Gemeinschaftshaltung von Ameisen

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Begründung: überschneidet sich mit Halten mehrerer Königinnen oder Arten in einem Formikarium, hierher umziehen --DmdM (Diskussion) 16:32, 15. Mai 2013 (CEST)


Unter Gemeinschaftshaltung versteht man in der Ameisenhaltung die Vergesellschaftung von mehreren Kolonien oder Arten im selben Formikarium.

Da die Ameisenhaltung als breit ausgeübtes Hobby noch recht jung ist und erst der Ameisenhandel per Internet seit gut 10 Jahren (ab 2000) eine Vielzahl von Arten gleichzeitig leicht verfügbar machte, ist die Vergesellschaftung verschiedener Arten in der Haltung ein noch weitgehend unbetretenes Feld.

Sie wird insbesondere dadurch verkompliziert, dass viele Ameisenarten mäßig bis ausgeprägt territorial sind, daher unterdrücken sie andere Arten früher oder später (z. B. indem sie sie von der Futterquelle ausschließen) oder bekämpfen sie aktiv (s. a. Dominanzhierarchie). Im Laufe ihrer Entwicklung wachsen die meisten Kolonien zudem stark, woraus sich eine Verschiebung des Kräfteverhältnisses und eine Ausweitung des Territoriums, das als "Heimat" angesehen wird, ergibt.


Unter welchen Umständen kommt eine Vergesellschaftung in Frage?

Folgende Punkte sollten vor der Besetzung eines Formikariums mit verschiedenen Kolonien geklärt werden:

  • Welche Art ist für so ein Vorhaben grundsätzlich geeignet? - Bei stark territorialen Arten wie der Schwarzen Wegameise, diversen Formica-Arten, großen Camponotus-Arten (C. cruentatus, herculeanus, ligniperdus und viele mehr) ist eine Vergesellschaft mit der gleichen Art grundsätzlich unmöglich; bei Arten mit kleinem Aktivitätsradius oder gering ausgeprägter Aggressivität untereinander kann sie funktionieren wenn reichlich Ausweichmöglichkeiten vorhanden sind.
  • Wie viel Platz kann ich entbehren?
  • Wie kann ich die Lauffläche maximieren? (Strukturierung der Arena)
  • Was passiert wenn die Kolonien getrennt werden müssen?

Bei der gemeinsamen Haltung verschiedener Arten kommt Folgendes hinzu:

  • Hat jede Art eine ihrem natürlichen Lebensraum entsprechendes Rückzugsgebiet? - Wenn nicht sind Konflikte wahrscheinlicher und die grundlegende Stabilität der Gemeinschaft erscheint fraglich.

Beispiele für Vergesellschaftungen

Buschinger, A. und S. Schmid 2005: Futter für Feinde fördert Frieden. - Ameisenschutz aktuell 19, 99-101. Haltung von Camponotus herculeanus zusammen mit Temnothorax unifasciatus. Eine Abb. zeigt, wie T. unifasciatus - Arbeiterin einer C. herculeanus- Arbeiterin anscheinend Futter anbietet.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise