Solenopsis: Unterschied zwischen den Versionen
GFJ (Diskussion | Beiträge) K (Format + Stil + Link) |
(Überarbeitet) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''''Solenopsis''''' (Feuerameisen) ist eine zur Unterfamilie [[Myrmicinae]] gehörende Gattung der Ameisen (Formicidae) | '''''Solenopsis''''' (Feuerameisen) ist eine zur Unterfamilie [[Myrmicinae]] gehörende Gattung der Ameisen (Formicidae). Sie enthält u. a. die in den Vereinigten Staaten weit verbreitete "Rote Importierte Feuerameise" (''[[Solenopsis invicta]]'', RIFA = Red Importet Fire Ant), welche in den 1930ern von Südamerika eingeschleppt wurde und sich seitdem immer weiter in Nordamerika ausbreitet. | ||
Die Arbeiterinnen der Feuerameisen sind gewöhnlich bräunlich bis rötlich. Die [[Körperbau|Gaster]] ist etwas dunkler und der Kopf kupferbraun bis rötlich. Sie sind mit etwa zwei bis sechs Millimetern Länge eher klein. | |||
Das [[Propodeum]] ist an der Hinterseite abgerundet und zeigt zwar kleinere Unebenheiten, trägt aber keine spitzen Dornen oder Auseckungen. Die Fühler bestehen aus zehn Segmenten. Die vordersten zwei Segmente sind zu einer deutlichen Keule ausgebildet. Am Vorderrand der Stirnplatte ([[Clypeus]]) befindet sich mittig ein einzelnes abstehendes Haar oder eine Borste. | |||
Die | Die Ameisen hinterlassen an ihren Bissstellen in der menschlichen Haut kleine Eiterpusteln und beim Einstich einen brennenden Schmerz. Das starke Gift der Feuerameisen kann allergische Reaktionen auslösen, sodass sogar von Todesfällen berichtet wird. Es besteht die Gefahr eines [http://de.wikipedia.org/wiki/Anaphylaxie anaphylaktischen] Schocks. | ||
Viele Arten werden stark [[Polygynie|polygyn]]. Die Koloniegründung erfolgt selbstständig durch eine einzige Königin oder in [[Pleometrose]] durch wenige Königinnen. Neue Kolonien können innerhalb weniger Monate bereits aus mehreren tausend Individuen bestehen. Die Nester werden gewöhnlich unter Steinen oder im offenen Feld angelegt. Bei manchen Arten sind die Nester direkt mit fremden Ameisennestern verbunden. Diese Arten leben [[Kleptoparasitismus|kleptoparasitär]] und nutzen die fremden Nahrungsvorräte oder stehlen die Brut. | |||
Weltweit gibt es über 140 verschiedene Arten und weitere Unterarten. Gut 80 Prozent davon leben in der Neotropis und der südlichen Nearktis, in Europa finden sich nur wenige Arten. Nördlich der Alpen ist nur eine einzige Art bekannt, ''[[Solenopsis fugax]]'', die "Gelbe Diebsameise". | |||
=== Siehe auch === | === Siehe auch === |
Version vom 18. Februar 2009, 12:21 Uhr
Solenopsis (Feuerameisen) ist eine zur Unterfamilie Myrmicinae gehörende Gattung der Ameisen (Formicidae). Sie enthält u. a. die in den Vereinigten Staaten weit verbreitete "Rote Importierte Feuerameise" (Solenopsis invicta, RIFA = Red Importet Fire Ant), welche in den 1930ern von Südamerika eingeschleppt wurde und sich seitdem immer weiter in Nordamerika ausbreitet.
Die Arbeiterinnen der Feuerameisen sind gewöhnlich bräunlich bis rötlich. Die Gaster ist etwas dunkler und der Kopf kupferbraun bis rötlich. Sie sind mit etwa zwei bis sechs Millimetern Länge eher klein. Das Propodeum ist an der Hinterseite abgerundet und zeigt zwar kleinere Unebenheiten, trägt aber keine spitzen Dornen oder Auseckungen. Die Fühler bestehen aus zehn Segmenten. Die vordersten zwei Segmente sind zu einer deutlichen Keule ausgebildet. Am Vorderrand der Stirnplatte (Clypeus) befindet sich mittig ein einzelnes abstehendes Haar oder eine Borste.
Die Ameisen hinterlassen an ihren Bissstellen in der menschlichen Haut kleine Eiterpusteln und beim Einstich einen brennenden Schmerz. Das starke Gift der Feuerameisen kann allergische Reaktionen auslösen, sodass sogar von Todesfällen berichtet wird. Es besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks.
Viele Arten werden stark polygyn. Die Koloniegründung erfolgt selbstständig durch eine einzige Königin oder in Pleometrose durch wenige Königinnen. Neue Kolonien können innerhalb weniger Monate bereits aus mehreren tausend Individuen bestehen. Die Nester werden gewöhnlich unter Steinen oder im offenen Feld angelegt. Bei manchen Arten sind die Nester direkt mit fremden Ameisennestern verbunden. Diese Arten leben kleptoparasitär und nutzen die fremden Nahrungsvorräte oder stehlen die Brut.
Weltweit gibt es über 140 verschiedene Arten und weitere Unterarten. Gut 80 Prozent davon leben in der Neotropis und der südlichen Nearktis, in Europa finden sich nur wenige Arten. Nördlich der Alpen ist nur eine einzige Art bekannt, Solenopsis fugax, die "Gelbe Diebsameise".
Siehe auch
Dieser Artikel basiert auf der deutschen Wikipedia.