Gefahren bei der Haltung: Unterschied zwischen den Versionen

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Ich habe dazu einige Fakten zusammen getragen.  
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'''In Deutschland bereits als pest-ants m.o.w. etabliert''' sind die folgenden Arten, die bereits vor Beginn des Internethandels mit Ameisen „zufällig“ angekommen waren:   
'''In Deutschland bereits als pest-ants m.o.w. etabliert''' sind die folgenden Arten, die bereits vor Beginn des Internethandels mit Ameisen „zufällig“ angekommen waren:  
   
Linepithema humile (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)
Linepithema humile (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)



Version vom 27. September 2005, 18:49 Uhr

Gefahren

Doch alles hat 2 Seiten, auch die Ameisenhaltung. Auf den folgenden Seiten wollen wir uns näher mit den Gefahren der Ameisenhaltung beschäftigen. Dabei gehen wir zuerst auf die Themen ein, die alle Arten betreffen, widmen uns danach den exotischen Arten, bevor wir am Ende das Thema Schadameisen behandeln.

Allgemeine Gefahren:

Ausbruch

Invasive Arten

Kohlendioxid im Formikarium

Milben

Parasiten

Schadameisen

Gefahren bei Exoten:

Infektionsgefahr durch exotische Ameisen (Volltext)

10 Gedanken zum Thema Exoten

Immer wieder weisen wir darauf hin, dass fremdländische Ameisen bei uns nicht nur selbst zur Gefahr werden können, sondern dass sie auch - zumeist völlig unbekannte - Parasiten und Krankheitserreger mitbringen, die unter Umständen für unsere heimischen Arten zur Gefahr werden können.

Unter http://www.bundesregierung.de/dokumente/Artikel/ix_75226_1499.htm findet sich ein Bericht vom 9.4.2002 über eine Internationale Konferenz zum Übereinkommen über die biologische Vielfalt. Darin ein Punkt:

"Einschleppen und Ausbringen gebietsfremder Arten verhindern"
"Als eine der größten Bedrohungen der biologischen Vielfalt gelten inzwischen weltweit die durch Tourismus, Verkehr, Transport und Handel eingeschleppten gebietsfremden Arten . Sie verdrängen häufig einheimische Arten und rufen oftmals nicht nur ökologische , sondern auch ökonomische Schäden hervor. Der Vertragsstaatenkonferenz liegen Leitlinien zur Beschlussfassung vor, mit denen das Einschleppen fremder Arten ebenso verhindert werden soll wie das Ausbringen einheimischer Arten in andere Regionen der Erde. Aus deutscher Sicht sollte dies von einer Aufklärung der Öffentlichkeit über die Folgen der Freisetzung gebietsfremder Organismen flankiert werden."

Zufällig eingeschleppt oder absichtlich eingeführt? - Eine Bestandsaufnahme

In diversen Foren kommt immer wieder das Argument: „Zahllose Insekten, auch Ameisen, werden zufällig mit Handelsgütern nach Deutschland eingeschleppt. Dagegen ist die Zahl der von Händlern und Touristen absichtlich eingeführten exotischen Tiere verschwindend klein und fällt nicht ins Gewicht. Also ist am Import von und Handel mit Ameisen nichts auszusetzen“. Ich habe dazu einige Fakten zusammen getragen.

In Deutschland bereits als pest-ants m.o.w. etabliert sind die folgenden Arten, die bereits vor Beginn des Internethandels mit Ameisen „zufällig“ angekommen waren:

Linepithema humile (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)

Monomorium pharaonis (Pharaoameise, weltweit durch den Güterverkehr verschleppt)

Tetramorium bicarinatum (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)

Pheidole pallidula (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)

Pheidole sp. (megacephala?): Als Futtertiere für tropische Pfeilgiftfrösche eingeführt und über den Terrarienhandel verbreitet (?)

Plagiolepis alluaudi (wahrscheinlich mit Pflanzenlieferungen an Gärtnereien, Botanische Gärten, Zoos etc. eingeschleppt)

Tapinoma melanocephalum


Abgesehen von Pheidole pallidula werden diese Arten nicht bei den Händlern angeboten, obwohl einige Halter trotz aller Risiken sogar Pharaoameisen besitzen wollten.


