Camponotus herculeanus: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 3. Juli 2007, 15:42 Uhr
Taxonomie
Subfamilia: Formicinae
Tribus: Camponotini
Genus: Camponotus
Subgenus: Camponotus
Species: Camponotus herculeanus (Linnaeus, 1758)
Allgemeines
Heimat: wahrscheinlich ganz Deutschland, Mitteleuropa, häufig montan bis subalpin bis Baumgrenze, unterhalb 300m NN nur sehr lokal
Habitat: bevorzugt Nadel- und Nadel-Laub-Mischwälder mit hohem Fichtenanteil
Kolonie: monogyn, selten oligogyn
Gründung: claustral, auch Pleometrose oder Adoption
Arbeiterinnen: polymorph, Minor bis Media mit Übergängen
Nestbau: Lebend- und Totholz, bevorzugt Fichtenstämme, bis zu 13 unterirdisch verbundene Bäume auf 130qm, Nester bis 10m hoch im Baumstamm
Nahrung: Trophobiose, Zoophagie, auch anbeißen von Gehölz-Phloems (Honig und Insekten in der Haltung)
Winterruhe: 5-6 Monate, rein endogener Rhythmus, obligatorischer Nestverschluss
Aussehen/Färbung
Königin: wie Arbeiterinnen
Männchen:
Minors-Majors: hochglänzend; Thorax, teils Femur, Petiolus und Ansatz 1. gastrales Segment Schwarz bis Dunkelbraun; Kopf, Rest Beine und Gaster schwarz.
Färbung kann schwanken und unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Nachdem ich gerade junge Königinnen von Camponotus herculeanus und C. ligniperda aus zwei befallenen Häusern zur Bestimmung erhalten habe, stelle ich hier mal ein Vergleichsfoto ein. Die Flügel und Beine der toten Tiere wurden entfernt, damit sie nicht den Blick auf Bestimmungsmerkmale verstellen. Der rote Bereich vorn an der Gaster ist bei C. ligniperda (meist) wesentlich größer als bei C. herculeanus. Dass die Gaster bei C. ligniperda etwas stärker glänzt als bei C. herculeanus, ist schwer zu erkennen.
(A. Buschinger, 01. Juni 2007)
Größe
Königin: 14 - 16mm
Männchen: 8 - 12mm
Minors-Majors: 6 - 13mm
Besonderheiten
Ebenso wie Camponotus ligniperda hat C. herculeanus den "Mandibel-Kampf" perfektioniert und weiß diesen sehr effektiv einzusetzen: Bei Angriffen hält C. herculeanus etwas Abstand, ruckt kurz nach vorne und beißt mit den Mandibeln zu, und geht dann sofort wieder auf Abstand. Auch die Giftdrüse wird eingesetzt, insbesondere bei Angriffen gegen Beutetiere ist dies gut zu beobachten. Im Vergleich zu C. ligniperda ist herculeanus etwas langsamer und demzufolge schwächer, dennoch gilt auch C. herculeanus zu den sehr wehrhaften Arten. Eine einzige Major-Arbeiterin, beispielsweise, kann mehrere Waldameisen mit wenigen Bissen zerschneiden.