Vermehrung
Allgemein
Vom Ei bis zur Ameise gibt es 4 Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und Endstadium
Nach 4 bis 6 Wochen schlüpfen aus den winzigen Eiern, die die Königin legt, die Arbeiterinnen, aus unbefruchteten Eiern wachsen die Männchen heran. Die Samen für die Befruchtung der Eier trägt die Königin seit dem Hochzeitsflug bei sich. Die Larven werden mit vorverdauter Nahrung gefüttert, bis sie sich zu Puppen entwickeln.
Allgemein
Vom Ei bis zur Ameise gibt es 4 Entwicklungsstadien: Ei, Larve, Puppe und Adult- oder Imaginalstadium, die fertige Ameise. Das Larvenleben selbst ist untergliedert in 3-5 Larvenstadien; aus dem Ei schlüpft die L1 (Larvenstadium 1), diese häutet sich zur L2 usw.. Vor der Häutung zur Puppe spinnt das letzte Larvenstadium in manchen Unterfamilien (z.B. Ponerinae, Formicinae) einen Kokon aus Spinnseide, die der Labialdrüse entstammt. Wenige Tage vor der eigentlichen Puppenhäutung wird der Kotsack entleert, das Meconium abgegeben. Es enthält den gesamten im Laufe des Larvenlebens angesammelten Kot. Bei Kokonpuppen ist das Meconium als dunkler Fleck am Hinterende de Kokons zu sehen. In diesem Zustand, also Kotsack entleert, aber noch nicht zur Puppe gehäutet, wird die Larve als Vorpuppe (Präpuppe) bezeichnet. Sie erscheint schlaffer als die zuvor pralle Larve und ist weniger durchsichtig. In ihrem Inneren bilden sich nun die Fühler, Beine, Flügel usw. aus, die dann nach Abstreifen der Larvenhaut außen an den Puppen sichtbar sind.
Nach 4 bis 6 Wochen entstehen aus den winzigen Eiern, die die Königin legt, die Arbeiterinnen, aus unbefruchteten Eiern wachsen die Männchen heran. Die Samen für die Befruchtung der Eier trägt die Königin seit dem Hochzeitsflug bei sich. Die Larven werden mit vorverdauter Nahrung gefüttert, oft auch mit kleinen Stückchen Insektenfleisch, bis sie sich zu Puppen entwickeln.
Geschlechtstiere
Es gibt einmal die Männchen ( die Bezeichnung „Drohnen“ ist bei Ameisen unüblich), zum anderen die unbegatteten Jung-Königinnen. Zum Hochzeitsflug verlassen diese das Nest. Die Königin paart sich mit einem Männchen aus einem anderen Nest in der Luft. Danach wirft sie die Flügel ab und gründet einen neuen Staat.
Die ersten Arbeiterinnen muss die Königin noch alleine aufziehen. Es gibt auch Arten in denen die Königin ein paar Arbeiterinnen mitnimmt. Die Königinnen mancher Arten können über 20 Jahre alt werden.
Die Männchen sterben nach dem Hochzeitsflug und erfüllen sonst keine weiteren Aufgaben.
Die Arbeiterinnen sind theoretisch in der Lage Eier zu legen. Der Eierstock ist hingegen nicht so stark entwickelt, wie der bei einer Königin. Bei manchen Arten haben die Arbeiterinnen überhaupt keine Ovarien, z.B. bei Tetramorium spp.. Des Weiteren wird die Eiablage der einzelnen Arbeiterinnen mit einem Botenstoff der Königin unterdrückt. Bei anderen Arten fressen Arbeiterinnen die von ihren Schwestern gelegten Eier („policing“). Wenn die Königin stirbt, beginnen die Arbeiterinnen mit der Eiablage, falls sie Ovarien besitzen. Das Volk kann dann noch über 2-3 Jahre Männchen aufziehen, bis die letzten Arbeiterinnen weggestorben sind.
Nach dem Hochzeitsflug schwillt das Abdomen (besser: Die Gaster) der Königin stark an. Dann beginnt sie mit der Gründung eines neuen Staates.
Nicht alle Arten machen Hochzeitsflüge. Vielfach kopulieren die Geschlechtstiere bereits im Mutternest, was besonders bei polygynen Arten vorkommt.
Bei manchen Arten ist bekannt, dass die Weibchen mit Sexuallockstoffen die Männchen anlocken und stimulieren. Diese „Sexualpheromone“ sind bei Myrmicinen vielfach im Sekret der Giftdrüse enthalten. Dann können sich begattungsbereite Weibchen außerhalb des Nestes, oder nach einem Flug am Treffpunkt, aufstellen und mit ausgestrecktem Stachel ihr Pheromon an die Luft abgeben („Locksterzeln“, „sexual calling“. Bild: Dorono ) Bei der Pharaoameise stammt das Sexualpheromon aus der Dufour-Drüse (die dem Genitaltrakt ansitzt) und den Bursa-Seitentaschen (Bursa copulatrix: Begattungstasche).
Auch andere am Gasterende gelegene Drüsen können Sexuallockstoffe produzieren. Besonders eigenartig sind die flügellosen, der Arbeiterin gleichenden Weibchen („gamergaten“) bei der Ponerinen-Gattung Diacamma. Sie erzeugen ihren Lockstoff in Drüsen innerhalb der Tibien (Schienen) der Hinterbeine. Beim Reiben der Hinterbeine über die Gaster wird das Tibialdrüsensekret auf die Gaster aufgetragen, die dann für Männchen attraktiv wird. (K. Nakata, K. Tsuji, B. Hölldobler, A. Taki 1998: Sexual calling by workers using the metatibial glands in the ant, Diacamma sp., from Japan (Hymenoptera: Formicidae). J. Insect Behavior 11, 869-877).