Ereignisse 2013

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Siehe auch das Archiv älterer Ereignisse.


Ameisen, die schwimmen, tauchen und unter Wasser Beute machen! (13. Feb. 2008)

Die tropischen Kannenpflanzen der Gattung Nepenthes enthalten in den auffälligen Kannen ein Verdauungssekret. Als carnivore Pflanzen ernähren sie sich zum Teil von den in die Kannen geratenen Insekten. Darunter sind auch Ameisen und Termiten. Aber es geht auch anders: Schon lange weiß man, dass Ameisen in die Kannen tauchen und sich an der Beute der Pflanzen vergreifen können!

Jetzt ist eine Doktorarbeit aus Würzburg und Cambridge (GB) online gegangen, wo das Ganze sehr intensiv untersucht wurde: Bohn, Holger Florian (2007): Biomechanik von Insekten-Pflanzen-Interaktionen bei Nepenthes-Kannenpflanzen.

http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/frontdoor.php?source_opus=2610

Der Verfasser, Dr. H. F. Bohn, hat eine Kurzfassung seiner Arbeit unter der angegebenen URL ins Netz gestellt. Man kann dort auch die gesamte Dissertation (199 Seiten, etliche Bilder) downloaden.

Ein paar Auszüge aus der Zusammenfassung:

Ziel dieser Arbeit war es, die Rolle mechanischer Faktoren in der Interaktion zwischen der Kannenpflanze Nepenthes bicalcarata und der Ameise Camponotus schmitzi aufzuklären, bei der Ameisen Gegenanpassungen zu spezialisierten pflanzlichen Fangstrukturen entwickelt haben…..

Bisher wurde angenommen, dass Nepenthes-Kannen Tiere mit Hilfe von rutschigen Wachskristallschichten fangen. Ich konnte zeigen, dass ein weiterer, bisher unbekannter Fangmechanismus existiert, welcher auf speziellen Oberflächeneigenschaften des Kannenrandes (Peristom) und "Insekten-Aquaplaning" basiert. Das Peristom besitzt eine regelmäßige Mikrostruktur, welche dafür sorgt, dass die Oberfläche vollständig mit Wasser benetzbar ist, so dass sie bei feuchter Witterung von homogenen Flüssigkeitsfilmen überzogen ist. Auf dem trockenen Peristom können Ameisen ohne Schwierigkeiten laufen und Nektar von den am inneren Peristomrand gelegenen Nektarien ernten. Wird die Oberfläche aber beispielsweise durch Regen nass, rutschen die meisten Tiere ab und stürzen in die Kanne….

Im Rahmen der Untersuchungen, welche mechanischen Anpassungen C. schmitzi-Ameisen für das Leben auf N. bicalcarata besitzen habe ich mich auf die Fragen konzentriert, wie es den Ameisen gelingt den Peristom-Fangmechanismus zu umgehen und welche Anpassungen sie besitzen um in der Kannenflüssigkeit tauchend und schwimmend nach Nahrung zu suchen. Im Gegensatz zu generalistischen Arten stürzen C. schmitzi-Ameisen auf dem nassen Peristom nicht ab. Durch selektive Manipulation der tarsalen Haftstrukturen konnte ich demonstrieren, dass die Arolien für die Peristomlauffähigkeit der C. schmitzi-Ameisen eine wesentliche Rolle spielen…..

Für das Furagieren in der Kannenflüssigkeit verfügen C. schmitzi-Ameisen über ein sich wiederholendes, stereotypes Verhaltensmuster, welches aus einer Unterwasserlauf- und einer Oberflächenschwimmphase besteht. Meine Untersuchungen dieses Verhaltensmusters zeigten, dass die Ameisen am Ende der Unterwasserlaufphase mit Hilfe ihres stets vorhandenen Auftriebs zur Flüssigkeitsoberfläche aufsteigen. Dabei taucht ein Teil ihres Hinterleibs aus der Kannenflüssigkeit auf, was den Ameisen die Sauerstoffaufnahme aus der Luft ermöglicht.

Nach dem Auftauchen schwimmen C. schmitzi-Ameisen mittels schneller Beinbewegungen an der Oberfläche der Kannenflüssigkeit….

(A. Buschinger 13. 02. 2008)


Mitnahme von Exoten bei Urlaubsreisen? (09. Feb. 2008)

http://www.ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/31380-mitnahme-von-exoten-bei-urlaubsreisen-2.html

Zum Thema gibt es unter dieser URL einen interessanten Beitrag eines INSIDERS! Für alle, die das bisher noch immer nicht glauben/ wahrhaben möchten!

