Linepithema humile: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Linepithema humile''', auch ''Argentinische Ameise'' genannt, gehört zur Unterfamilie der [[Dolichoderinae]] (''Drüsenameisen''). Diese in Südamerika heimische Ameise hat sich zur einer [[Invasive Arten|invasiven Art]] entwickelt und lebt jetzt fast überall auf der Welt in den mediterranen Klimabereichen. In den USA verdrängt sie, vom Westen kommend, viele einheimische Arten. Stark dazu beitragend sind ihre Aggressivität sowie [[Unikolonial|Unikolonialität]]. Entlang der Küste von Portugal, Spanien und Südfrankreich wurde eine ca. 6.000 km lange Zone festgestellt, in die sich zwei Superkolonien der Argentinischen Ameise teilen. In Deutschland wiederholt in Gewächshäusern, einmal auch im Freiland nachgewiesen. L. humile ist [[Polygynie|polygyn]]. Als Nahrung dienen [[Honigtau]] und andere Insekten. Diese Art hält [[Winterruhe]], aufgrund hoher Temperaturen aber keine [[Winterstarre]]. Die Arbeiterinnen sind 2,2-2,6mm, die Königinnen 4,5-5mm, und die Männchen 2,8-3mm groß. Die argentinische Ameise ist braun bis hellbraun, die [[Gaster]] ist dunkler. | '''Linepithema humile''', auch ''Argentinische Ameise'' genannt, gehört zur Unterfamilie der [[Dolichoderinae]] (''Drüsenameisen''). Diese in Südamerika heimische Ameise hat sich zur einer [[Invasive Arten|invasiven Art]] entwickelt und lebt jetzt fast überall auf der Welt in den mediterranen Klimabereichen. In den USA verdrängt sie, vom Westen kommend, viele einheimische Arten. Stark dazu beitragend sind ihre Aggressivität sowie [[Unikolonial|Unikolonialität]]. Entlang der Küste von Portugal, Spanien und Südfrankreich wurde eine ca. 6.000 km lange Zone festgestellt, in die sich zwei Superkolonien der Argentinischen Ameise teilen. In Deutschland wiederholt in Gewächshäusern, einmal auch im Freiland nachgewiesen. L. humile ist [[Polygynie|polygyn]]. Als Nahrung dienen [[Honigtau]] und andere Insekten. Diese Art hält [[Winterruhe]], aufgrund hoher Temperaturen aber keine [[Winterstarre]]. Die Arbeiterinnen sind 2,2-2,6mm, die Königinnen 4,5-5mm, und die Männchen 2,8-3mm groß. Die argentinische Ameise ist braun bis hellbraun, die [[Gaster]] ist dunkler. | ||
Aus der Zeitschrift "DER SPIEGEL" Nr.5/28.1.08; In der Kategorie "Wissenschaft & Technik", S. 120; Hervorhebung durch Jan Kyri: | Aus der Zeitschrift "DER SPIEGEL" Nr.5/28.1.08; In der Kategorie "Wissenschaft & Technik", S. 120; Hervorhebung durch Jan Kyri: |
Version vom 17. März 2008, 17:06 Uhr
Linepithema humile, auch Argentinische Ameise genannt, gehört zur Unterfamilie der Dolichoderinae (Drüsenameisen). Diese in Südamerika heimische Ameise hat sich zur einer invasiven Art entwickelt und lebt jetzt fast überall auf der Welt in den mediterranen Klimabereichen. In den USA verdrängt sie, vom Westen kommend, viele einheimische Arten. Stark dazu beitragend sind ihre Aggressivität sowie Unikolonialität. Entlang der Küste von Portugal, Spanien und Südfrankreich wurde eine ca. 6.000 km lange Zone festgestellt, in die sich zwei Superkolonien der Argentinischen Ameise teilen. In Deutschland wiederholt in Gewächshäusern, einmal auch im Freiland nachgewiesen. L. humile ist polygyn. Als Nahrung dienen Honigtau und andere Insekten. Diese Art hält Winterruhe, aufgrund hoher Temperaturen aber keine Winterstarre. Die Arbeiterinnen sind 2,2-2,6mm, die Königinnen 4,5-5mm, und die Männchen 2,8-3mm groß. Die argentinische Ameise ist braun bis hellbraun, die Gaster ist dunkler.
Aus der Zeitschrift "DER SPIEGEL" Nr.5/28.1.08; In der Kategorie "Wissenschaft & Technik", S. 120; Hervorhebung durch Jan Kyri:
Tiere Erfolgsrezept für Kriegerameisen
Sie haben einen Siegeszug rund um den Erdball angetreten, mittlerweile ist die Argentinische Ameise ("Linepithema humile") auf sechs Kontinenten zu finden. Das Geheimnis ihres Erfolgs lüften jetzt Forscher der University of Illinois in Urbana, die acht Jahre lang beobachtet haben, wie die Insekten den südkalifornischen Rice Canyon erobert haben. Demnach verfolgen die Neuankömmlinge auf ihrem Weg zum Ziel zwei unterschiedliche Strategien: Anfangs greifen sie ihre ortsansässigen Verwandten an, um diese zu verspeisen; später, in einem zweiten Schritt, beuten sie die Nahrungsquellen der Konkurenten systematisch aus. Fressen und Aushungern - mit dieser Doppelstrategie sind sie offenbar äußerst erfolgreich: Vor ihrer Ankunft im Rice Canyon lebten dort 23 einheimische Ameisenarten, zuletzt waren es nur noch 2. "Nur wenn wir eine solche Invasion in Echtzeit verfolgen, können wir die dynamischen Prozesse verstehen die es fremden Arten ermöglichen, letztendlich zu gewinnen", erklärt Ameisenforscher Andrew Suarez.