Dorylus

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Dorylus
Dorylus gribodoi Arbeiterin Dorylus gribodoi Arbeiterin
Systematik
Unterfamilie: Dorylinae
Gattung: Dorylus
Wissenschaftlicher Name
Dorylus

Fabricius, 1793

Die Gattung Dorylus gehört zu den Wanderameisen der Alten Welt. Die größten Völker sollen über 20 Millionen Individuen umfassen. Dabei sind sie stets monogyn. Neue Kolonien werden durch Aufteilung gebildet, wenn junge Königinnen aufgezogen wurden. Die Königinnen sind flügellos. Die Begattung findet im Volk statt, wozu Arbeiterinnen fremde Männchen einfangen und zu einer jungen Königin schleppen. Die Männchen sind geflügelt. Sie haben eine ungewöhnlich dicke Gestalt, die kaum noch an Ameisenmännchen erinnert. Eine englische Trivialbezeichnung trifft ihr Aussehen eigentlich am besten: "sausage fly" (Wurstfliege). Die bekanntesten Dorylus-Arten heißen: Dorylus nigricans, D. mayri, D. burmeisteri und D. fulvus.


109 Dorylus Mä..jpg

Bild 1: Das Männchen einer Art der Gattung Dorylus, aus Namibia. Die Gesamtlänge (ohne Fühler) beträgt 30 mm (gemessen!). Mehrere der Tiere waren im Pool einer Gästefarm gelandet.

Die Männchen von Dorylus haben auffallend große, z. T. dolchartig spitze Mandibeln. Wahrscheinlich dienen sie dem Festhalten auf der Königin während der Paarung. Die gezeigte Art dürfte Dorylus fulvus sein, evtl. die Unterart D. fulvus badius, die im nördlichen Südafrika nachgewiesen wurde und somit auch in Namibia leben dürfte.

Auffallend sind die beim Männchen dieser Art sehr schlanken Mandibeln und die „lockige“ Behaarung am Kopf (Bild 2, Kopfbreite inkl. Augen 5 mm).


Dorylus-Mä.jpg

Bild 2: Kopf des Dorylus-Männchens von Bild 1, von vorn gesehen. Die Mandibeln weisen senkrecht nach unten.


Dorylus-Mä-Kopf-ventral.jpg

Bild 3: Kopf des Männchens von "hinten" (= der dem Thorax zugewandten Seite).


Weitere Bilder befinden sich hier.

Ein kleiner Film zeigt Dorylinen, vielleicht D. nigricans, jedenfalls Heeresameisen. Er enthält eindrucksvolle Szenen der wandernden Ameisenmassen, die eine lebende Brücke bilden, über die zahllose Ameisen strömen. Schließlich überfallen und zerlegen sie eine landlebende Krabbe. Leider gibt es keine Zusatzinformationen über den Ort oder gar die Art: http://youtube.com/watch?v=aIj-YS0_5LY