Im Handel sowie von Privathaltern zum Verkauf angeboten werden/wurden in den Jahren seit 2000 sehr viel mehr exotische Arten, von denen praktisch keine „zufällig“ mit Handelsware eingeschleppt werden kann. Welche Parasiten und (Ameisen-) Krankheitserreger mit eingeführt wurden und werden, ist in keinem Fall untersucht worden.

Acromyrmex octospinosus

Atta cephalotes

Atta sexdens

Calomyrmex purpureus smaragdinus (Anmerkung: war eine andere Gattung!)

Camponotus barbaricus

Camponotus cruentatus

Camponotus maculatus

Camponotus spec. Australien

Camponotus spec. schwarz Australien

Camponotus spec. rot/braun Australien

Cataglyphis fortis

Cataglyphis rosenhaueri

Cataglyphis spec.

Cataglyphis viaticus

Crematogaster scutellaris (ein Volk frei lebend an der Bergstraße nachgewiesen; eine Gründungskolonie in Wohnmobil nach Hamburg verschleppt; sonstige dokumentierte Fälle?)

Crematogaster spec. (Arizona)

Diacamma spec.

Dinoponera gigantea (vermutlich falsch determinierte Paraponera clavata)

Lasius lasioides

Lasius grandis

Meranoplus bicolor

Messor barbarus

Messor structor (unter dem Namen verbergen sich mehrere Arten; eine davon ist an wenigen Stellen in D heimisch)

Myrmecia gulosa

Myrmecia nigrocincta

Myrmecia pavida

Myrmecia pilosula

Myrmecia queenslandica

Myrmicaria arachnoides

Oecophylla smaragdina

Paraponera clavata

Pheidole pallidula

Pheidole spec. Südamerika

Pheidole spec. Indonesien

Pheidologeton diversus

Pheidologeton spec.

Polyrhachis ammon

Polyrhachis dives

Pseudolasius spec. Indonesien

Rhytidoponera metallica

Tapinoma nigerrimum

Tetramorium ruginode


Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Außerdem können einige der Gattungs-oder Artnamen Fehldeterminationen sein: Nicht alle Angebote sind nach Bildern der Händler und/ oder Privatanbieter einwandfrei zu identifizieren. Die Liste gibt jedoch eine Vorstellung vom Umfang der gehandelten/ importierten Artendiversität. Unter den weltweit mehr als 11.500 beschriebenen Ameisenarten könnten nach meiner groben Schätzung etwa 3.000 bis 5.000 Arten für Händler und Halter „interessant“ und deren Zugriff ausgesetzt sein (So haben alle Pheidole-Arten eine „attraktive“ Soldatenkaste; allein auf dem amerikanischen Doppelkontinent gibt es über 900 Arten, eine entsprechende Zahl wahrscheinlich in der „Alten Welt“).


Nicht berücksichtigt ist hier, dass auch die Einfuhr von in Deutschland heimischen Arten aus anderen Bereichen ihres Verbreitungsgebietes problematisch sein kann (Ausbreitung von nur in Teilen des Areals vorkommenden Parasiten; intraspezifische Faunenverfälschung – vgl. die jeweils mehreren unter Messor structor bzw. Tetramorium impurum/ caespitum versteckten Arten, deren Identität zur Zeit erforscht wird, oder die erst in jüngster Zeit v.a. durch B. Seifert aus Lasius niger bzw. L. alienus ausgegliederten und neu beschriebenen Arten).


Liste von weiteren in deutschsprachigen Foren erwähnten, privat eingeführten exotischen Arten. Diese Liste ist besonders unvollständig (viele Halter scheuen sich, ihre Importe öffentlich anzugeben; auch ist die Suche in den Foren sehr zeitaufwändig). Die Namensangaben sind vielfach zu bezweifeln.

Aphaenogaster sp. Türkei

Aphaenogaster sp. ?

„australische Dolichoderine“

Camponotus (Tanaemyrmex) festinatus (USA)

Camponotus “nordafrikanische Art”

Cardiocondyla mauritanica Spanien

Cataglyphis savignyi

Cataglyphis velox

Crematogaster sp.

Leptogenys sp. Kenia

Odontomachus spp. Dom. Republik; „Südamerika“; und ?

Pachycondyla sp.

Pheidole „aus Indonesien“

Pheidole sp. aus Kenia

Pogonomyrmex sp.


Ergänzungen sollen folgen.

A. Buschinger (27.9.05)


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