius neglectus, in der 1. Ausgabe nur im Schlüssel zu finden, wurde nun ausführlich dargestellt: 1996 war diese hoch invasive Art noch nicht in Deutschland!

Taxonomische Änderungen seit 1996 wurden berücksichtigt, auch die Bestimmungsschlüssel entsprechend umgearbeitet. Der Messor structor aus den deutschen Vorkommen wurde eine zweite Art, vorläufig „Messor cf. structor sp. B“ aus Österreich und dem Balkan beigesellt, was die Probleme der Systematik dieser Gruppe beleuchtet. Bei Tetramorium werden die Arten caespitum, impurum und moravicum behandelt. Aus der Gattung gibt es allerdings in Mitteleuropa mindestens 11 Arten, von denen bisher nur 6 einen taxonomischen Namen tragen. Entsprechend werden im Schlüssel die Arten A, B, C, D und E ausgewiesen.

Die Bilder sind von derselben Qualität wie in Seifert 1996. Der Allgemeine Teil ist praktisch ein kurzes Lehrbuch der Myrmekologie, was die mitteleuropäische Ameisenfauna betrifft.

Mit den Bestimmungsschlüsseln werden Hobby-Myrmekologen und auch angehende Wissenschaftler ihre Schwierigkeiten haben, so wie das bereits mit dem Buch von 1996 der Fall war. Ohne sehr gute Optik geht fast nichts. „Das Bestimmen ist nicht leichter geworden“, wie Seifert selbst bemerkt. Das ist nicht seine Schuld, sondern liegt in der Schwierigkeit der Ameisensystematik allgemein begründet. Ich wünschte, es gäbe ähnlich sorgfältig erstellte Bücher über die Ameisen anderer Teile der Welt!

Das Buch mit seinen zahlreichen neuen Befunden und taxonomischen Änderungen wird viel Arbeit nach sich ziehen, wenn Händler und Betreiber von Foren ihre Informationen zu den einzelnen Arten tatsächlich auf den aktuellen Stand bringen möchten.

Aber es ist ein Meisterwerk!

Ich möchte aus einem Geleitwort des Nobelpreisträgers Karl v. Frisch zum Jacobs/ Renner: Taschenlexikon zur Biologie der Insekten (1. Aufl. 1974) zitieren: „Wie glücklich wäre ich gewesen, wenn es in meiner Studienzeit ein solches Buch gegeben hätte!“ - Das gilt uneingeschränkt auch für "den Seifert" von 2007!

(A. Buschinger, 16. Mai 2007)


„Nach den Bienen sterben die Ameisen“

So betitelt die Süddeutsche Zeitung einen Artikel, in dem es um die Entdeckung eines Virus geht, das die Feuerameisen in den USA befällt.

http://www.sueddeutsche.de/,ra10m3/wissen/artikel/148/113035/

Ein Killervirus breitet sich unter den Roten Feuerameisen in den USA aus. Doch der Tod dieser Insekten lässt amerikanische Bauern aufatmen. Usw…

Im englischen Original ist der Artikel hier einzusehen:

http://www.cnn.com/2007/TECH/science/05/07/fire.ants.virus.ap/index.html

Hier finden sich einige bemerkenswerte Angaben zum Thema „Invasive Arten“ und Feuerameisen:

- Die Feuerameisen verursachen jährlich in den USA einen Schaden von 6 Milliarden Dollar (einschließlich allein 1.2 Milliarden in Texas).

- Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich inzwischen auf die Staaten Alabama, Arkansas, California, Florida, Georgia, Louisiana, Mississippi, New Mexico, North Carolina, Oklahoma, South Carolina, Tennessee sowie Texas und Puerto Rico. Mit Tendenz zur Ausbreitung nach Norden.

- Eine durchschnittliche Kolonie umfasst 100.000 bis 500.000 Arbeiterinnen.

- Bevorzugte Habitate sind offene Grasflächen wie Weideland, Parks, Rasenflächen, Wiesen und Ackerbauflächen.

- Feuerameisen können nützlich sein: Sie ernähren sich hauptsächlich von schädlichen Insekten und anderen Arthropoden, wodurch sie im Ackerbau den Bedarf an Insektiziden verringern. In städtischen Gebieten ernähren sie sich von Flohlarven, Schabeneiern, Zecken und anderen Schädlingen.

- Aber in der Bilanz sind sie eine ökologische Katastrophe. Ihr Schaden überwiegt bei weitem den Nutzen.

- In dem Artikel wird spekuliert, dass man das Virus für eine Kontrolle der Feuerameisen einsetzen könnte.

Im amerikanischen Forum ist eine kurze Diskussion dazu:

http://p211.ezboard.com/fantfarmfrm7.showMessage?topicID=1739.topic

Aus den Kommentaren:

- Die Frage ist, ob das Virus auch für andere Arten gefährlich sein könnte, z.B. auch harmlose einheimische Ameisen (wozu auch einige Solenopsis-Arten gehören – A.B.).

- „20 Prozent der Feuerameisen-Kolonien sind von dem Virus infiziert, viele scheinen daran zu sterben. Frage: Sind vielleicht die übrigen 80 % von Natur aus resistent gegen das Virus?“

- Ein Wissenschaftler hat ausgerechnet, dass man für die Ausrottung der Feuerameisen so viel eines Pestizids benötigte und ausbringen müsste, dass die Kosten dafür dem Zwanzigfachen des jährlichen Verteidigungshaushalts der USA entsprächen.

