Pleometrose: Unterschied zwischen den Versionen
GFJ (Diskussion | Beiträge) K (Rechtschreibung + Stil) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Pleometrose; zwei oder mehr monogyne Königinnen zur Gründung: | |||
pleometrotische Gründung ist bei einigen Arten bekannt und auch in der Natur gegeben. | |||
In der Haltung führt diese Gründungsform jedoch ausschliesslich zu Nachteilen, nicht selten zum Verlust aller Gynen... und somit der Kolonie! | |||
Ganz wichtig: Pleometrose kommt '''nur''' in der Gründungsphase vor und dauert bei monogynen Arten '''maximal''' bis zum Schlupf der Arbeiterinnen! Nach der Gründungsphase ist bei monogynen Arten wie zB Lasius niger '''genau eine''' Gyne in '''ihrer eigenen''' Kolonie akzeptiert, weitere oder fremde Gynen werden gekillt. Gerade Lasius niger ist da pingelig, selbst nach dem Tod der eigenen Königin wird keine fremde Gyne geduldet | |||
In der pleometrotischen Gründungsform nutzen zwei oder mehr Gynen eine Gründungskammer und legen gemeinsam Eier, die daraus schlüpfenden Larven werden auch weiterhin von allen Gynen versorgt. So werden die Überlebenschancen einer gründenden Kolonie in der Natur drastisch erhöht... nicht zuletzt startet die Kolonie mit mehr Arbeiterinnen in die Futtersuche und Verluste fallen weniger ins Gewicht. | |||
Spätestens jedoch kurz nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen werden sich monogyne Gynen auf ihre grundlegend monogyne Lebensform besinnen und die andere/n Gynen zu töten versuchen. | |||
Es bricht also unter den Gynen ein Kampf auf Leben und Tod aus, der auch für die dann überlebende Gyne zu nicht unerheblichen Verletzungen/Behinderungen führen kann... wenn sie nicht gar an den Spätfolgen dieses Kampfes stirbt. | |||
Das nun in der Natur diese Gründungsform erhöhte Überlebenschancen hat, sollte jedoch in der Haltung absolut keine Rolle spielen... denn in der Haltung sollte es zu keinen Verlusten unter den Pygmäen kommen. Auch ist die anfängliche Pygmäenzahl selbst (nicht die Legeleistung der Gyne!) für die weitere Entwicklung der Kolonie zu vernachlässigen. Der finale Kampf der Gynen jedoch kann die weitere Entwicklung erheblich beeinträchtigen oder gar die ganze Kolonie entweiseln!! | |||
Zu Beobachten ist auch folgendes: (hier Lasius niger) | |||
zwingt man mehrere Gynen in eine kleine Gründungskammer, werden diese oft pleometrotisch gründen (oft, nicht immer!). | |||
Haben sie jedoch Ausweichmöglichkeiten (große Kammer oder mehrere kleine Kammern), separieren sich die Gynen und kochen lieber ihr eigenes Süppchen, entweder in entfernten Ecken der Kammer oder in verschiedenen Kammern. | |||
Fazit: | |||
mehrere gründende Gynen Lasius niger in einem RG/einer Gründungskammer ist für die Haltung eher ein Schuss in den Ofen und bringt keinerlei Vorteile! |
Version vom 19. Juli 2006, 17:03 Uhr
Pleometrose; zwei oder mehr monogyne Königinnen zur Gründung: pleometrotische Gründung ist bei einigen Arten bekannt und auch in der Natur gegeben. In der Haltung führt diese Gründungsform jedoch ausschliesslich zu Nachteilen, nicht selten zum Verlust aller Gynen... und somit der Kolonie! Ganz wichtig: Pleometrose kommt nur in der Gründungsphase vor und dauert bei monogynen Arten maximal bis zum Schlupf der Arbeiterinnen! Nach der Gründungsphase ist bei monogynen Arten wie zB Lasius niger genau eine Gyne in ihrer eigenen Kolonie akzeptiert, weitere oder fremde Gynen werden gekillt. Gerade Lasius niger ist da pingelig, selbst nach dem Tod der eigenen Königin wird keine fremde Gyne geduldet
In der pleometrotischen Gründungsform nutzen zwei oder mehr Gynen eine Gründungskammer und legen gemeinsam Eier, die daraus schlüpfenden Larven werden auch weiterhin von allen Gynen versorgt. So werden die Überlebenschancen einer gründenden Kolonie in der Natur drastisch erhöht... nicht zuletzt startet die Kolonie mit mehr Arbeiterinnen in die Futtersuche und Verluste fallen weniger ins Gewicht. Spätestens jedoch kurz nach dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen werden sich monogyne Gynen auf ihre grundlegend monogyne Lebensform besinnen und die andere/n Gynen zu töten versuchen. Es bricht also unter den Gynen ein Kampf auf Leben und Tod aus, der auch für die dann überlebende Gyne zu nicht unerheblichen Verletzungen/Behinderungen führen kann... wenn sie nicht gar an den Spätfolgen dieses Kampfes stirbt.
Das nun in der Natur diese Gründungsform erhöhte Überlebenschancen hat, sollte jedoch in der Haltung absolut keine Rolle spielen... denn in der Haltung sollte es zu keinen Verlusten unter den Pygmäen kommen. Auch ist die anfängliche Pygmäenzahl selbst (nicht die Legeleistung der Gyne!) für die weitere Entwicklung der Kolonie zu vernachlässigen. Der finale Kampf der Gynen jedoch kann die weitere Entwicklung erheblich beeinträchtigen oder gar die ganze Kolonie entweiseln!!
Zu Beobachten ist auch folgendes: (hier Lasius niger) zwingt man mehrere Gynen in eine kleine Gründungskammer, werden diese oft pleometrotisch gründen (oft, nicht immer!). Haben sie jedoch Ausweichmöglichkeiten (große Kammer oder mehrere kleine Kammern), separieren sich die Gynen und kochen lieber ihr eigenes Süppchen, entweder in entfernten Ecken der Kammer oder in verschiedenen Kammern.
Fazit: mehrere gründende Gynen Lasius niger in einem RG/einer Gründungskammer ist für die Haltung eher ein Schuss in den Ofen und bringt keinerlei Vorteile!