Lasius neglectus
Lasius neglectus (die "vernachlässigte" oder "übersehene" Lasius) ist eine ursprünglich in Osteuropa und der Türkei beheimatete, und mittlerweile stark invasive Ameisenart. Sie breitet sich langsam nach Westen aus, und hat den Osten Deutschlands bereits erreicht. Auch nach Spanien und in andere europäische Länder gelangte sie durch Verschleppung, wahrscheinlich mit Erde in Blumentöpfen oder dergleichen.
L. neglectus ist eine stark invasive Art, die einheimische Arten verdrängt und in der Natur diverse Schäden anrichten kann, u. a. durch exzessive Blattlauszucht auf Obstbäumen. Im Honigtau siedeln sich Rußtau-Pilze an, deren schwarzer Belag den Pflanzen die Fotosynthese erschwert, und die Früchte unansehnlich macht.
Die Kolonien sind hochgradig polygyn und betreiben Inzucht, zumindest einzelne Populationen sind unikolonial.
Diese Ameise zieht auch in Wohnhäuser ein, wo sie gerne in elektrischen Anlagen siedelt. In der Folge treten Kurzschlüsse auf.
Vor der noch rascheren Ausbreitung der Art z. B. durch den Ameisen-Handel muss dringend gewarnt werden! (In einem der Ameisenforen wurde die Art bereits als "für Anfänger geeignet" charakterisiert.)
Ausführliche Informationen (in englischer Sprache) finden sich hier: Global Invasive Species Database - Lasius neglectus