Gegen Taliban und „Schurkenstaaten“ zu kämpfen ist also erheblich billiger als die Ausrottung dieser einen invasiven Ameisenart! (Und die USA haben weitere invasive Ameisenarten, z.B. die Argentinische Ameise).

Wer die RISIKEN der Einschleppung nicht-heimischer Ameisen ernsthaft verstehen will, sollte diese Zahlen kennen. (A. Buschinger, 10. Mai 2007)


Der König der Ameisen - Bert Hölldobler (10. Mai 2007)

Noch aus dem Dezember 2006, aber vielleicht doch nicht ganz uninteressant:

http://www.sueddeutsche.de/wissen/artikel/293/95198/


Bienensterben - Ameisensterben? (04. Mai 2007)

Aus den USA wird über ein massives Bienensterben berichtet.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,479746,00.html

Bitte den Artikel lesen und sich dann folgende Fragen stellen:

Ein eingeschleppter Parasit oder Krankheitserreger, ob Milbe, Fadenwurm, Pilz, Bakterium oder Virus, würde bei uns einheimische Ameisen befallen und ¼ oder ½ der Bestände EINER Art oder gar mehrerer Arten vernichten (z.B. Aphaenogaster subterranea, Tetramorium cf caespitum, Lasius niger, Camponotus ligniperda, Temnothorax nylanderi, um nur ein paar zu nennen):

1.) Würde jemand diesen Rückgang bemerken?

2.) Falls ja: Würden öffentliche oder private Mittel bereit gestellt um die Ursache aufzuklären?

3.) Falls ja: Kennt Ihr Institute/ Myrmekologen, die derartige Forschung durchführen könnten? Gibt es genügend Myrmekologen um diese Forschung flächendeckend in Deutschland durchzuführen?

4.) Falls ja: Würde nach Mitteln zur Bekämpfung des Erregers geforscht? Von wem?

5.) Falls ja: Würden Gelder zur flächendeckenden Bekämpfung des Erregers bereitgestellt?

6.) Falls ja: Wieviele Personen wären notwendig und fähig, die Bekämpfung des Erregers durchzuführen und auch den Erfolg zu kontrollieren?

Zur Information: Die Honigbiene ist ein soziales Insekt von großer wirtschaftlicher Bedeutung fast weltweit. Es ist eine einzige Art (mit mehreren Rassen).

Fast alle Bienenvölker werden von Imkern betreut, so dass Störungen sehr schnell entdeckt werden.

Entsprechend gibt es weltweit hunderte von Bienenforschungsinstituten mit jeweils Dutzenden von Mitarbeitern, die Ursachenforschung betreiben, und es gibt öffentliche Gelder für diese Forschung.

Sie alle haben bisher kein Mittel z.B. gegen die nunmehr fast weltweit verschleppte Varroamilbe gefunden. Sie alle tappen nun auch nach mehreren Monaten der Forschung über die Ursachen des neuen Bienensterbens noch im Dunkeln.

Mein Schluss: Im Falle der Einschleppung eines solchen Erregers bei Ameisen wären unsere Ameisen ganz arm dran!

Dies ist als Hinweis auf die Dimensionen der Verantwortung gedacht, die man übernimmt, wenn man exotische Ameisen importiert, verkauft/kauft und häufig unzureichend gegen Ausbruch gesichert bei sich hält.

Zurzeit mehren sich Fälle von scheinbar geheimnisvollem Siechtum und Todesfällen bei einheimischen und exotischen Ameisen in Heimhaltung. Ich werde mit Anfragen bombardiert und um Untersuchung der Ursachen gebeten. Ist der Ernstfall bereits eingetreten?

Wenn man die Dimensionen solcher Untersuchungen bei der Honigbiene zum Vergleich nimmt, dürfte jedem klar werden, dass ich allein, ohne Labor, derartige Forschung nicht betreiben kann!

Die richtigen Schlüsse aus dieser Situation zu ziehen, bleibt dem Gewissen und Verstand jedes einzelnen Beteiligten überlassen.

(A. Buschinger 04.05.2007)


Eine invasive Camponotus-Art (26.03.2007)

http://p211.ezboard.com/fantfarmfrm3.showMessage?topicID=2664.topic

Hier wird im amerikanischen Forum über Camponotus planatus berichtet. Die Art ist in Mittelamerika heimisch. Sie wurde an einige Orte in den südlichen USA verschleppt, wo sie sich in städtischen Regionen jetzt zur Plage („pest“) entwickelt. Sieht nach den Bildern in dem thread eigentlich sehr hübsch aus und erinnert (mich) eher an eine Formica-Art.

Was man daraus schließen muss: Auch Camponotus-Arten, die zurzeit (oft unbestimmt!) von den Ameisenhändlern in beträchtlicher Artenzahl aus Südeuropa, sowie aus Südamerika, Australien und Japan importiert werden, können invasiv werden! Vorsicht ist also auch bei dieser Gattung dringendst geboten; am besten nicht kaufen!

(A. Buschinger, 26.03.2007)


Eine neue wissenschaftliche Webseite über die Ameisen Spaniens (22.03.2007)

http://www.hormigas.org/

In Spanisch, einige Bestimmungsschlüssel in Englisch. Man kann für jede in Spanien jemals angetroffene Art eine Verbreitungskarte generieren sowie die zugehörige Literatur und unpublizierte Funddaten aufrufen. Wunderbar!!!