Ich kann nur sagen, wie es am Wiener Flughafen aussieht auf dem ich als Veterinär arbeite ( aber nachdem wir ja mittlerweile alle in der EU leben, wird es nicht so unterschiedlich sein): Generell ist die Einfuhr aller wildlebenden Spezies verboten, da man sehr leicht fremde Pilze,Viren und Bakterien einschleppen kann (Ganz zu schweigen von der Gefahr die von Neophyten und Neozoen ausgeht). Weiters besteht das Problem des Artenschutzes und ich kann nur sagen wir hatten keine Vorlesung mit dem Thema: " Ameisenarten dieser Welt mit Schwerpunkt "Rote Liste"". Also würde ich die Ameise zu einen Professor auf der Biologie bringen (und somit schaut es generell schlecht aus die Gyne wieder zu sehen) um zu überprüfen ob krimineller Tatbestand besteht, denn wir alle wissen: Torheit schütz vor Strafe nicht. Und zumindest in Wien ist es mittlerweile zu so dreisten Schmuggel-Versuchen gekommen, dass wir die Direktive erhalten haben alle Delikte anzuzeigen. Also ist meines erachtens nicht die Ausfuhr sondern eher die Einfuhr in den EU Raum das Problem ( und nein es gibt selten bis Fast nie Haftstrafen, aber erhebliche Geldstrafen (besonders bei Gewerblichen Schmugglern ( dabei zählt die Menge ( also nichts mit:" ich hab noch für 4 oder 5 Freunde welche mitgenommen!!")))

@Ice_try: Wegen des Zolls: Es gilt für Österreich, wahrscheinlich auch Rest EU, es gibt Reisefreimengen und Reisefreigrenzen (RF-Grenze z.b.: für Zigaretten und Alkohol und RF-Grenzen für Schmuck, Gewand und Elektronik) Die RF-Grenze liegt bei 175 Euro pro Person und kann nicht aufgeteilt werden. aber Schau einfach auf die HP des Finanz-Ministeriums deines Landes dort sollte es detailiert aufgeschlusselt sein (Vorallem wegen den befreiungen wegen Hausrat bei umzug oder Erbschaft etc)


Ameisengift gegen Fettzellen, Spinnengifte gegen Krebs? (25.01.2008)

Mehr durch Zufall kam ich auf folgenden link:

http://www.ameisen-info.eu/index.htm

Die Seite enthält eine Galerie mit Ameisenbildern

http://www.ameisen-info.eu/galerie.htm

Daraus geht hervor, dass einige Arten von den bekannten deutschen Händlern geliefert wurden, und dass sie für medizinische „Forschungen“ Verwendung fanden bzw. finden. Zitat aus dem Text des Seitenbetreibers:

Ich finde diese Insekten bemerkenswert und arbeite beruflich mit den Giftcocktails einzelner Species. Wirkstoffe, die örtlich begrenzt Fettzellen zerstören, wurden mittlerweile auch von der Toximed GmbH und mir zur Patentierung eingereicht.

Mit der "Toximed GmbH" kommt man im Internet allerdings nicht weit, obwohl die Seite http://www.ameisen-info.eu/index.htm erst am 5. September 2007 aktualisiert wurde.

Immerhin ist das ein erstes mir bekannt gewordenes Beispiel dafür, dass Ameisenhändler, wie so oft behauptet, Exoten an „Forschungsinstitute“ geliefert haben.

Neugierig geworden habe ich etwas weiter gegoogelt und habe einen m.E. bemerkenswerten thread gefunden, aus dem Mai 2007:

http://forum.prostatakrebs-bps.de/showthread.php?t=1650

Den sollte man sich mal in Ruhe durchlesen. Ich will kein Urteil dazu abgeben; dazu liegt nicht genügend Information vor.

Auch die Suche nach der genannten „ABiTec-Forschungsgruppe“ führt nur wieder zurück zu Seiten, die alle von demselben, offenbar sehr vielseitigen „Forscher“ betrieben werden.

http://www.abitec-home.de/ ist eine „funktionierende“ URL. Unter „Aktuell“ findet man da jedoch: 18.12.2006 Wissenschaftliche Kooperation mit Toximed GmbH Patentpool wird beendet.

Kleiner Widerspruch zu dem o.a. Zitat betreffs "Fettzellen"?

Immerhin, unter http://www.abitec-home.de/projekte.htm kann man hochgezüchtete "Bio-Mehlwürmer" kaufen!

Was soll man davon halten?

(A.B.)


Update: Harpegnathos venator mit tödlichem Milbenbefall (23.01.2008)

Mittlerweile wurden die Harpegnathos venator aus dem Shop entfernt, da die Shop Betreiber, nach Angaben von Käufern, diese versehentlich mit Milben infiziert rausschickten. Den Käufern wurden die Kosten erstattet. Beim oben genannten Fall jedoch kann davon ausgegangen werden, dass dies durch Eigenverschulden passierte. Deshalb ist auch nochmal die Aussage von A. Buschinger zu unterstreichen, dass man die Ameisen nach Erhalt genau kontrollieren sollte!

(M.A.)


Harpegnathos venator mit tödlichem Milbenbefall (23.12.2007)

In diesem thread kann man Bilder von todgeweihten Harpegnathos venator sehen: http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6814

Der Halter hatte die Tiere am 29. November von einem Ameisenhändler bekommen.

