Lasius fuliginosus: Unterschied zwischen den Versionen
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Mit bis zu 2 Millionen Arbeiterinnen kann ein Nest sehr volkreich werden, zudem entwickeln sich mehrere [Zweignest]er in denen jeweils auch eine oder mehrere Königinnen leben. ([[Polygynie|polygyn]]) | Mit bis zu 2 Millionen Arbeiterinnen kann ein Nest sehr volkreich werden, zudem entwickeln sich mehrere [[Zweignest]]er in denen jeweils auch eine oder mehrere Königinnen leben. ([[Polygynie|polygyn]]) | ||
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Version vom 20. Februar 2006, 15:27 Uhr
Allgemein
Die Glänzendschwarze Holzameise oder Kartonameise (Lasius fuliginosus) ist ein sehr häufig vorkommender Vertreter der Schuppenameisen (Formicinae) in Mitteleuropa
Die Arbeiterinnen sind 4 bis 6 mm lang, die Männchen 4,5 bis 5 mm und die Königin 6 bis 6,5 mm. Wie man schon dem deutschen Namen entnehmen kann , weißt Lasius fuliginosus eine tief schwarze Färbung, welche durch einen starken Glanz noch verstärkt wird, auf. Die Madibeln sowie die Fühlerschäfte sind hingegen eher braun.
Lasius fuliginosus ist in großen Teilen Europas und Asiens meist in Holzbauten zu finden. Seltener hingegen sind reine Bodennester.
In der Nähe der Nester ist ein für den menschlichen Geruchssinn süßlicher Duft wahrnehmbar. In ihren Mandibeldrüßsen produzieren die Ameisen Dendrolasin und Undekan. Diese Sekrete werden bei Störung oder Bedrohung des Nestes abgegeben. Was für den Menschen nur ein süßlicher Duft, ist für das Ameisenvolk eine effiziente Methode das komplette Nest in Alarmbereitschaft zu versetzen. Zudem hat dieser Geruch eine sehr starke abschreckende Wirkung auf Formica und andere Lasius-Arten und wirkt bei diesen sogar toxisch.
Eine im Juni oder Juli schwärmende Lasius fuliginosus Jungkönigin ist bei der Gründung auf ein bereits vorhandenes Nest der Gelben Schattenameise (Lasius umbratus) angewiesen. Sie dringt in das Nest ein, tötet die Königin und legt dort ihre Eier ab welche von den Lasius umbratus Arbeitern versorgt werden. Im Laufe der Zeit sterben alle L.umbartus Arbeiter ab und das Nest wird ausschließlich nur noch von L. fuliginosus bewohnt.
Die Holznester von L. fuliginosus befinden sich nicht nur in hohlen Baumstämmen sondern auch in von Menschen geschaffenen Zaunpfählen oder Dachbalken. Dadurch zählt L. fuliginosus in Deutschland zu den Schadameisen.
Mit bis zu 2 Millionen Arbeiterinnen kann ein Nest sehr volkreich werden, zudem entwickeln sich mehrere Zweignester in denen jeweils auch eine oder mehrere Königinnen leben. (polygyn)
Arbeiterkasten
Unter den Arbeiterinnen gibt es vier verschiedene Kasten. Die erste Kaste besteht aus alten Arbeiterinnen die außerhalb des Nestes Feststoffe sammeln und diese in das Nest transportieren. Die zweite, ebenfalls aus älteren Arbeiterinnen bestehende Kaste ist für das Sammeln von Honigtau der Rindenlaus zuständig. Das ins Nest eingetragene Honigtau wird der dritten, der Arbeiterkaste übergeben welche die Hauptaufgabe der Brutpflege zugeschrieben ist. Die zweite wichtige Aufgabe der dritten Arbeiterkaste ist die Herstellung der Masse die zum Nestbau benötigt wird. Diese besteht aus verschiedenen Feststoffen wie z.B. zerkautes Holz und zu fast 50% aus Zucker. Die vierte Kaste hat ausschließlich die Aufgabe das Nest aus der dünnwändigen Masse zu bauen und ggf. an die Bedürfnisse des Volkes anzupassen.
Besonderheiten
Das kartonartige Gebilde ist die Grundlage für einen von L. fuliginosus gezüchteten Pilz. Dieser Pilz, Cladosporium myrmecophilum (ein deutscher Name existiert nicht) überwuchert und durchdringt mit feinen Fäden die dünnen Wände und verstärkt diese so um ein vielfaches. Die vierte Arbeiterkaste hat zusätzlich die Aufgabe Teile des Pilzes an neugebaute Nestteile anzusiedeln damit sich dieser auch dort verbreiten kann. Auch wird der Pilz von dan Ameisen daran gehindert unkontrolliert das komplette Nest zu überwuchern.
Der alleinige Zweck dieser Pilzzucht ist die Stabilisation der Nestwände durch die netzartige Geflächtstruktur. L. fuliginosus ernährt sich nicht von diesem Pilz wie oft irrtümlich angenommen.
Lasius fuliginosus ist bei uns fast ganzjährig aktiv, ausgenommen sind für unsere Verhältnisse extreme Wintertage.