Ökologische Bedeutung
Der Mensch ist bedeutender als die Ameisen.
Wirklich?
Was würde ein unabhängiger Außerirdischer dazu sagen? Sicher hat der Mensch Bedeutendes geleistet, doch in erster Linie ist seine Leistung in der Bedeutung für ihn selbst begründet (Rollläden, Zahnbürsten, Computer und Autos, ... all das mag bedeutend sein. Aber eben bedeutend für den Menschen.)
Fakt ist: Die Bedeutung des Menschen für Natur und Umwelt ist eher eine negative: Viele Pflanzen und Tiere sind aufgrund des Menschen ausgestorben.
Fakt ist: Die Bedeutung der Ameisen für Natur und Umwelt ist um ein Vielfaches höher als die der Menschheit.
Fakt ist: Würde der Mensch aussterben, würde sich die Natur größtenteils wieder erholen. Viele Schäden blieben, aber nach relativ kurzen 1 Millionen Jahren wäre die Erde eine ähnliche wie heute.
Fakt ist: Würden hingegen die Ameisen schlagartig aussterben, würden die meisten Ökosysteme zu Lande kollabieren. Die Erde wäre nicht wiederzuerkennen.
Edward O. Wilson, der Begründer der Soziobiologie und einer der bedeutendsten Ameisenforscher, betont diese Tatsache immer wieder, verbunden mit dem Appell für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und für Respekt vor diesen kleinen Wesen, die um so viel länger diese Erde bewohnen als wir Menschen.
Naturschützer - Ameise
Ameisen sind wahre Naturschützer. Ohne sie würden heutige grüne Landstriche oft karg aussehen. Da sie den Boden mit den vielen Gangsystemen auflockern, ermöglichen sie den Pflanzen dadurch ein einfacheres Wurzelwerk aufzubauen. Genau das machen auch Würmer, sie fördern dadurch auch die Humusbildung. In den Tropen kann man sehr gut sehen, wie nützlich Ameisen für die Natur sind. Bevor Pflanzen eine Brachlandschaft besiedeln, siedeln sich die Ameisen dort ein und schichten mehrere Bodenbeläge um. Wenn hingegen Ameisen fehlen würden, fiele es den Pflanzen reichlich schwer, auf solchen Orten sesshaft zu werden. Der Boden würde mit jedem Regenguss ein wenig abgetragen.
Ein weiterer positiver Aspekt ist der Samenaustausch. Formica rufa (Waldameise) trägt die Samen von rund 150 Pflanzenarten durch die Natur. Des Weiteren ist in Ameisen reichen Gebieten eine vermehrte Produktion von Honig durch Bienen festzustellen, da in diesen Gebiete mehr Honigtau zur Verfügung steht.
Tote Tiere und anderer Abfall werden von Ameisen abgetragen, dadurch helfen die Kleinen, den Wald sauber zu halten. Sie selber sind Schädlingsvernichter, aber gleichzeitig auch Nahrung für verschiedene andere Insektenarten. Die Lebensgemeinschaften der verschiedensten Biotope ist durch die Ameisen artenreicher und das biologische Gleichgewicht stabiler geworden als ohne.
So kann man sagen, dass der Schutz der Ameisen ein wichtiger Teil in den Wäldern dieser Erde sein sollte. Doch wenn ich dann manchmal sehe, dass ein paar Jugendliche oder Kinder einen großen Hügel der Formica rufa zerstören, weiß ich nicht mehr, ob die Natur überhaupt noch zu retten ist.