Bilder am 2. Dezember zeigen ein total nasses Becken, Deko-Material aus dem Wald „in den Backofen geschoben“ (!), aber lebende Heimchen verfüttert, und ein Ast schimmelte.

Bereits am 14. Dez. zeigt der Halter ein Bild, auf dem Vorderkopf und Mandibelbasis einer Arbeiterin (das Tier rechts im Bild) von Milben dicht bedeckt ist: Bild 1

Am 17. Dez. ist es dem Halter aufgefallen: „So ich denke auf den Bildern sieht man ziemlich gut dass die Ameisen jetzt irgendwie komisch aussehn. Die Tote allerdings war sauber. Da war nichts von dem brauen Zeugs zu sehn.“

Das Bild zeigt, dass das „braune Zeugs“ Massen von Milben sind. Beim Tod ihrer Futterquelle steigen die Milben natürlich ab und suchen sich neue Opfer.

Der Forenbetreiber empfiehlt am 18. Dez.:

„Das sind Milben welche häufig bei Futtertieren (Grillen und Heimchen) zu finden sind. Sie sehen aus wie Schildläuse und saugen das befallene Tier an den Weichteilen (Augen und Gelenken) an.

http://www.reptilienboard.de/print,threadid-774,page-1,sid-2ab3839f6a2e0c7df69cd00ec0ef7347.htm

Notfallplan:

Mach das Becken komplett trocken oder nimm die Tiere aus dem Nest! Das befallende Tiere sofort entfernen! Biete den Tieren ein trockenes Nest mit Sand/Lehm zum eingraben an. Häufig können die Ameisen im kornig, sandigen Boden die Milben abstreifen. Biete den Tieren nur eine Wassertränke an! Prüfe Deine Futtertiere mit einer Lupe nach solchen Milben!

Dem kann man teilweise zustimmen, nur dass die Augen bei Ameisen absolut keine Weichteile sind. Auch das „Abstreifen“ der Milben im Sand dürfte nicht funktionieren.

Abbürsten einer befallenen Arbeiterin durch den Halter brachte keinen Erfolg, und am 23. 12 07 stellt der Halter betrübt fest, dass wieder eine Arbeiterin befallen ist.

Aus dem Bericht ist nicht klar zu erkennen, ob die Milben aus dem Laden stammen oder später, von Nestmaterial oder Heimchen, auf die Ameisen übergestiegen sind.

Auf jeden Fall ist es aber dringend zu empfehlen, neu gekaufte Ameisen sofort sehr gründlich mittels einer sehr guten Lupe zu untersuchen!

(A. Buschinger)


Das Allerletzte: Miserable, aber gültige Beschreibungen „neuer“ Ameisenarten! (10.12.2007)

Dem amerikanischen Ameisenforum http://p211.ezboard.com/bantfarm entnahm ich die folgenden Informationen, die eine Warnung an alle Wissenschaftler enthalten: http://p211.ezboard.com/Threat-to-ant-taxonomy/fantfarmtheantfarmsmessageboard.showMessage?topicID=5767.topic

Da publiziert ein in Holland lebender indischer „Wissenschaftler“, Dr. Dewanand Makhan, serienweise „neue“ Arten von Springspinnen, Mollusken, Käfern, und neuerdings von Ameisen. Bei Käferforschern hat er bereits einen schlechten Ruf wegen der unzureichenden Beschreibung von Arten, die nicht wieder erkennbar sind, weil auch die Typen nicht in den angegebenen Museen zu finden sind oder sich im Besitz des Autors befinden.

Nun hat er sich auch über Ameisen hergemacht. Drei Arbeiten, alle über Arten aus Surinam (Südamerika) sind hier verlinkt:

http://www.calodema.com/freefiles/makhan/discothyrea.pdf

Discothyrea soesilae (benannt nach der Frau des Autors, Soesila Makhan)

http://www.calodema.com/freefiles/makhan/pheidole.pdf

Pheidole soesilae (ebenfalls nach Frau S. Makhan benannt)

http://www.calodema.com/freefiles/makhan/pyramica.pdf

Sechs “neue” Pyramica-Arten.

Insbesondere in dieser Arbeit ist klar zu erkennen, dass der Autor sich keine Mühe gemacht hat, seine eigenen Kenntnisse auf aktuellen Stand zu bringen.

So hat er die wichtigste Literatur zur Gattung Pyramica bzw. zur Tribus Dacetini von B. Bolton nicht zitiert. Von den laut A. Wild vermutlich an die 100 Pyramica-Arten in Surinam erwähnt er nicht eine einzige. Ein „Bestimmungsschlüssel“ enthält lediglich sechs Arten, eben die in der Arbeit als „neu“ beschriebenen!

Trotz der miserablen Abbildungsqualität ist erkennbar, dass zumindest P. rishwani und P. wani keine Pyramica sind, sondern der Gattung Strumigenys (nach der Auffassung von Bolton) angehören.

