Leptothorax goesswaldi: Unterschied zwischen den Versionen

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*Buschinger, A., Klump, B. (1988): Novel strategy of host-colony exploitation in a permanently parasitic ant, Doronomyrmex goesswaldi. Naturwissenschaften 75, 577-578.
*Buschinger, A., Klump, B. (1988): Novel strategy of host-colony exploitation in a permanently parasitic ant, Doronomyrmex goesswaldi. Naturwissenschaften 75, 577-578.


Hier kann man die Arbeiten von H. Kutter einsehen und herunterladen (alle in Deutsch), darunter auch die Originalbeschreibung von Leptothorax (=Doronomyrmex) goesswaldi (1967):
== Weblinks ==
 
*[http://atbi.biosci.ohio-state.edu:210/hymenoptera/authors.go_option?author_id=1719&module=pub_list Hier kann man die Arbeiten von H. Kutter einsehen und herunterladen (alle in Deutsch), darunter auch die Originalbeschreibung von Leptothorax (=Doronomyrmex) goesswaldi (1967)]
http://atbi.biosci.ohio-state.edu:210/hymenoptera/authors.go_option?author_id=1719&module=pub_list

Version vom 8. März 2006, 15:37 Uhr

Leptothorax goesswaldi Kutter, 1967 Myrmicinae, ist eine arbeiterlose, dauerhaft sozialparasitische Ameise in Nestern von Leptothorax acervorum. Sie lebt in den Alpen, vom Schweizer Wallis bis in die französischen Alpen. Anders als L. pacis aber kann sie nicht mit den Wirtsköniginnen zusammenleben. Wie sie sich der Wirtsköniginnen entledigt ist bisher bei Ameisen einzigartig!

Die begatteten Jungköniginnen dringen im Sommer „klammheimlich“ einzeln in Nester von L. acervorum ein, wo sie unauffällig den Herbst und Winter verbringen. Im Frühjahr aber beginnt die L. goesswaldi-Königin, den L. acervorum-Königinnen der Reihe nach die Antennen zu amputieren. Sie reißt oder dreht diese nicht etwa aus, sondern beißt den Antennenschaft kurz oberhalb der Antennenbasis durch (was eine längere, anscheinend mühsame Arbeit ist!), so dass kurze Stummel stehen bleiben.

Die derart misshandelten Wirtsköniginnen können bei ihren Arbeiterinnen kein Futter mehr erbetteln und verhungern innerhalb von 1-2 Wochen. Inzwischen hat die L. goesswaldi-Königin selbst ihre Ovariolen zur Legereife entwickelt und ist damit für die Wirtsarbeiterinnen attraktiv geworden. Es werden ausschließlich Geschlechtstiere der Parasitenart aufgezogen, sowie noch Arbeiterinnen aus der verbliebenen Brut von L. acervorum. Die Völker gehen natürlich dann nach 2-3 Jahren zugrunde, da die Wirtsarbeiterinnen auf natürliche Weise wegsterben und nicht ersetzt werden. Besonders erstaunlich ist, dass innerhalb einer so eng verwandten Gruppe wie L. goesswaldi, L. pacis und L. kutteri „plötzlich“ ein derart komplexes und ungewöhnliches „Mordverhalten“ auftaucht.

Bild 1: Eine L. goesswaldi-Königin (links oben) beißt einer der Wirtsköniginnen (rechts oben) die Antenne ab. Die Larven sind noch im geschrumpften Winterzustand. Die Wirtsarbeiterinnen „sehen unbeteiligt zu“: So etwas kommt in ihrer Vorstellungswelt einfach nicht vor, ein spezielles Abwehrverhalten haben sie (noch?) nicht entwickelt.

Lgoesswaldi.jpg

Literatur

  • Buschinger, A., Klump, B. (1988): Novel strategy of host-colony exploitation in a permanently parasitic ant, Doronomyrmex goesswaldi. Naturwissenschaften 75, 577-578.

Weblinks