Pheidole pallidula: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Juni 2008, 21:45 Uhr
Allgemein
- Bei Pheidole pallidula, einer häufig um das Mittelmeer auftretende und dort auch nicht selten als Hausameise erscheinende Ameise aus der Unterfamilie der Myrmicinae, handelt es sich um eine hauptsächlich zoophage, d.h. fleischfressende, Art, die mit Hilfe ihrer großköpfigen Soldaten und einer sehr stark ausgeprägten Rekrutierung auch große Beutetiere zu erlegen und einzutragen vermag.
- Größe der Minorarbeiterinnen 3-4 mm
- Größe der Soldatinnen 4-5 mm
- Einzige Myrmicine in Europa mit echter Soldatenkaste
- Aufgrund häufiger Missverständnisse sei hier eigens darauf hingewiesen, dass in Europa auch die Art Camponotus (Colobopsis) truncatus eine Soldatenkaste besitzt. Sie gehört allerdings in die Unterfamilie Formicinae.
- "Echte Soldatenkaste" steht hier, weil sehr oft die großen und größten Arbeiterinnen, die "majors" bei Messor (Myrmicinae) oder Camponotus (Formicinae; etwa C. ligniperda, C. herculeanus oder C. vagus) bereits als "Soldaten" bezeichnet werden. - Wie in so vielen Fällen steht es jedem Wissenschaftler offen, hier seine eigene Auffassung zu vertreten. Der Begriff "Soldat" ist nicht festgelegt. Sinn macht er, wenn zwischen den normalen Arbeiterinnen und den Soldaten keine Übergänge vorkommen, aber das ist die Auffassung von u.a. A. Buschinger.
Arbeiterkasten
- Pheidole pallidula ist eine dimorphe Ameisenart. Es treten in großer Zahl kleine Arbeiterinnen auf sowie in geringerer Zahl Soldaten, die anatomisch sowie nach ihren Aufgaben streng voneinander abgegrenzt sind: Ihre Köpfe sind relativ zum Körper übermäßig vergrößert. Es gibt keine Übergangs- oder Zwischenformen.
- Für die Entstehung der auffälligen Soldatenkaste ist die Fütterung fester Fleischbrocken an die Larven nötig. Außerdem muss für ihre Aufzucht eine Temperatur von mindestens 26° Celsius (Klaus Dumpert - das Sozialleben der Ameisen, 2. Aufl.) im Nestbereich herrschen.
Jagdverhalten
- Das fouragieren außerhalb des Nestes übernehmen für gewöhnlich die Minorarbeiterinnen. Entdeckt eine solche Kundschafterin eine Nahrungsquelle, im Falle dieser Art also auch ein Tier, läuft diese zurück zum Nest und legt währenddessen eine Pheromonspur, die ihre Nestgenossinen zu dieser Futterstelle leitet. Nun kommen meist auch die Soldaten hinzu, welche nun zusammen mit den Minorarbeiterinnen beginnen, die Beute ins Nest zu tragen und ggf. zu zerkleinern.
- Die Zahl der fouragierenden Arbeiterinnen ist im Verhältnis zur Koloniegröße meist recht groß. In der Natur werden, wenn größere Beutetiere ins Nest befördert werden müssen, die recht kleinen Nesteingänge durch Arbeiterinnen ausgeweitet.