Ein „Holotypus Arbeiterin“ (Abb. 9) ist klar erkennbar eine Gyne; Abb. 10 zeigt angeblich den Kopf desselben Tieres, also des „Holotypus“, ist aber sehr wahrscheinlich ein anderes Individuum (Holotypus einer Art kann stets nur ein einziges Individuum der Art sein).

In der Arbeit Makhan, D. (2007): Six new Pyramica species from Suriname (Hymenoptera: Formicidae), Calodema suppl. Paper no. 24 (2007) wurden die folgenden “neuen” Arten beschrieben. In gewisser Hinsicht aufschlussreich ist die Etymologie, die Ableitung der Namen von den Vornamen der Familienmitglieder!

P. amrishi: Nach Sohn Amrish Makhan

P. aschnae: Nach Tochter Aschnakiran Makhan

P. aschnakiranae: Nach Tochter Aschnakiran Makhan

P. kiranae: Nach Tochter Aschnakiran Makhan

P. rishwanis: Nach Sohn Rishwan Makhan

P. wani: Nach Sohn Rishwan Makhan

Immerhin steht System dahinter: In einer weiteren Arbeit von D. Makhan, einer Beschreibung zweier neuer Kurzflügelkäfer (Staphylinidae), werden ebenfalls die Söhne Amrish bzw. Rishwan „verewigt“:

http://www.calodema.com/freefiles/makhan/cubanotyphus.pdf

Wie der Autor in dem oben verlinkten Bericht aus dem amerikanischen Ameisenforum richtig bemerkt: Die Tätigkeit solcher Menschen ist ein großes Ärgernis für die Taxonomen, die das Durcheinander wieder bereinigen müssen!

Die österreichische Koleopterologische Rundschau hat bereits 2006 eine Warnung vor D. Makhan veröffentlicht: http://www.nhm-wien.ac.at/nhm/2Zoo/coleoptera/publications/kr2006/0624.pdf

Hier sind weitere üble Machenschaften dieses Herrn dargelegt.

In einem von 120 Wissenschaftlern aus aller Welt unterzeichneten Schreiben an die Universität Utrecht, wo D. Makhan beschäftigt war, wurde gefordert, dem Treiben dieses Mannes Einhalt zu gebieten. Er wurde schließlich suspendiert. Jetzt veröffentlicht er seine Beiträge unter seiner Privatadresse.

Harte Kritik ist allerdings auch angesagt gegenüber dem Herausgeber der Zeitschrift „Calodema“, Herrn Dr. T.J. Hawkeswood aus Richmond, New South Wales, Australien, der Arbeiten wie die von D. Makhan in seinem Blatt veröffentlicht! Seine Webseite: http://www.calodema.com

Es ist wahrhaft an der Zeit, dass die Internationale Nomenklaturkommission nur noch Artbeschreibungen in begutachteten Zeitschriften für gültig erklärt um Auswüchse wie die oben beschriebenen zu verhindern.

(A. Buschinger, 10.12.07)


Internationale Tagung zum Ameisenschutz in Zittau, 15.-16.09.2007 (26.11.2007)

Nach einem ersten Erfahrungsaustausch zwischen Ameisenschützern aus Deutschland, Tschechien und Polen 2002 in Dresden, fand in Zittau vom 15.-16.09.2007 die 2. grenzüberschreitende Fachtagung zum Ameisenschutz statt. An der von der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt und der Ameisenschutzwarte Landesverband Sachsen e. V. organisierten Veranstaltung nahmen 92 Personen aus dem gesamten Bundesgebiet, der Tschechischen Republik und Polen teil.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse ist hier zum download bereit gestellt: http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=551

(A. Buschinger, 26.11.07)


Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt (08.11.2007)

Beschlossen vom Bundeskabinett am 07.11.07

http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/40337.php „Bundeskabinett beschließt Strategie zur biologischen Vielfalt“

(Hier liest man über hoch gesteckte Ziele: Zum Beispiel soll sich im Naturschutz bis zum Jahr 2010 der Anteil der vom Aussterben bedrohten und stark gefährdeten Arten verringern und sich bis 2020 die Gefährdungssituation des größten Teils der "Rote Liste-Arten" um eine Stufe verbessern…..)

http://www.bmu.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/biolog_vielfalt_strategie_nov07.pdf (256 Seiten!)

S. 13: „Es gibt ca. 10.000 Billionen Ameisen, die zu 9.500 Ameisenarten gehören und insgesamt etwa gleich viel wiegen wie alle Menschen der Welt (ca. 6 Milliarden) zusammen“

(Hier ist das BMU nicht up to date: Es sind > 12.000 Ameisen-Arten beschrieben! Und Homo sapiens bringt es zurzeit bereits auf ca. 6,5 Milliarden Individuen)

S. 24/25: „Die Gründe für die Gefährdung von Arten in Deutschland sind hinreichend untersucht.“ (Aufgelistet sind neben vielen anderen Ursachen auch: „Invasive gebietsfremde Arten“)

S. 101: „Biologische Sicherheit und Vermeidung von Faunen- und Florenverfälschung

Maßnahmen zur Umsetzung…

S. 102, EU und Bund: „Erarbeitung einer nationalen Strategie zum Schutz vor invasiven Arten

Usw.; es lohnt sich, in dem PDF etwas herum zu blättern!

