Größe des Nestes
Die Größe des Nestes richtet sich nach der Größe der Kolonie. Eine begattete Gyne mit nur wenigen Arbeiterinnen benötigt nur eine einzelne Kammer. Dies ist auch der Grund, warum sie bei der Haltung zumeist recht lange ein Reagenzglas als Nest akzeptieren und erst beim Anwachsen der Kolonie in ein angebotenes Nest umsiedeln. Bei in Erdhöhlen lebenden Arten reicht es, wenn diese Kammer wenige Zentimeter unter der Bodenoberfläche ist. Erst wenn diese Höhle zu 60-70% mit Ameisen gefüllt ist, sollte man 1-2 weitere Höhlen anbieten und wiederum abwarten bis diese zu 60-70% gefüllt sind, bevor man weiter ausbaut. Stehen zuviele Höhlen und Gänge zur Verfügung, kann es passieren, dass diese von den Ameisen zur Entsorgung benutzt werden, was zum Schimmeln des Nestes führen kann.
Die Größe der Höhlen richtet sich nach Art und Größe der Ameisen. Bei kleinen Ameisen reichen zumeist Höhlen mit 4 bis 5cm Durchmesser. Für größere Arten sollten die Höhlen bis zu 10cm gross sein, wobei nach oben keine Grenzen gesetzt sind. Man sollte aber beachten, dass die Gyne sich zumeist in kleineren Kammern wohler fühlt.
Auch der Durchmesser von Gängen und Verbindungsschläuchen (z. B. zwischen Arena und Nest) richtet sich nach der Größe der jeweiligen Ameise. Als Faustregel gilt: "Die Ameisen müssen noch aneinander vorbeikommen." Daher sollte man den 2- bis 3-fachen Umfang der Ameise als Gangdurchmesser einplanen.
Wenn es möglich ist, sollte man die Ameisen das Nest selbst bauen lassen. Vorgefertigte Nester werden zumeist zu gross konzipiert, was bis zum entsprechenden Anwachsen der Kolonie zu erhöhter Wachsamkeit im Nest führen kann, vermutlich da aus unbenutzten Höhlen und Gängen Feinde kommen könnten. Bauen die Ameisen ihr Nest selbst, wird es von ihnen automatisch an den Platzbedarf angepasst.