Honigtau: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Honigtau''' ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe (Hemiptera), vor allem der [[Blattläuse]] (Aphidina), Schildläuse (Coccina), Blattflöhe (Psyllina), Mottenschildläuse (Aleyrodina) sowie verschiedener Zikaden (Auchenorrhyncha). Diese Insekten ernähren sich vom Saft aus den Siebröhren verschiedener Pflanzen. Durch den hohen Druck in diesen Röhren nehmen die Tiere viel Flüssigkeit auf und geben diese in Form von Honigtau wieder ab.
'''Honigtau''' ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe (Hemiptera), vor allem der [[Blattläuse]] (Aphidina), Schildläuse (Coccina), Blattflöhe (Psyllina), Mottenschildläuse (Aleyrodina) sowie verschiedener Zikaden (Auchenorrhyncha). Diese Insekten ernähren sich vom Saft aus den Siebröhren verschiedener Pflanzen, die von außen mit einem dünnen Stechrüssel angebohrt werden. Durch den hohen Druck in den Röhren nehmen die Tiere viel Flüssigkeit auf und geben diese in Form von Honigtau wieder ab.  
 
Honigtau stellt eine beliebte Nahrungsquelle für verschiedene Insekten dar, die sich von dem süßen Saft ernähren oder ihn als Beikost verwenden. Bekannt ist das Erbetteln von Honigtau durch Ameisen (Formicidae), die sich Blattläuse wie Milchkühe halten und diese auch vor Fraßräubern schützen. Die meisten anderen Insekten lecken den Honigtau von Blättern oder Nadeln ab, so etwa viele Zweiflügler (Diptera), wo der Honigtau einen dicken und klebrigen Film bilden kann (auch auf Fahrzeugen unter stark besiedelten Bäumen erkennbar).
 
Im frischen Zustand ist Honigtau klar. Er ist reich an Zuckern, vor allem an Frucht-, Trauben- und normalem Zucker (Saccharose), daneben kommen auch Maltose, Fructomaltose und Melezitose sowie weitere Oligosaccharide in kleineren Mengen vor. Daneben enthält der Honigtau  Fermente, organische Säuren, Vitamine und Adenosinphosphate.  


==Verwertung==
Die unzureichende Verwertung der Inhaltsstoffe durch die Kerfe macht deren Ausscheidungen attraktiv für verschiedene Insekten, die sich von dem süßen Saft ernähren oder ihn als Beikost verwenden. Bekannt ist das Erbetteln von Honigtau durch Ameisen (Formicidae), die sich Blattläuse wie Milchkühe halten und diese auch vor Fraßräubern schützen. Die meisten anderen Insekten lecken den Honigtau von Blättern oder Nadeln ab, so etwa viele Zweiflügler (Diptera), wo der Honigtau einen dicken und klebrigen Film bilden kann (auch auf Fahrzeugen unter stark besiedelten Bäumen erkennbar).
Auch [[Bienen|Honigbienen]] sammeln gelegentlich Honigtau statt Nektar. Dieser stellt dann die Grundlage für verschiedene Honigsorten dar, die als Blatt-, Tannen- oder Waldhonige bezeichnet werden. Die Farbe und das Aroma dieser Honige variieren je nach Herkunft sehr stark, vor allem bei den von Tannen und Fichten stammenden Waldhonigen.  
Auch [[Bienen|Honigbienen]] sammeln gelegentlich Honigtau statt Nektar. Dieser stellt dann die Grundlage für verschiedene Honigsorten dar, die als Blatt-, Tannen- oder Waldhonige bezeichnet werden. Die Farbe und das Aroma dieser Honige variieren je nach Herkunft sehr stark, vor allem bei den von Tannen und Fichten stammenden Waldhonigen.  


Im Waldhonig ist immer ein gewisser Gehalt der Zuckerart Melezitose vorhanden. Abhängig ist dies vom Stoffwechsel des Wirtsbaumes (Phloemsaft) und der Fermentierung durch die verschiedenen Rindenlausarten. So steht z. B. die  Gefleckte Lärchenrindenlaus (''Cinara laricis'') im Verdacht, besonders viel Melezitose zu erzeugen. Wenn der Anteil dieses Dreifachzuckers 10 bis 12 % überschreitet, führt es dazu, dass der Honig rasch, schon im Honigraum des Bienenvolks (vom Boden der Wabenzelle aus) kandiert, so dass er nicht mehr, oder nur noch teilweise, mit deutlich erhöhtem Aufwand, geerntet werden kann. Dieser Honig wird dann auch als Melezitosehonig oder Zementhonig bezeichnet.
==Inhaltsstoffe==
Im frischen Zustand ist Honigtau klar. Er ist reich an Zuckern, vor allem an Frucht-, Trauben- und normalem Zucker (Saccharose), daneben kommen auch Maltose, Fructomaltose und Melezitose sowie weitere Oligosaccharide in kleineren Mengen vor. Weiterhin enthält der Honigtau Fermente, Aminosäuren und organische Säuren, Vitamine und Adenosinphosphate.  


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 7. März 2011, 22:45 Uhr

Honigtau ist ein zuckerhaltiges Ausscheidungsprodukt verschiedener Schnabelkerfe (Hemiptera), vor allem der Blattläuse (Aphidina), Schildläuse (Coccina), Blattflöhe (Psyllina), Mottenschildläuse (Aleyrodina) sowie verschiedener Zikaden (Auchenorrhyncha). Diese Insekten ernähren sich vom Saft aus den Siebröhren verschiedener Pflanzen, die von außen mit einem dünnen Stechrüssel angebohrt werden. Durch den hohen Druck in den Röhren nehmen die Tiere viel Flüssigkeit auf und geben diese in Form von Honigtau wieder ab.

Verwertung

Die unzureichende Verwertung der Inhaltsstoffe durch die Kerfe macht deren Ausscheidungen attraktiv für verschiedene Insekten, die sich von dem süßen Saft ernähren oder ihn als Beikost verwenden. Bekannt ist das Erbetteln von Honigtau durch Ameisen (Formicidae), die sich Blattläuse wie Milchkühe halten und diese auch vor Fraßräubern schützen. Die meisten anderen Insekten lecken den Honigtau von Blättern oder Nadeln ab, so etwa viele Zweiflügler (Diptera), wo der Honigtau einen dicken und klebrigen Film bilden kann (auch auf Fahrzeugen unter stark besiedelten Bäumen erkennbar). Auch Honigbienen sammeln gelegentlich Honigtau statt Nektar. Dieser stellt dann die Grundlage für verschiedene Honigsorten dar, die als Blatt-, Tannen- oder Waldhonige bezeichnet werden. Die Farbe und das Aroma dieser Honige variieren je nach Herkunft sehr stark, vor allem bei den von Tannen und Fichten stammenden Waldhonigen.

Inhaltsstoffe

Im frischen Zustand ist Honigtau klar. Er ist reich an Zuckern, vor allem an Frucht-, Trauben- und normalem Zucker (Saccharose), daneben kommen auch Maltose, Fructomaltose und Melezitose sowie weitere Oligosaccharide in kleineren Mengen vor. Weiterhin enthält der Honigtau Fermente, Aminosäuren und organische Säuren, Vitamine und Adenosinphosphate.

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