Hoffentlich wird nicht nur der Inhalt von Seite 2 des Strategiepapiers umgesetzt, hoffentlich bleibt es nicht nur heiße Luft.....!

(A. Buschinger 08.11.2007)


Band 10 der Myrmecological News ist erschienen (22. Sept. 2007)

Der Name der Zeitschrift wurde jetzt von „Myrmecologische Nachrichten“ in die englische Form gebracht, da die Zeitschrift zunehmend internationalen Charakter entwickelt. Alle Beiträge sind auf Englisch, enthalten jedoch deutsche Zusammenfassungen.

Die Inhalte von Bd. 10 sind hier einzusehen: http://www.oegef.at/content_MN10.html Die einzelnen Beiträge kann man sich auch als pdf herunter laden.

Artikel über Anergates-Männchen, die Verbreitung von Coptoformica in Eurasien, Perspektivisches Sehen bei Myrmica, Farbensehen bei Myrmica sabuleti und viele andere machen einen Blick in das Heft sicher lohnend.

Enthalten sind auch die Abstracts der Beiträge aus einem Workshop in Szeged, 17.-19. Mai 2007.

Für die Ameisenhaltung vielleicht interessant: S. 123 berichten Tartally et al. über Erstnachweise eines auf Myrmica parasitierenden Pilzes in Ungarn und Rumänien, eine Art der Gattung Rickia aus der Gruppe der Laboulbeniales.

A. Buschinger


Ameisenhaltung in Zahlen (20. Sept. 2007)

http://www.ameisenschutzwarte.de/forum/viewtopic.php?t=528

Hier ist eine ganz interessante Auflistung der von Ameisenhaltern betreuten Ameisenarten:

http://www.antstore.net/user_ants.php

Die Liste ist nicht vollständig. Offenbar umfasst sie auch zahlreiche "Namen" von Haltern (nicknames), die längst die Haltung aufgegeben haben.

Wie lange die angegebenen Kolonien überlebt haben bzw. ob sie noch bestehen, ist ebenfalls unklar. Nicht ausgewiesen ist, wenn ein Halter mehrere Kolonien derselben Art besitzt/besaß; damit erhöht sich die Zahl der gehaltenen Kolonien um einen unbekannten Wert.

Immerhin vermittelt die Liste einen Eindruck davon, welchen Umfang die Haltung einheimischer und exotischer Ameisen in Deutschland erreicht hat. Wegen offensichtlich fehlender User-Namen sind es mehr Halter als in der Liste ausgewiesen. Zudem scheinen nur Halter erfasst zu sein, die im Antstore-Forum posten oder gepostet haben.

Eine kurze Auswertung der Liste ergibt folgende bemerkenswerte Zahlen (Es ist nur eine kleine Auswahl der Arten aufgeführt):

In Deutschland „besonders geschützte“ Arten:

6 Formica rufa

6 Formica exsecta

In Deutschland heimische Arten:

37 Camponotus herculeanus

80 Camponotus ligniperda

44 Formica fusca

58 Lasius flavus

410 Lasius niger

137 Myrmica rubra

11 Messor structor

Südeuropäische Exoten:

46 Pheidole pallidula (Hausameise!)

80 Messor barbarus

Exoten aus Übersee:

7 Oecophylla smaragdina (Südostasien)

41 Polyrhachis dives (Südostasien)

9 Acromyrmex octospinosus (Südamerika, Blattschneiderameisen)

11 Atta sexdens (Südamerika, Blattschneiderameisen)

Nicht in der Originalliste enthalten sind z. B. Camponotus gigas (Südostasien) oder Paraponera clavata (Mittel- und Südamerika), die von einem Halter in einem Forum angegeben werden, ebenso viele andere, die wohl nicht über Antstore verkauft oder auch (im Urlaub) selbst gesammelt wurden.

A. Buschinger


Das Bundesumweltministerium zum Thema Einschleppung gebietsfremder Arten: (27.Aug. 2007)

http://www.naturallianz.de/zahl-der-woche.html

Biologische Invasionen durch menschliche Aktivitäten gelten weltweit als zweitwichtigste Ursache für den Verlust biologischer Vielfalt. Das Gefährdungspotenzial wächst mit der fortschreitenden Globalisierung der Märkte und zunehmendem weltweiten Handel sowie Fernreiseverkehr. Deshalb verpflichten sich in der Konvention zur Erhaltung der biologischen Vielfalt von 1992 die Vertragsstaaten, zu denen auch Deutschland gehört: die Einbringung von gebietsfremden Arten zu verhindern, sie zu kontrollieren oder zu beseitigen sowie eine nationale Strategie und Aktionspläne zu entwickeln und umzusetzen.“

http://www.bmu.de/naturschutz_biologische_vielfalt/forschen_fuer_die_natur/eingewanderte_pflanzen/doc/35334.php

„Dabei geht es nicht nur darum, bereits weit verbreitete Invasions-Arten zu bekämpfen. Besonders wichtig ist auch die Vorsorge und Früherkennung, um gefährliche Neuankömmlinge schon in die Schranken zu weisen, bevor sie überhaupt Schaden anrichten können.“

Das sind Worte aus dem Bundesumweltministerium (BMU).

