Gegenseitige Hilfe
Cataglyphis cursor graben verschüttete Nestgenossinnen aus.
In einer neuen Arbeit in der Zeitschrift PLoS ONE wird berichtet, dass Cataglyphis cursor-Arbeiterinnen unter Sand verschüttete Nestgenossinnen gezielt ausgraben.
Die Tiere wurden mittels einer Nylonschlinge halb unter Sand begraben festgehalten. Nestnossinnen gruben den Sand weg bis sie an den Nylonfaden kamen; dann begannen sie den Nylonfaden zu beißen. Sie hatten also anscheinend „erkannt“, was das eigentliche Problem ihrer Nestgenossin war.
Hilfe kam nur eigenen Nestgenossinnen zugute, nicht aber Arbeiterinnen derselben Art aus einem fremden Nest. Verschüttungsalarm und Rettungsgrabungen hat man schon 1965 bei Blattschneiderameisen beschrieben (Markl 1965). Die Alarmierung erfolgte bei diesen durch heftige Stridulation der verschütteten Tiere, bei Cataglyphis scheint es sich um einen chemischen Alarm zu handeln.
NOWBAHARI E, SCOHIER A, DURAND J-L, HOLLIS KL (2009): Ants, Cataglyphis cursor, Use Precisely Directed Rescue Behavior to Free Entrapped Relatives. PLoS ONE 4(8): e6573.
http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0006573
MARKL H (1965) Stridulation in leaf-cutting ants. Science 149: 1392–1393
84.167.99.190 15:56, 10. Nov. 2009 (UTC) z