Lebenserwartung von Ameisen
Das Alter von Ameisenkolonien wie auch von einzelnen Ameisen ist wegen deren zum Großteil sehr verborgener und geschützter Lebensweise schwierig zu ermitteln; man wird sich daher überwiegend an Erfahrungen aus in Gefangenschaft gehaltenen Kolonien orientieren müssen, auch wenn die Lebensdauer im Freiland aufgrund der vielen einwirkenden Faktoren wesentlich geringer ausfallen kann.
Lebensdauer von Arbeiterinnen
Je nach Art treten hier erhebliche Schwankungen auf; während die Arbeiterinnen der Pharaoameise durchschnittlich nur etwa drei Monate leben, werden größere Tiere mehrere Jahre alt. Auch innerhalb einer Kolonie erreichen Tiere je nach Größe (siehe Polymorphismus) ein sehr unterschiedliches Alter.
Lebensdauer von Männchen
Männliche Ameisen werden nur zur Fortpflanzung aufgezogen, sie haben innerhalb der Kolonie keine weitere Funktion. Eine Ausnahme stellt hier z. B. Camponotus herculeanus dar, bei denen die männlichen Tiere bis zum Abflug aktiv an der Trophobiose teilnehmen.
Männchen sind daher zumeist sehr kurzlebig und sterben wenige Stunden oder Tage nach dem Schwarmflug. Männchen von Arten, die sich über "female calling" finden, können experimentell über mehrere Monate am Leben gehalten werden, während dies bei Arten, die synchronisiert in Massen schwärmen, nicht möglich ist. Referenzfehler: Für ein <ref>
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- Leptothorax lichtensteini: 2,5 Jahre durchschnittlich [1]
- Monomorium pharaonis: 9-10 Wochen maximal [1]
- Myrmecia gulosa: 1,7 Jahre durchschnittlich, maximal 1,3-2,2 Jahre [1]
- Myrmecia nigriceps: 2,2 Jahre durchschnittlich, maximal 2,1-2,4 Jahre [1]
- Myrmecia nigrocincta: 1,2 Jahre durchschnittlich, maximal 1,1-1,3 Jahre [1]
- Myrmecia pilulosa: 1,3 Jahre durchschnittlich, maximal 1,12-1,6 Jahre [1]
- Myrmecia vindex: 1,9 Jahre durchschnittlich, maximal 1,4-2,6 Jahre [1]
- Myrmica rubra: 2 Jahre [1]
- Pogonomyrmex owyheei: ein bis zwei Jahre [2]
- Temnothorax nylanderi: 3 Jahre [1]
Männchen
- Atta colombica: wenige Tage [3]
- Azteca: wenige Tage [3]
- Ectatomma ruidum: bis zu 116 Tagen [3]
- Paraponera clavata: bis zu 116 Tagen [3]
Königinnen
- Atta sexdens: 14 Jahre; Unterart rubropilosa: 15,3 Jahre [1]
- Camponotus consobrinus: über 7 Jahre durchschnittlich[1]
- Camponotus herculeanus: über 10 Jahre [1]
- Camponotus lateralis: 8 bzw über 5 Jahre [1]
- Camponotus fellah: 26 Jahre [4]
- Camponotus perthiana: 23,2 Jahre [5]
- Ectatomma ruidum: 8,8 und 9 Jahre [1]
- Formica rufibarbis: 14 Jahre [1]
- Formica sanguinea: 20 Jahre [1]
- Lasius alienus: 9,25 Jahre [1]
- Lasius flavus: 18 Jahre [1]
- Lasius niger: 28,75 Jahre [6]; diese Art hält damit den Rekord beim nachgewiesenen Alter unter den sozialen Insekten
- Leptothorax lichtensteini: 12-15 Jahre [1]
- Messor semirufus: 9 Jahre [1]
- Monomorium pharaonis: 39 Wochen [1]
- Myrmecia gulosa: 12 Jahre [5]
- Myrmecia vindex: 10 Jahre [5]
- Myrmecocystus mimicus: über 11 Jahre [1]
- Odontomachus sp.: 4 Jahre [1]
- Pogonomyrmex badius: 17 Jahre [1]
- Pogonomyrmex owyheei: 30 Jahre im Freiland, geschätzt [2]
- Temnothorax nylanderi: 15 Jahre [1]
- Rhytidoponera purpurea: 12,5 Jahre [1]
- Solenopsis invicta: 5,8-6,8 Jahre durchschnittlich, je nach Ort [1]
- Stenamma westwoodi: 17 oder 18 Jahre [1]
Einzelnachweise
- ^ a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z aa ab Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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wurde kein Text angegeben. - ^ a b Porter, S.D. & C.D. Jorgensen (1988): Longevity of harvester ant colonies in southern Idaho; J. Range Manage, 41:104-107
- ^ a b c d Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
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wurde kein Text angegeben. - ^ Merav Vonshak & Alex Shlagman (2009): A Camponotus fellah queen sets a record for Israeli ant longevity; Israel Journal of Entomology
- ^ a b c Caryl P. and Edna Haskins, “Note on Extraordinary Longevity in a Queen of the Formicine Ant Genus Camponotus,” Psyche, vol. 99, no. 1, pp. 31-33, 1992. doi:10.1155/1992/53614
- ^ Kutter, H. & R. Stumper (1969): Hermann Appel, ein leidgeadelter Entomologe (1892-1966). Proc. Sixth Int. Congr. IUSSI (Bern), 275-279.
Literatur
- Hölldobler B. & E. O. Wilson (1990): The Ants, Kapitel "Colony Life Cycle"; Springer Verlag/Harvard University Press