Dennoch, und trotz massiver Warnungen durch Wissenschaftler, dürfen Exoten (darunter Ameisen!) von profitorientierten Händlern und egozentrischen Haltern weiterhin ohne Einschränkungen importiert werden.

Wann endlich, Herr Minister, folgen die Taten???

(Prof. Dr. A. Buschinger)


Neue sehenswerte Bilder und Videos (26.08.2007)

http://www.canopyants.com/glide_intro.html

Videos von „gleitenden“ Ameisen der Gattung Cephalotes im Vergleich zu „normalen“ Ameisen. Mittels Verbreiterungen der Cuticula an Kopf und Körper können sie „segeln“ und in Richtung auf einen Baumstamm mit ihrem Nest manövrieren, so dass sie nicht ganz zu Boden fallen und mühsam wieder hoch krabbeln müssen.

http://www.myrmecos.net/new.html

Neue Bilder von Ameisen, hier die „Kleine Feuerameise“ Wasmannia auropunctata. Das ist eine der zahlreichen invasiven Ameisen in den Tropen. Schädlinge in manchen Kulturen, aber sie dezimieren z.B. auch die frisch geschlüpften Jungtiere der gefährdeten Galapagos-Riesenschildkröten. Ein Kommentar im amerikanischen Forum: Diese Ameisen sind der TEUFEL.


Berliner Ameisenversandhaus stellt Forschung ein (25.08.2007)

Über mehrere Jahre stand auf der Webseite des Berliner Antstore (Ameisenversand und -handel) ein Hinweis auf umfangreiche Forschungstätigkeit seiner Abteilung „Antstore Research“ bzw. „Antstore Forschung“.

Seit etwa 15. August 2007 ist diese Information gelöscht. Dem Vernehmen nach erfolgte die Schließung immerhin sozialverträglich; es wurde kein Personal entlassen.

Für Nutzer, die nun vergeblich nach dieser Institution Ausschau halten, wird im folgenden der im Oktober 2004 von der Antstore-Webseite abkopierte Text wiedergegeben. (Der Name des Leiters der Forschungsabteilung und dessen e-mail-Adresse werden hier aus Gründen des Personenschutzes unkenntlich gemacht).

ANTSTORE Forschung

Leiter: Dr. xxx xxx

Adresse: xxx

Email: xxx(at)antstore.de

Seit diesem Jahr ist es soweit! Antstore betreibt eigene Forschungen an Ameisen. Der Diplom-Biologe Dr. xxx xxx leitet das Labor, das in der nächsten Zeit weiter ausgerüstet wird und welches zur Zeit im Wesentlichen der Erforschung des Verhaltens von Ameisen genutzt wird.

Zur Zeit sind knapp 12000 Ameisenarten auf der Erde bekannt. Die wenigsten davon sind auch nur ansatzweise erforscht. Ernährung und Soziobiologie sind bei den meisten Arten unbekannt.

Dies gilt im Besonderen für exotische Arten. In tropischen Regionen werden jährlich viele neue Arten entdeckt. Vor allem durch die Vernichtung geeigneter Ameisenhabitate (besonders erwähnenswert ist die Abholzung tropischer Regenwälder) sterben aber auch sowohl bekannte als auch unbekannte Arten aus. Aus diesem und anderen Gründen unterstützt Antstore auch aktiv Maßnahmen zum Erhalt der Regenwälder. Schließlich können auf einem einzigen Baum in Südameika mehr Ameisenarten leben als in ganz Deutschland zusammen. Daneben macht dies auch deutlich, dass die Zeit, die zur Erforschung dieser faszinierenden Tiere bleibt, nur kurz bemessen ist.

