Diskussion:Lasius brunneus

Aus Ameisenwiki
Version vom 13. Januar 2007, 15:38 Uhr von GFJ (Diskussion | Beiträge) (Format + Grammatik)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Könginnen: monogyn; ältere Kolonien auch oligogyn

Ist es also richtig, dass L. brunneus neue Königinnen adoptiert? Wenn nicht, kann aus einer monogynen Kolonie ja kaum eine (ab einer bestimmten Koloniegröße) oligogyne Kolonie entstehen, Inzucht lässt sich wohl ausschließen. (Dass dies in einem anderen Maßtab als bei polygynen Arten wie M. rubra stattfindet, ist logisch.) Findet Adoption statt, dann kann man wohl davon ausgehen, dass eine weisellose Kolonie in der Lage ist, eine neue Königin aufzunehmen, gestorbene Königinnen zu ersetzen.
Lässt sich dies auch auf andere (zum Teil) oligogyne Arten wie z. B. Camponotus ligniperda/herculeanus ausweiten?
Viele Grüße, GFJ 18:51, 10. Jan 2007 (CET)
Seifert (1996) sagt dazu: "Reife Kolonien sind wahrscheinlich manchmal oligogyn". "Wahrscheinlich", also nicht bewiesen! Jede Überlegung dazu, wie zusätzliche Königinnen in die Kolonei kommen könnten, wäre eine Spekulation auf die andere getürmt.

Wenn und falls es so wie bei Camponotus ligniperda läuft, so handelt es sich um junge Königinnen, die irgendwo im Auslaufbereich der großen Kolonie zunächst in Klausur (daher unentdeckt) eine kleine Kolonie gründen. Deren Arbeiterinnen kommen später mit denen der großen Kolonie in Kontakt. Manchmal (?) vertragen die sich, und die junge Königin baut mit Hilfe der eigenen und der fremden Arbeiterinnen ihr eigenes Volk auf. - Daraus die Möglichkeit der Aufnahme junger Königinnen in weisellose Kolonien von Camponotus oder von L. umbratus abzuleiten, halte ich für höchst fragwürdig! (A. Buschinger, 10.1.07)

Vielen Dank für die Antwort. Wenn Oligogynie in diesem Fall noch nicht einmal bewiesen ist, sind Vermutungen natürlich sehr spekulativ...
Man müsste noch weitere in der Königinnenanzahl ähnliche Arten bezüglich ihres "Adoptionsverhaltens" (falls es das überhaupt gibt) untersuchen, um zu sehen, ob die (ja nicht als Adoption zu bezeichnende) "Methode" von C. ligniperda auch bei anderen Arten, vielleicht sogar bei der Mehrheit ähnlicher Arten, "angewendet" wird. Wäre sicher interessant.
GFJ 16:36, 13. Jan 2007 (CET)
PS: Hoffentlich erscheint bald eine Neuauflage des Seifert, dann könnte man das Buch endlich wieder kaufen (ich besitze es leider nicht).