Lasius umbratus: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Weibchen schwärmen zusammen mit den Männchen zwischen Ende Juni und Ende September an schwülwarmen Nachmittagen bis in die ersten Nachtstunden hinein und versuchen, nachdem sie sich in der Nähe der Mutterkolonie gepaart haben, so schnell wie möglich ein Wirtsnest zur [[Gründung#Die abhängige Koloniegründung durch temporären Sozialparasitismus|sozialparasitären]] Gründung zu finden. Als Wirte können ''[[Lasius niger]]'', ''[[Lasius brunneus]]'' oder ''[[Lasius platythorax]]'' dienen, ''[[Lasius psammophilus]]'' kommt wahrscheinlich auch in Frage. Vor dem Eindringen in die Wirtskolonie muss die Jungkönigin zuerst eine Arbeiterin der Wirtsart töten, um Duftstoffe von deren Oberfläche auf sich selbst übertragen zu können. Auch werden die zerstückelten Reste noch eine Weile in den Mandibeln getragen, was die Täuschung der Angehörigen der Wirtskolonie anscheinend zusätzlich erleichtert. Unmittelbar nach dem erfolgreichen Eindringen in das Wirtsnest wird die neue Königin durch die Arbeiterinnen stark umsorgt und gefüttert, so dass sie nach etwa zwei Wochen mit der Eiablage beginnt. Die alte Königin wird entweder vom Sozialparasiten oder in Folge von dessen Bevorzugung von den eigenen Arbeiterinnen getötet. | Die Weibchen schwärmen zusammen mit den Männchen zwischen Ende Juni und Ende September an schwülwarmen Nachmittagen bis in die ersten Nachtstunden hinein und versuchen, nachdem sie sich in der Nähe der Mutterkolonie gepaart haben, so schnell wie möglich ein Wirtsnest zur [[Gründung#Die abhängige Koloniegründung durch temporären Sozialparasitismus|sozialparasitären]] Gründung zu finden. Als Wirte können ''[[Lasius niger]]'', ''[[Lasius brunneus]]'' oder ''[[Lasius platythorax]]'' dienen, ''[[Lasius psammophilus]]'' kommt wahrscheinlich auch in Frage. Vor dem Eindringen in die Wirtskolonie muss die Jungkönigin zuerst eine Arbeiterin der Wirtsart töten, um Duftstoffe von deren Oberfläche auf sich selbst übertragen zu können. Auch werden die zerstückelten Reste noch eine Weile in den Mandibeln getragen, was die Täuschung der Angehörigen der Wirtskolonie anscheinend zusätzlich erleichtert. Unmittelbar nach dem erfolgreichen Eindringen in das Wirtsnest wird die neue Königin durch die Arbeiterinnen stark umsorgt und gefüttert, so dass sie nach etwa zwei Wochen mit der Eiablage beginnt. Die alte Königin wird entweder vom Sozialparasiten oder in Folge von dessen Bevorzugung von den eigenen Arbeiterinnen getötet. | ||
''Lasius umbratus'' wird wiederum von ''[[Lasius fuliginosus]]'' als Wirtsart zur Koloniegründung genutzt. | |||
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Version vom 20. Juni 2011, 16:10 Uhr
Lasius umbratus, auch Gelbe Schattenameise genannt, gehört zur Gattung Lasius innerhalb der Schuppenameisen. Die Art wird zur sozialparasitären Untergattung Chthonolasius gezählt.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich von Spanien bis Skandinavien und Kasachstan. In Mitteleuropa kann L. umbratus überall auf offenen Flächen, aber auch in Gehölzen und Wohngebieten vorkommen, nur extrem trockene sowie sehr feuchte Habitate werden nicht besiedelt. Bedingung für die Ansiedlung junger Königinnen ist die Anwesenheit einer der Wirtsarten.
Lebensweise
Die Gelbe Schattenameise lebt oft in Trophobiose mit Wurzelläusen, wodurch der Hauptteil des Nahrungsbedarfs gedeckt wird. Der Nestkern besteht zum Teil aus recht dünnwandigen Kammern, die von Pilzhyphen verfestigt werden.
Koloniegründung
Die Weibchen schwärmen zusammen mit den Männchen zwischen Ende Juni und Ende September an schwülwarmen Nachmittagen bis in die ersten Nachtstunden hinein und versuchen, nachdem sie sich in der Nähe der Mutterkolonie gepaart haben, so schnell wie möglich ein Wirtsnest zur sozialparasitären Gründung zu finden. Als Wirte können Lasius niger, Lasius brunneus oder Lasius platythorax dienen, Lasius psammophilus kommt wahrscheinlich auch in Frage. Vor dem Eindringen in die Wirtskolonie muss die Jungkönigin zuerst eine Arbeiterin der Wirtsart töten, um Duftstoffe von deren Oberfläche auf sich selbst übertragen zu können. Auch werden die zerstückelten Reste noch eine Weile in den Mandibeln getragen, was die Täuschung der Angehörigen der Wirtskolonie anscheinend zusätzlich erleichtert. Unmittelbar nach dem erfolgreichen Eindringen in das Wirtsnest wird die neue Königin durch die Arbeiterinnen stark umsorgt und gefüttert, so dass sie nach etwa zwei Wochen mit der Eiablage beginnt. Die alte Königin wird entweder vom Sozialparasiten oder in Folge von dessen Bevorzugung von den eigenen Arbeiterinnen getötet.
Lasius umbratus wird wiederum von Lasius fuliginosus als Wirtsart zur Koloniegründung genutzt.
Literatur
Bernhard Seifert: Die Ameisen Mittel- und Nordeuropas; Lutra Verlags- und Vertriebsgesellschaft, Görlitz/Tauer 2007; ISBN 978-3-936412-03-1