Daher werden Arten, die durch Antstore aus tropischen Regionen eingeführt werden auch hinsichtlich ihrer Verhaltensbiologie erforscht. Mittelfristig ist auch eine Ausweitung dieser Forschungen angedacht, da Ameisen auch ein Eldorado der Pharmaindustrie darstellen. Schließlich produziert jede Art ihr eigenes Metathorakaldrüsensekret, welches häufig antibiotische oder fungizide Eigenschaften aufweist. Diese Substanzen können in Zukunft wertvolle Arzneimittel darstellen. Da jedoch die wenigsten Ameisenarten gezüchtet werden können ist eine ausreichende Untersuchung sehr aufwendig und teuer. Aus diesem Grunde versucht Antstore-Forschung Zuchtbedingungen für verschiedene Arten zu Etablieren und zu Optimieren. Dr. xxx xxx möchte diese Forschungen jedoch noch ausweiten. Als Molekularbiologe und Immunologe mit jahrelangen Erfahrungen in universitären und industriellen Forschungslaboratorien interessieren ihn auch diesbezügliche Fragestellungen sehr. So ist es für die Grundlagenforschung sehr interessant zu klären, durch welche Genprodukte Königinnen ein für Insekten exorbitantes Alter von bis zu 30 Jahren und mehr erreichen können, wohingegen Arbeiterinnen, die grundsätzlich mit den gleichen Genen ausgestattet sind, eine bedeutend kürzere Lebensspanne haben. Die dafür verantwortlichen Gene können für die Altersforschung auch beim Menschen eine hohe Bedeutung haben.

Siehe: http://ameisenforum.de/europaeische-ameisenarten-allgemeines/30032-warnung-aphaenogaster-senilis-wahrscheinlich-mit-toedlicher-pilzerkrankung-infiziert.html

Forschung wird aber durch Antstore nach wie vor betrieben; wenn man diesem link vertraut: http://web2.cylex.de/firma-home/antstore---martin-sebesta-2573848.html(gesehen 24.08.07).

Anmerkung von T. : wurde wohl falsch verstanden. Soll wohl mehr heissen, dass der Laden auch Sachen für Forschung&Wissenschaft anbietet. Genauso wie für Schulen ... oder meint hier jemand Antstore würde eine Schule betreiben nur weil dort Schule als Stichwort auftaucht?

In den Jahren der Tätigkeit der Forschungsabteilung hat man allerdings nie etwas über irgendwelche Forschungsergebnisse lesen können. In den Ameisenforen hat anscheinend bis vor kurzem auch nie jemand nachgefragt.


Schwarmintelligenz (18.Aug. 2007)

"Ameisen sind nicht clever, Ameisenkolonien schon"…

Hier ist ein online-Artikel zu dem viel diskutierten Schlagwort der „Schwarmintelligenz“

http://www.nationalgeographic.de/php/magazin/topstories/2007/08/topstory1.htm


Weitere WARNUNG: Aspartam (Süßstoff) giftig für Ameisen? (15.August 2007)

Aus dem Antstore-Forum: http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6170

Ein britischer User diskutiert eine mögliche Ursache für ansonsten unerklärliche Massensterben verschiedener Ameisen in der Haltung.

Nach seinen Ausführungen (im englischen Wikipedia und auf anderen Webseiten von mir überprüft!) ist es nicht unwahrscheinlich, dass der Süßstoff Aspartam für manche dieser Ameisensterben verantwortlich ist.

Aspartam (E 955) ist ein außerordentlich weit verbreiteter Zuckerersatz in Tausenden von Lebensmitteln und Getränken sowie in vielen Vitaminpillen.

Aspartam ist ein Nervengift, das bei Insekten sehr merkwürdige Verhaltenweisen auslösen kann, die schließlich mit dem Tod enden.

Der User warnt, den Ameisen irgendetwas zu verfüttern, das Aspartam enthalten könnte, wozu neben vielen aufbereiteten Lebensmitteln insbesondere Vitamine gehören. Er berichtet von eigenen Versuchen mit Lasius niger, mit letalem Ergebnis.

Bekanntlich werden von Ameisenshops etliche Ameisenfutter-Präparate mit „Vitaminen“ verkauft. Es ist bereits störend, dass Angaben darüber fehlen, welche Vitamine zugesetzt wurden, ebenso über die Mengen, Mengenverhältnisse usw..

Weiterhin gibt es keine Informationen dazu, ob die Anbieter die vitaminisierten Futterzubereitungen an den zahlreichen zum Verkauf stehenden Ameisenarten ausgetestet haben. Insbesondere bei „ganz neu“ angebotenen Ameisenarten bestand sicher keine Gelegenheit, solche Futterzubereitungen zu testen.

Ich denke, diese Warnung sollte man ernst nehmen!

(A. Buschinger)


WARNUNG! Aphaenogaster senilis wahrscheinlich mit tödlicher Pilzerkrankung infiziert (14. 08. 2007)

14. August 2007: Ein User aus Manchester (UK) postet im Antstore-Forum, dass seine Aphaenogaster senilis, gekauft im Juni, erkrankt seien (http://www.antstore.net/viewtopic.php?t=6173 ).

Das beigefügte Bild ist nicht sehr gut, aber in Kenntnis des Aussehens von Ameisen, die von dem epizootischen Pilz Aegeritella superficialis befallen sind, leiden die A. senilis m.E. mit 98 % Sicherheit an diesem Pilz (dieselbe Gattung, ob dieselbe Art?).

Der Pilz ist infektiös, befällt auch andere Arten (z.B. Waldameisen) und ist für die Ameisen tödlich! Wie die Übertragung erfolgt, ist nicht bekannt. Anzunehmen sind Sporen, die bei Kontakt sowie mit der Luft transportiert werden.

Der Autor gibt nicht an, wo er die A. senilis gekauft hat. Aus England ist der Pilz bisher nicht bekannt, wohl aber aus Spanien, von wo in Europa verkaufte A. senilis stammen.

Es soll noch immer Ameisenhändler und –Halter geben, die eine mögliche Verfrachtung von Ameisen-Erkrankungen in andere Länder durch den Ameisenhandel abstreiten.

siehe auch: http://www.ameisenwiki.de/index.php/Aegeritella

(A. Buschinger)


Werkzeuggebrauch bei Ameisen. National Geographic August 2007 (30.07.2007)

Im „National Geographic“ für August 2007 ist wieder einmal ein Beitrag über Ameisen, von Mark Moffett, mit gewohnt superben Ameisenbildern.

Für mich besonders überraschend ist eine kleine Geschichte über eine „Werkzeug-gebrauchende“ Ameise, eine winzige Regenwald-Ameise aus Costa Rica, Stenamma alas. Wie die bekannten Falltürspinnen hat sie ein Erdklümpchen neben dem Nesteingang, das sie bei Gefahr über den etwas erhöht gebauten Eingang legt. Damit wird der Zugang z.B. für Heeresameisen „unsichtbar“. Unsere einheimische Stenamma debile tut so etwas nicht, aber hier gibt es ja auch keine Eciton.

Mehrere weitere „Kostbarkeiten“ aus der Welt der Ameisen sind behandelt und abgebildet, so Thaumatomyrmex und die „Fallschirmspringer“ Cephalotes atratus.

Wahrscheinlich ist der Beitrag auch im Augustheft der deutschen Ausgabe von National Geographic enthalten. (A. Buschinger, 30.07.07)


Mitmachen!! Initiative Taxonomie - Stiftungsprofessuren für Deutschland (05.07.2007)

An alle:

Zurzeit läuft eine "Initiative Taxonomie - Stiftungsprofessuren für Deutschland“, die nachhaltig die Determinierbarkeit von Organismen sichern will. Dabei geht es darum, auf die zunehmende "Erosion des Wissens" in den Universitäten aufmerksam zu machen: Es werden kaum noch Taxonomen ausgebildet, der wissenschaftliche Nachwuchs für Erforschung und Erhaltung der biologischen Vielfalt fehlt.

Von der Bundesregierung wird gefordert, Taxonomie als nationale Aufgabe zu begreifen und die Finanzierung von mehreren Lehrstühlen für Taxonomie zu sichern. Mit Ihrer Unterschrift und Weiterleitung dieses Aufrufes können Sie der Initiative Nachdruck verleihen.

Ich halte die Initiative für außerordentlich wichtig. Überall fehlt es an Fachleuten, die in der Lage sind, v.a. Tiere sicher zu bestimmen. Die wenigen noch verbleibenden Taxonomen sind teilweise hoffnungslos überlastet. Ihre Unterschrift ist auch deshalb schon wichtig, weil vom Bundesumweltministerium bereits Ablehnung signalisiert wurde (siehe „Feedback“ – Antwort BMU).

Einzelheiten und die Unterschriftenliste sind unter diesem Link zu finden: http://www.taxonomie-initiative.de/

Beste Grüße, A. Buschinger


Gerade erschienen: Zur Phylogenie der Sklavenhalter-Gattung Chalepoxenus aus dem Mittelmeergebiet (30.06.2007)

J. Beibl , A. Buschinger, S. Foitzik and J. Heinze (2007): Phylogeny and phylogeography of the Mediterranean species of the parasitic ant genus Chalepoxenus and its Temnothorax hosts. Insectes Sociaux 54, 189-199

Abstract. We analysed the phylogenetic and phylogeographic relationships of four Mediterranean species of the rare slave-making ant genus Chalepoxenus and eleven of its about 20 Temnothorax host species by sequencing the mitochondrial Cytochrome Oxidase I and II genes. Neighbour-Joining, Maximum Parsimony and Bayesian analyses based on 1320 bp indicate that the genus Chalepoxenus constitutes a monophylum. In all three analyses, C. kutteri from Southwest Europe and the workerless, “degenerate slavemaker” C. brunneus from North Africa form a monophyletic group. C. muellerianus and C. tauricus, distributed in Southern Europe and Ukraine, respectively, form a monophylum in the Neighbour-Joining and the Maximum Parsimony analysis. In our limited set of only 11 of several hundred Temnothorax species, T. flavicornis forms the sister group of Chalepoxenus. Our study further indicates paraphyly of the genus Temnothorax with respect to Chalepoxenus. Moreover, the results suggest that speciation in this slave-making genus is possibly caused by the formation of host races as different Chalepoxenus species use different hosts, and some samples seem to cluster by host species rather than by geographical distance.

(A. Buschinger)